Mehr als 120 große Bäume wurden entlang des Verbindungsweges zwischen Holtensen und Rohrsen gefällt.
Die Straße, die auch die Zufahrt zum Forsthaus Heisenküche ermöglicht, ist eine sehr schmale Gemeindestraße, die nur mit Tempo 30 befahren werden darf. Gegenverkehr ist an verschiedenen Stellen nur mit Achtsamkeit möglich. Der Weg durchquert den Hamelner Stadtwald. Dieser steht hier unter Landschaftsschutz. Der Weg grenzt an das Naturschutzgebiet Schweineberg und ein kleiner Teilbereich liegt auch in dem Naturschutzgebiet.
Der Weg war aufgrund seines durch engen Baumbestand führenden Verlaufes eine Besonderheit.
Begleitet wird der Weg durch den Verlauf des Baches „Krumme Beeke“, welche im Bereich des Waldes ihren natürlichen Lauf nicht verloren hat und sich mäandrierend zwischen den Bäumen durchschlängelt. Der Bachlauf steht hier unter dem besonderen Status eines gesetzlich geschützten Biotopes.
Der vorgenommene Baumeinschlag bezieht sich auf Bäume unmittelbar am Straßenrand, wie auch im Bereich des Bachverlaufes.
Einzelbilder:
Für den Gesamtüberblick hier zwei Filme:
(Fahrt oben – Rohrsen in Rtg. Holtensen)
(Fahrt unten aus der anderen Richtung)
Zur Rechtslage:
Auch in einem Natur- und/oder Landschaftsschutzgebiet sind trotz deutlicher Verbotstatbestände dem Eigentümer Bewirtschaftungen und Handlungen erlaubt. So ist bedarf eine ordnungsgemäße land- und forstwirtschaftliche Nutzung sowie der Erwerbsgartenbau keiner naturschutzrechtlichen Genehmigung. (§ 7 – Abweichungen).
Weitere Einzelbilder vom 11.04.2020:
Die Bilder am Ende dieser Serie zeigen noch einen kleinen Bereich des ursprünglichen Straßenrandbewuchs. Hier sind schon Fällmarkierungen angebracht.
Hintergründe zu den Maßnahmen habe ich bislang in öffentlichen Darstellungen nicht war genommen. Für Hinweise wäre ich dankbar.
Ich habe an den zuständigen Vertreter der Stadt Hameln eine Mail versandt, und um Beantwortung einiger Fragen zu den Hintergründen dieser Maßnahmen gebeten.
Es wird nachberichtet.
Ralf Hermes, 12.04.2020
Die Antwort der Stadt Hameln kam am 15.04.2020. Siehe:
Ja, es sieht desaströs aus, aber:
Die harsche Maßnahme war ohne Frage nötig! Überwiegend wurden Fichten und Eschen gefällt.
Fichten starben in den letzten heißen Sommern an Wassernot, der Borkenkäfer half mit.
Eschen haben eine teils tötliche Erkrankung durch einen Pilz: Auch Eschen-Spitzen-Dürre oder treffender Eschen-Sterben genannt. Ich behaupte mal, daß es zu den jetzt gtroffenen Maßnahmen keine sinnvolle Alternative gab, somit eine unumgängliche forstliche Aktion. An den liegenden Fichtenstämmen sind eindeutig die Fraßgänge des Borkenkäfers zu erkennen.
An den Eschenstämmen kann man einen Pilzschaden natürlich nicht sehen. Aber ohne Grund sind die nicht gefällt worden.
Ich wollte in jungen Jahren mal Förster werden, beneide aber niemanden für die heute leidvolle Aufgabe.
Schmerzliche Grüße vom Thomas