Hameln, 30.03.2024: Folgende Positionsbeschreibung der Radfahrinitiative aus Hameln erreichte mich am 26.03.2024 zu den Markierungen „Fahrradstraße“.
Die “Initiative Rad-Verkehrswende Hameln JETZT” ist erfreut über die “Frühjahrs-Markierungs-Offensive” auf Hamelns Straßen.
Insbesondere die Maßnahmen auf den Fahrradstraßen – namentlich Karlstraße und Scharnhorststraße – tragen dazu bei, diese Teilstücke der Hamelner “Radvorzugsroute 1” nach jahrelanger Hängepartie an “echte” Fahrradstraßen zunehmend anzunähern.
In solchen soll der motorisierte Verkehr ja eigentlich nur ausnahmsweise erlaubt sein – was allerdings auch zeigt, dass zur Verwirklichung dieses weiterreichenden Ziels – etwa durch eine Einbahnstraßenregelung auf der Scharnhorstraße oder einen modalen Filter auf der Karlstraße – noch ein gutes Stück zu gehen ist.
Auch die aufgehängten Banner, die den Autofahrern vergegenwärtigen sollen, was “Fahrradstraße” bedeutet, sind zwar gut gemeint, aber auf dem Fahrradweg am Bürgergarten deplatziert.
Aber dies ist Kritik im Detail und soll nicht in Misskredit bringen, dass mit den deutlich sichtbaren Markierungen und dem Wefall einiger Parkplätze das Radfahren in Hameln sicherer und damit attraktiver geworden ist, was der Verkehrsberuhigung dient und am Ende auch ein Stück Klimaschutz und Gesundheitsmanagement bedeutet.
Auch auf anderen wichtigen Straßen, wie der Klütstraße, der Kaiserstraße, dem renovierten Wilhelmsplatz, sind die zuvor kaum noch erkennbaren Rad-Schutzstreifen zumindest erneuert worden – auch wenn wir uns hier noch mutigere Schritte vorstellen könnten: beispielsweise auf der Kaiserstraße ist das Einhalten des vorgeschriebenen Sicherheitsabstandes von eineinhalb Metern zu den Radfahrenden für Autofahrer im Falle von Gegenverkehr unmöglich – mit oder ohne neu gemalte Schutzstreifen.
Auch würden wir uns wünschen, dass die interessierte – und meist motorisierte – Öffentlichkeit besser und frühzeitiger über solche Änderungen der Verkehrs-führung informiert wird, auch damit deren Akzeptanz steigt. Dass dies erst im Nachhinein und auf Nachfrage über einen Dewezet-Bericht (“Verwunderung über Verkehrsregelungen”;Dewezet vom 26.03. 24) geschieht, ist misslich.
Es ist nun einmal nicht allen Bürgerinnen und Bürgern bekannt, dass es ein beschlossenes “integriertes Stadtentwicklungskonzept” gibt, das solche und noch weitergehende Maßnahmen erfordert und dass z.B. zusätzliche Sicherheitstrennstreifen, wie die in der Karlstraße, das “Dooring”-Problem – die Verletzungsgefahr für Radfahrende durch das Öffnen von Autotüren – verringern.
Insgesamt begrüßen wir dennoch ausdrücklich die eingeleiteten Maßnahmen und ermuntern die Verwaltung der Stadt, weitere Schritte in Richtung einer verkehrsberuhigten, lebenswerten Stadt zu gehen .