Hameln, 06.09.2022: Der Museumsverein Hameln lud zu einer archäologischen Radtour am 4. September, und über 20 Interessierte kamen. Gut organisiert durch Dr. Mareike Ahlers und das Team vom Museum Hameln sowie fachkundig geführt durch den Archäologen Joachim Schween führte die durchaus auch sportlich anspruchsvolle Tour vom Hefehof über Rohrsen und Diedersen bis zur Obensburg auf den Schecken.
Bei kurzen Pausen wurde das mittelalterliche Landwehrsystem gezeigt, unter anderem an der Rohrser Warte, ein im Wald verstecktes, bronzezeitliches Hügelgrab sowie natürlich die Obensburg mit der Jagdhütte der von Hakes. Hier stehen Sandsteinsäulen, die möglicherweise noch aus der Hamelner Festungszeit stammen.
Unter der Zufahrtstraße zu einem Windrad bei Afferde fand sich ein frühmittelalterliches Grubenhaus. Ein Highlight war der Blick zur Sassenburg auf dem Schecken, die noch vor Jahren völlig unzugänglich im Wald lag und jetzt im Aufforstungsbereich durch klare Schattenkonturen sehr gut sichtbar war.
Auch neuzeitliche Themen wie der Radweg Berlin-Hameln kamen zur Sprache. Bei einer kurzen Verschnaufpause mit herrlichem Blick zum Ith und zum Deister wurden die Teilnehmer:innen mit Wasser und Laugenbrötchen versorgt.
Letzte Station waren dann die Brüdersteine am alten Schöt, bevor es nach gut 30 km und gut 5 Stunden zurück zum Hefehof ging. Nebenbei gab es immer wieder die Gelegenheit zu Rückfragen und zu guten Gesprächen untereinander. Insgesamt eine tolle Veranstaltung, die ein Gefühl für versteckte Bodendenkmäler aus früheren Zeit gab und allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat.
Und ganz nebenbei konnten die 25 Radelnden als critical mass gelten, Kolonne fahren, ohne Radwegzwang und friedlich nebeneinander.
Fazit: Ein Genuss, unbedingt wiederholen!
Dr. med. Markus Hedemann
herral, 06.09.2022 / 08.09.2022