Der „Finkenbrunnen“ im Klütwald Hameln (ehemals Neptunbrunnen)

Infosammlung Stand 01.09.2018:

Der Finkenbrunnen soll seit Mitte des 19. Jahrhunderts am Wanderweg von der Stadt zum Klüt liegen.

Ursprünglich zierte ein Neptunkopf den Brunnen.

Die DEWEZET berichtete am 10.06.1961 über die Arbeiten an der Brunnenschale: 
„Eine Schale für den Finkenbrunnen“

"Nach dem Entwurf von Architekt Wünschmann wird zur Zeit im Betrieb des Bildhauers Hans Mainzer in der Morgensternstraße an einer Brunneneinfassung für den Finkenborn gearbeitet. Aus einem Rotsandsteinblock mit dem stattlichen Gewicht vn 20 Zentnern ist in mühevoller Arbeit ein Becken mit dem Durchmesser von 180 cm herausgearbeitet worden, das auf der linken Seite drei Ablaufrinnen erhalten hat, durch die das Wasser in ein gemauertes Becken ablaufen wird. Ein dem Neptun ähnlicher Kopf wird das Quellwasser in die Schale speien. In etwas zwei Wochen hofft der Bildhauer sein Werk vollendet zu haben, so daß nach Beendigung de noch nötigen Maurerarbeiten im August der neue Brunnen die Spaziergänger zum Finkenborn erfreuen wird. A.M."

 

14 Jahre später berichtete die DEWEZET am 20. März 1964 mit der Schlagzeile:  „Es mangelt an Ordnungsliebe“

… "Ganz übel ist - ein weiteres Beispiel von vielen - dem Neptun-Brunnen im Klütwald mitgespielt worden. Und es ist bedauerlich, daß alle warnenden Hinweise bisher nichts gefruchtet haben; denn inzwischen ist das Zerstörungswerk fortgesetzt werden, so daß sich Ratsherr Franz Lüdke in der letzten Ratssitzung veranlaßt sah, darauf hinzuweisen, der Brunnen drohe "völlig auseinanderzufallen". …

Am 23. April 1964 berichtet die DEWEZET mit der Schlagzeile: „Dem Schutze des Publikums empfohlen“

… "Schließlich ist auch daran gedacht, den stark beschädigten Neptun-Brunnen am Fußweg zum Finkenborn auszubessern. Dei große (mutwillig und durch Frosteinwirkung erheblich zerstörte) Schale bleibt erhalten. Die darunter befindliche Schale soll weiter nach vorn gezogen werden, damit das Wasser von oben besser als bisher ablaufen kann. Der Neptunkopf, der abgeschlagen worden war, wird wieder eingesetzt; allerdings ein wenig tiefer als früher."  …

Im Jahre 2010 wurde der Brunnen auf Anregung des Vereins für Heimatpflege und Genzbeziehung für 3.500 Euro saniert. Der Wirt des Forsthauses Finkenborn, Herr Fischer spendete 1.000 Euro.

Info der DEWEZET vom 01.09.2010

Weitere Hintergrundinfos gesucht!

Zitat aus einem DEWEZET- Artikel:
"Beim Abstieg über den Finkenborn zurück in Richtung Stadt kommt man am Finkenbrunnen vorbei. Eigentlich hieß der Brunnen mal Neptun-Brunnen. Aber im Frühjahr 2000 wurde der römische Wassergott Neptun, der bis dato den „Spuckebrunnen“ bildete, von Vandalen enthauptet und die Anlage verwüstet. Ersetzt wurde der bis heute vermisste Kopf aus Stein im Dezember desselben Jahres durch einen kleinen Finken aus Metall.

Allerdings: Der winzige Fink geht etwas unter vor der Kulisse des stattlichen und abermals mit Moos bewachsenen Gemäuers. Unbekannt ist, wann und von wem und weshalb der einstige Neptunbrunnen angelegt wurde. Zumindest war bis Redaktionsschluss weder im Stadtarchiv noch im Archiv der Dewezet noch im Museum Hameln etwas darüber in Erfahrung zu bringen. "

siehe: https://www.dewezet.de/region/hintergrund/hintergrund-seite_artikel,-nebensache-kluet-_arid,790418.html

 

Bildergalerie August 2018:

 

Update vom 16.08.2023:

Leider wurde der Fink im September 2021 gestohlen. Er ist auch nicht wieder aufgetaucht.

Im August 2023 wurde dann ein neuer Fink angebracht und der Brunnen saniert. Dank an den Grenzbeziehungsverein und der Stiftung Weserbergland.

Nach Recherchen von Dr. Gesa Snell von der Stadt Hameln gibt es in der von Friedrich Sprenger 1826 veröffentlichten Stadtgeschichte einen Hinweis, dass es am Finkenborn eine „Quelle unter hohen Buchen“ gegeben habe, „deren unklares Wasser in einem steinernen viereck gesammelt wird“.

Laut Dr. Snell soll der 1951 angebrachte Kopf einen „Waldgeist“ oder „Pan“ dargesellt haben. Dieser wurde später fälschlich als Kopf Neptuns interpretiert.

Der entwendete Bronzefink wurde durch den Bildhauer Siegfried Lehwald gestaltet.


Bericht und aktuelle Bilder:

Ein Gedanke zu „Der „Finkenbrunnen“ im Klütwald Hameln (ehemals Neptunbrunnen)“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.