Aktuell würde auf Landkreisebene über den Abriss des Mensagebäudes auf dem Linsingenkaserne entschieden. Hintergrundinfo und Kurzkommentar:
Um dieses Gebäude/Gebäude geht es:
Es gibt dazu eine Vorlage der Kreisverwaltung mit einer eindeutigen Empfehlung:
Vorlage aus dem Ratsinformationssystem des Landkreises:
Das ist bekannt:
– Die Ursprungsplanungen für die Neugestaltung sahen einen Erhalt der Mensa vor.
– Die Mensa (1.900 qm) wurde auf dem Gelände der damals von den Briten genutzte Kaserne im Jahr 2003 gebaut. Zu den Kosten damals werden von der Kreisverwaltung mit 4,3 Mio Euro angegeben. Der Abriss würde jetzt 150.000 Euro kosten.
– Der Kaufpreis für den Landkreis soll bei 215.000 Euro für die damals 16 Jahre alte Liegenschaft betragen haben.
– Die Mensa soll jetzt weg, weil sie für die Planung hinderlich sei. Alternativ soll die Heinrich-Kielhorn-Schule auf dem Gelände Platz finden. Durch den Abriss könnte das Gelände frei beplant und die neuen Schulgebäude wirtschaftlich und zusammenhängend konzipiert werden. (Es sind also zwei Themenfelder miteinander verknüpft.)
– Basis der Überlegungen zur Heinrich-Kielhorn-Schule ist eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung eines externen (privaten) Unternehmens über die Modernisierung der Heinrich-Kielhorn-Förderschule. Hier wäre ein Sanierung 1,9 Mio Euro teurer als ein Neubau auf dem Linsingengelände. Die HKS hat derzeit 180 Schüler. Die benachbarte Albert-Schweizer-Schule wird Mitte 2020 den Betrieb einstellen. Bisher war eine weiter Nutzung der Räumlichkeiten durch die HKS vorgesehen. Beide Gebäude sind durch die Süntelstraße getrennt. Insgesamt geht es um Kosten in Höhe zwischen 55 und 75 Mio. Euro.
– Die Schulleiterin der Elisabeth-Selbert-Schule ist für einen Abriss der Mensa. Sie hält das Objekt für die Schule nicht geeignet. Sie sei zu groß und für den Bedarf nicht ausgelegt. Wenn, dann würde es nur um die „Hülle“ gehen, alles andere sei nicht zu gebrauchen.
– Der Bund der Steuerzahler ist auf die Sache aufmerksam geworden.
– Die Entscheidung über den Abriss sollte zunächst in einer Sondersitzung des Bau- und Schulausschuss entscheiden. Diese Entscheidung wurde auf Antrag von SPD,Grüne,Linke und Pro Bürger/Mönkeberg auf den Folgetag (Kreisausschusssitzung) vertagt.
Zur Präsentation des Sachstandes Gelände Linsingenkaserne aus einer gemeinsamten Infoveranstaltung Linsingenkaserne: https://www.hameln-pyrmont.de/media/custom/2749_4131_1.PDF?1575629668
Der Vorschlag der Kreisverwaltung war eindeutig:
„Die Mensa auf dem Gelände der ehemaligen Linsingen Kaserne wird aus wirtschaftlichen und funktionalen Gründen abgebrochen. …“Insgesamt ergibt sich beim Abbruch der Mensa ein wirtschaftlicher Vorteil in Höhe von 770.000 € gegenüber einem Erhalt.“ … „Auswirkungen: Klima/Umwelt:
Die in einem Neubau gegenüber dem Bestand deutlich kleinere Fläche führt dauerhaft zu einem erheblichen geringerem Energiebedarf mit entsprechend geringeren Emissionen.“
Der nichtöffentliche Kreisausschuss des Landkreises folgte diesem Beschlussvorschlag am Dienstag dem 14.07.2020 einstimmig. (eine Enthaltung)
„Am 14.07.2020 hat der Kreisausschuss einstimmig beschlossen, dass die ehemalige Mensa auf dem Linsingen-Gelände aus wirtschaftlichen und planerischen Gründen abgebrochen wird. Beschlossen wurde außerdem der Neubau der Heinrich-Kielhorn-Schule, da dieser kostengünstiger ist als eine Sanierung. Außerdem lässt sich der Neubau aus Pädagogik- und Inklusionsgründen gut mit der Elisabeth-Selbert-Schule verzahnen. „Die Beschlüsse sind wegweisend für die Innenstadtentwicklung von Hameln und bedeuten zudem eine deutliche Aufwertung des Entrees der Nordstadt“, betont Landrat Dirk Adomat.“
https://www.hameln-pyrmont.de/index.php?NavID=2749.153
„Es ist ganz einfach: Wegwerfen ist preiswerter als reparieren. Was bei Elektrogeräten schon weitgehend Realität ist, ist jetzt auch bei Gebäuden und Liegenschaften Wirklichkeit. Umweltkosten? Umwelt kostet nur!“ Ralf Hermes
Berichte zum Thema auf Radio Aktiv:
radio aktiv vom 22.06.2020 |
Hameln: Die ehemalige Linsingen-Kaserne wird abgerissen und es entsteht in Kooperation zwischen der Stadt Hameln und dem Landkreis ein Gesundheits- und Bildungscampus. Vor drei Jahren wollte man dazu auch die 2004 gebaute Mensa erhalten und für die Schule nutzen. Nun sagt aber die Verwaltung, dass die Mensa hinderlich und nicht mehr nützlich… |
radio aktiv vom 14.07.2020 |
Hameln: Abreißen oder erhalten und beim geplanten Neubau der Elisabeth-Selbert-Schule integrieren? Diese Frage stellt sich derzeit die Kreispolitik bei einer Mensa, auf dem ehemaligen Kasernengelände in der Hamelner Nordstadt. Die Antwort wurde gestern vertagt – auf heute… |
Zusammenstellung: herral, 19.07.2020
Hier wird der Bürger wieder einmal für dumm verkauft, reine schön rechnerei. Hier wird eine Mensa für bis zu 1000 Menschen (so meine Info) in der Spitzenauslastung gegen Bistro ersetzt. Das ist natürlich günstiger, womöglich wird das Essen dann noch von einem Lieferservice CO2 neutral geliefert, anstatt vor Ort hergestellt. Wieso kostet die Umgestaltung / der Anschluss der vorhandenen Mensa 2,6 Mio. ? Das muss mir Mal einer sinnvoll erklären? Warum wird nicht das Schulzentrum Nord und der neu zu errichtenden Kindergarten etc. mitversorgt und für andere Gäste der Nordstadt geöffnet? Warum muss die Mensa integriert werden können die Schüler nicht zu Mensa ein paar Meter über den Platz gehen?
Fragen über Fragen die niemand prüft oder beantwortet!
Ich fühle mich wie so oft verarscht.
Henning, die „Planer“ sind die Nachfahrenjener Politiker, die damals die ganze Altstadt „plattmachen“ wollten und mit Betonbauten ersetzen wollten. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!