Stadtverwaltung und Stadtwerke Hameln wollen am 8. Juli im Rat Hameln über die Pläne für ein neues Parkhaus auf der derzeitigen Parkfläche am Steigerturm beraten.
Hintergrundinformationen:
Kurzbegründung aus der Ratsvorlage:
„Um die Parkraumsituation im innenstadtnahen Bereich zu verbessern, ist auf dem ca. 5.000 m² großen Parkplatz „Steigerturm“ im Scharnhorstviertel der Neubau einer Parkpalette mit einer Grundfläche von ca. 2.400 m² und ca. 230 Stellplätzen geplant. Der Parkplatz „Steigerturm“ bietet derzeit knapp 120 öffentliche Stellplätze. Das Parkplatzraumangebot dort ist schwerpunktmäßig auf die Kundschaft des Wochenmarkts und des Rathauses sowie die im Rathaus tätige Bevölkerung ausgerichtet.
Der Neubau eines Parkhauses im zentralen Stadtbereich ist insbesondere erforderlich, da im Zuge der anstehenden Sanierung der in die Jahre gekommenen Tiefgarage unter dem Rathausplatz zwangsläufig Parkplätze entfallen werden. Dies ist der Fall, weil heutzutage erhöhte Anforderungen an die Breite und Tiefe der Stellplätze und die Erschließungsflächen gestellt werden. Hinzu kommt das Erfordernis, eine größere Anzahl von Behindertenparkplätzen auszuweisen, um den Anforderungen an die Barrierefreiheit gerecht zu werden. Darüber hinaus entsteht mit den wünschenswerten Investitionen in neuen Wohnraum im innerstädtischen Bereich ein zusätzlicher Parkplatzdruck.„
Wer die Details und Untersuchungen selber lesen möchte, findet diese im Ratsinformationssystem der Stadt Hameln öffentlich zugänglich:
https://www.hameln.de/de/buergerservice-verwaltung/rat-der-stadt-hameln/
So sieht die Situation derzeit aus:
Panoramafoto:
Einzelbilder:
Für eine eigene Bewertung fehlt mir Zeit und Hintergrundinfos. Wer Infos- oder eine eigene Bewertung abgeben mag, kann das hier unter Kommentare tun.
Ralf Hermes, 16.06.2020
Die unendliche Geschichte des Hamelner Wahnsinns! Fassen wir noch einmal die Fakten zusammen: Bäume werden gerodet, das unliebsame Grün steht dem Projekt nur im Wege; Flächen werden versiegelt, wer braucht schon Grundwasser in Zeiten des Trockenheit; das Verkehrsaufkommen steigt, belebt die viel zu ruhige Wohngegend; die Wohnsituation der Anlieger wird schlechter, da nützt auch eine begrünte Fassade nichts. Das alles liebe Bürger bekommt Ihr von den Hamelner Stadtwerken geschenkt und als Gimmick oben drauf noch ca. 110 preisoptimierte Parkplätze. Schlau, wer da doch nicht zugreift! Ein klimaunfreundliches Konzept, was an anderer Stelle völlig verpönt ist. Im Bereich des neu zu errichtenden Bildungscampus auf dem Linsingen Areal werden die PKW Parkplätze angesichts der zuströmenden Massen möglichst gering gehalten, damit der Bürger mehr den ÖPNV nutz oder auf das Fahrrad umsteigt. Wer dann immer noch nicht umgedacht hat, kann ja die umliegenden Wohngebiete zuparken, Hauptsache der klimafreundliche Schein wird gewahrt. Am Steigerturm möchte man jedoch dem motorisierten Bürger Verständnis zeigen und den allzu knappen Parkraum erweitern, da lacht der Geldsack. Die Versiegelung und Grünflächenvernichtung hat in der klimafreundlichen Solarstadt Hameln Tradition, so wird als Ausgleich für die in Steinwüsten verwandelte Innenstadtwohngebiete neues Bauland im Grünen am Einsiedlerbach errichtet. Enklaven ähnliches Wohnen in Waldrandnähe kann doch so schööön sein, wenn man es nur hochpreisig genug vermarktet, treu dem Motto Hameln braucht mehr Bauland. Aber Achtung mündige Bürger, vielleicht habt ihr auch bald ein Parkhaus vor der Nase oder seid in mitten einer Naturfreien Stein- und Betonwohngegend. Ich möchte mit einem Zitat des Stadtbaurats Aden schließen: „Niemand hat das Anrecht, vor seiner Tür im Grünen zu stehen!“ Dinge ändern sich.