Hameln, 09.07.2025: Pressemitteilung des Ortsverbandes B90/Grüne Hameln im Wortlaut:
Auf der letzten Mitgliederversammlung vor der Sommerpause befassten sich die Mitglieder eingehend mit dem Entwurf zum vorgesehenen Baugebiet in Unsen. Stadtbaurat Markus Pfeiffer war der Einladung gefolgt, informierte über Hintergründe und warb für die Bebauung.
In der anschließenden Diskussion wurden die Pläne und vor allem der Bau einer neuen Kita am Waldbad in Unsen kritisch hinterfragt. Die Sprecherin der Grünen in Hameln, Mechthild Clemens, formulierte die Bedenken: „ Es leuchtet gar nicht ein, warum man eine neue Kita nicht an zentraler Stelle baut, sondern im Randgebiet von Unsen, wo man weder zu Fuß noch mit dem Fahrrad sicher hinkommen kann. Da ist der Autoverkehr mit Elterntaxis schon vorprogrammiert.“ Außerdem wurde die geplante Wohnquartierentwicklung als überdimensioniert bezeichnet. Durch die Ausweisung dieser umfangreichen Fläche für Wohnzwecke würde die Eigenentwicklung der Sünteldörfer für viele Jahre unmöglich gemacht. 30.000 qm sollen bebaut werden und dafür müssen über Jahrzehnte gewachsene Natur- und Waldflächen weichen. Zusätzliche Ausgleichflächen sind außerhalb des Geländes vorgesehen. „Der geplante Bereich auf dem Gelände des ehemaligen Schulheims erfüllt auch nicht wesentliche Kriterien der erst kürzlich beschlossenen Zukunftsanforderungen an neue Baugebiete. Vor allem ist die notwendige Verkehrsanbindung und die erforderliche Infrastruktur nicht vorhanden,“ stellt Ratsmitglied Christian Fiebrandt fest. Ein weiterer Kritikpunkt war die Anzahl der geplanten Einfamilienhäuser. Diese sind in Hameln gar nicht mehr im Bedarf, sondern es fehlen Mehrfamilienhäuser mit kleinen barrierefreien Wohnungen. Die Mitgliederversammlung gab den Mitgliedern der Stadtratsfraktion den Auftrag, die folgenden Anforderungen zeitnah in das politische Verfahren zu bringen:
- Der Standort der geplanten Kita muss fachlich und politisch hinterfragt werden.
- Das Baugebiet ist zu groß und hat zu viele Einfamilienhäuser in der Planung.
- Es muss die ökologische Wertigkeit im Entwurf verbessert werden. Mindestens muss der ökologische Ausgleich innerhalb des Baugebietes erfolgen.
- Die Erreichbarkeit mit Rad- und Fußverkehr muss in die Planungen einbezogen werden.
- Der Bau des vorgesehenen Mehrgeschossbaus sollte rechtlich gesichert werden.
Die Mitgliederversammlung hofft auf eine rege Bürgerbeteiligung wegen der Verlegung des Standortes der Kita und hält eine Diskussion im Ausschuss für Kita und Schulen für notwendig. Die Mitglieder des Ortsverbands Hameln gaben der Stadtratsfraktion mit auf den Weg, sich für die Überarbeitung der Planungen vor der öffentlichen Auslegung einzusetzen.
herral, 09.07.2025
Hier als Ergänzung einige Hintergrundinfos zu den Bauplanungen:
Planauszüge:











Unterlagen siehe Anlagen zum TOP : „Bebauungsplan Nr. 690 „Vor dem Süntel“ – Entwurf und Veröffentlichung“ zur Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung vom 21.05.2025
https://ris.hameln.de/ris/hameln/agendaitem/details/7593