Seit Oktober 1980 bin ich Abonnement einer lokalen Tageszeitung. Zuerst die NOZ, dann die Schaumburger Nachrichten und schließlich ab dem 4.2.1987 die DEWEZET. Beruflich wurde mir in Staatsbürgerkunde vermittelt, familiär von meinen Eltern vorgelebt und durch das Engagement in der Verbandsarbeit verdeutlicht: Das Lesen einer Lokalzeitung ist die Pflicht eines Staatsbürgers in einem demokratischen Gemeinwesen! Soweit die eine Seite.
Es gab gute und es gab schlechte Jahre in der Historie meiner DEWEZET-Leserzeit. Spannungsfrei war das Verhältnis nie. Seit Anfang 2019 aber wurde das Lesen in der Grundausrichtung des Lokalteils der Zeitung zur Qual. Ich habe mit #dewezetkorrektiv meine Unzufriedenheit begründet. Mittlerweile habe ich jegliche Hoffnung in eine Veränderung zum Besseren und das Vertrauen in die tonangebenden Menschen der Chefredaktion verloren. So ist es eine logische Konsequenz zumindest das Druckabo zu kündigen, um auf diesem Wege die Geldzahlung an die Zeitung zu reduzieren. Der Schritt ist getan und heute hatte ich zum letzten mal meine Druckausgabe der DEWEZT in den Händen.
Der Abschied ist etwas melancholisch: Schade und Tschüss.
Meinen Onlinebezug behalte ich noch, aber das ist nicht mehr dasselbe.
Ralf Hermes, 31.07.2020
Ja, das ist schon ein trauriger Moment. Danke fürs Teilen. Ab und zu, ganz selten, kaufe ich mir noch ein einzelnes Druckexemplar bei unserer Bäckerei in Klein Berkel. Oder lese es in der Aerzener Caféstube. Dann stelle ich wieder fest, dass das Blättern „in echt“ viel schöner ist als das Scrollen im ePaper am PC. Doch das ist wahrscheinlich eine Generationenfrage…