Heimatnachrichten – vom 28.03.1933:
Adolf Hitler-Platz / Hindenburg-Stadion / Weserbrücke / 164er Ring
Der Magistrat hat in seiner Sitzung am 27. März auf Antrag des Oberbürgermeisters Dr. Scharnow beschlossen:
- die i. Zt. gem. Erlaß des damaligen preußischen Ministers des Innern angeordnete Umbenennung der „Weserbrücke“ in „Friedrich-Ebert-Brücke“ wird aufgehoben, die Brück erhält wieder ihre alte Bezeichung „Weserbrücke“.
- Der alte Exerzierplatz, begrenzt durch die Deisterstraße, Ringstraße, Sedanstraße und Kastanienwall, erhält die Bezeichung „Adolf-Hitler-Platz“ und der darauf befindliche Sportplatz die Bezeichnung „Hindenburg-Stadion“.
- Zur Ausschmückung des großen Sitzungszimmers im Hochzeitshause sowie gleichzeitig zur Verwendung bei offiziellen Anlässen, insbesondere vaterländischen Feiern, werden je ein Bildnis des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers beschafft.
- Bildnisse von Mitgliedern früherer Regierungen des Reiches oder des Landes Preußen, soweit sie nach dem November 1918 amtiert haben, sind aus den Deinsträumen des Rathauses, der Polizeiverwaltung und der städtischen Schulen und Betriebe zu entfernen.
- Der Magistrat genehmigt nachträglich die vom Oberbürgermeister für dienstliche Zwecke veranlaßte Beschaffung von schwarz-weiß-roten und Hakenkreuzfahnen sowie die Bereitstellung von Fackeln für Polizei, Hilfspolizei und Feuerwehr zum Zwecke der Beteiligung an dem am 21. März 1933 stattgefundenen Fackelzuge.
- Die Magistratsbeschlüsse früherer Jahre, wonach zu amtlichen Publikationsorganen der Stadtverwaltung die „Deister- und Weserzeitung“ und die „Niedersächsische Volksstimme“ bestimmt wurden, werden dahin abgeändert, daß an die Stelle der „Niedersächsischen Volksstimme“ die „Niedersächsische Tageszeitung “ tritt. Eine Ueberlassung (auch zum unentgeltlichen Abdruck) von Bekanntmachungen und sonstigen amtlichen Verlautbarungen und Informationen an Zeitschriften und Zeitungen, die in der Zeit nach Antritt der gegenwärtigen Reichsregierung dauernd oder auch nur vorübergehend verboten wurden, findet nicht mehr statt. Diese Maßnahme ist provisorisch; die endgültige Regelung wird dem neuen Magistratskollegium überlassen. Ferner wurde auf Antrag des Senators Schmidt beschlossen, die Ringstraße von der Deisterstraße bis zur Sedanstraße künftig mit „164er Ring“ zu bezeichnen.
Veröffentlicht wurde diese Bekanntmachung in der DEWEZT vom 28. März 1933. Verantwortliche für Politik: Dr. Kurt Dammann; für Heimatnachrichten, Kommunalpolitik und Feuilleton: Adolf Meyer; für Allgemeines, Provinz und Volkswirtschaft: Eduard Hosius; für Sport: Fritz Mußmann; für den Anzeigenteil: Otto Reimann sämtlich in Hameln.