Niedersächsische Volksstimme vom 01.01.1921

Zunächst ein Jahresabschlussgedicht:

Heute abend.

Das alte Jahr sieht um sich in der Welt, Die ihm so gar nicht mehr gefällt. Ist mit der ganzen Welt verkracht, Denn keiner hat´s es recht gemacht.

Das junge Jahr schwitzt Angst und Graus. Das alte grinst: Nun löffle aus. Das junge trotzt: Ich komm´ schon raus! Das alte denkt: So siehste aus.

Das junge sinnt: Wach machst du nu? Das alte dreht den Rücken zu. Das junge kriecht auf´s Folterbrett.Das alte raunzt: nun leckt mich fett.

(Verfasser nicht genannt) Redakteur: Arno Reichard


Hundert Jahre preußische Landjägerei.

Aus Anlaß der Wiederkehr des Tages, an dem vor hundert Jahren die Preußische Landjägerei in der Gestalt, in der sie heute im wesentlichen noch besteht, errichtet wurde, werden die Dienstgebäude der Landjägerei in Berlin sowie der Landjägerschulen in Einbeck und Rolau (???) am 10. Dezember d. J. Flaggenschmuck in den preußischen Farben anlegen. Durch Kabinettsorder vom 30. Dezember 1930 wurde es als Preußisches Grenadierkorps neu organisiert, nachdem es schon seit dem 13 (oder 15. -?) Juli 1900 in anderer Form bestanden hatte. Das Korps blickt mit berechtigtem Stolz zurück auf diese Zeit voller Erfolge, die ihm stets die verdiente Anerkennung brachten und von dem Vertrauen der Bevölkerung begleitet waren. Rastlose, treue Arbeit, Entschlossenheit, Tapferkeit und Pflichtbewußtsein waren seine Leitlinie (?) und bedingten seine Erfolge. Das Korps, das durch die Verordnung der preußischen Staatsregierung vom 21. Juni 1920 die Bezeichnung „Preußisches Landjägerkorps“ erhalten und sich als eine zuverlässige Stütze unseres Staatswesens erwiesen hat, wird sicherlich auch in der kommenden Zeit sich in gleicher Weise bewähren und an seinem Teile mitwirken an den Wiederaufbau unseres Vaterlandes.



Auf einen Streit zwischen der DEWEZET – dem Ortskartell Hameln des Deutschen Beamtenbundes und der Volksstimme wird an anderer Stelle berichtet.


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