31.07.2023 (Einsendedatum): Offener Brief an die Bürger und die Stadt Hameln
Betreff: Glasfaser-Ausbau auf dem Basberg Ich bitte um Weiterleitung an betroffene Fachdezernate der Stadt Hameln, insbesondere das Ordnungsamt und die zuständigen Baubehörden.
Von Anfang an: Seit Wochen dröhnen hier die Bagger und Rüttelplatten um Glasfaserleitungen unter die Bürgersteige zu bringen. Wir haben es so gewollt, auch ich habe einen Glasfaser-Anschluss gebucht. Montagmorgen war der Fasanenweg halbseitig dran. Die Vorankündigen und die Kommunikation der auftraggebenden Firma war teils mangelhaft.
Morgens lag über Nacht ein wenig aussagekräftiges Blättchen im Briefkasten, da hatten die Jungs der ausführenden Firma bereits Einfahrten und Garagenhöfe abgesperrt und begannen den Bürgersteig aufzubuddeln. Für mich persönlich kein Problem, bin einfach zu Hause geblieben.
Viele Nachbarn waren aber verständigt und verständig.
Nun zum Kern: Die ausführende Tiefbaufirma schafft hier auf dem Basberg unglaubliche Leistungen!
Arbeitszeit 7.00 bis 19.00/20.00 Uhr, 6 Tage die Woche mit 7 Mann. Im Unterschied zu typisch deutschen Baustellen steht nicht einer in der Baugrube und 3 Mann, auf die Schaufel gestützt, geben von oben gute Ratschläge: die Jungs von der bauausführenden Firma „Green Planet“ rackern wie die Verrückten ohne nennenswerte Pausenzeiten, kein Mann steht still. Alle ziehen an einem Kabel. Neulich Mittag stellte ich Kaffee und ein paar Kekse auf einem kleinen Tisch bereit und lud ein. Es war schwer sie an ein gemeinsames Tischchen zu bringen, Pausen machen die nie – der Polier willigte aber ein.
Es wurde ein mulikultureller Austausch. Etwa 7 Migrationshintergründe, bzw. Mischformen saßen da nun auf meiner Gartenmauer: Bulgaren, Rumänen, Afghanen, ein türkischer Kurde mit italienischem Vater, ein Jamaikaner mit philippinischen Wurzeln. Etwa so. Zwischen ihnen bestand keine babylonische Sprachverwirrung – irgendwie verstanden sie sich. Ich verstand sie auch.
Sie hatten zu klagen. Ihr unbändiger Arbeitswille würde ständig durch zwei übereifrige Jungspunde der Bauaufsichtsbehörden gebremst. Ein Bauschild steht schief oder hat nicht den richtigen Abstand, eine Fuge ist zu groß, usw..
2 x täglich kommt dann noch eine Aufsichtsperson des Ordnungsamtes, mental etwa so geschmeidig wie ein Pflasterstein. Bemängelt etwa: „Die dürfen nur 50 m am Stück“. Die Jungs haben aber zur Freude aller 110 m an einem Tag komplett geschafft. Nennenswerte Beeinträchtigungen gab es nicht, die Arbeiten wurden fachgerecht ausgeführt!
Nun, nicht nur mein Wunsch an Sie:
Bitte begegnen Sie diesen Fleißigen mit mehr Respekt, mehr Freundlichkeit und angemessenem, positivem Kooperationswillen.
Legen Sie dem Bautrupp nicht noch mehr Steine in den Weg!
Mit freundlichen Grüßen, auch im Namen von Nachbarn, mit denen ich sprach:
Thomas Hülsen
Hallo zusammen, ich kann die Beobachtungen zum Arbeitsverhalten, der Freundlichkeit usw. das „Bautrupps“ voll und ganz bestätigen. Hier in der Koppenstr. war es identisch! Allerdings kann ich nichts zum Verhalten der „Bauaufsicht“ sagen. Das ist hier so nicht vorgekommen. Ich wußte nicht, dass es da eine „Bauaufsicht“ gibt. Ich habe hier nie jemanden gesehen.
VG, Karsten Holexa