Hameln, 31.08.2024: Rückblick auf das Leben eines engagierten Menschen, der dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.
Ich kannte Klaus Gruhl noch persönlich. Habe gerade bei Facebook in der Gruppe „Unser Hameln“ einen Zeitungsbericht der DEWEZET vom 31.08.1984 gesehen. Hier berichtet die Zeitung über einen Modellversuch „Partner für ehrenamtliche Helfer“ und die erste Zwischenbilanz von Klaus-Dieter Gruhl.
Anlass für mich den Nachruf, den ich für die Gewerkschaft der Polizei im Mai 2018 zu seinem Tod geschrieben haben, hier zu übernehmen:
Die GdP trauert um ein engagiertes, geachtetes Mitglied.
Klaus-Dietrich Gruhl wurde am 13.05.1924 in St. Andreasberg geboren. Er besuchte die Volksschule, lehrnte Zimmermann, war beim Reichsarbeitsdienst und wurde ab 1942 Pionier in der Wehrmacht. Als Unteroffizier überlebte er das Kriegsende und wurde 1950 Polizist. Seit 1953 arbeitete er in Hameln und wurde hier einer der erste Kontaktbeamte der Stadt.
Am 1.7.1954 trat er in die GdP ein. Ihr blieb er bis zu seinem Tode 63 Jahre treu.
Im Mai 1984 wurde er durch den damaligen Innenminister Dr. Egbert Möglinghoff in den Ruhestand verabschiedet. Die DEWEZET berichtet am 30.05.1984: „Er habe für die Funktion der Polizei insgesamt und für die praktische Handhabung der Aufgabe als Kontaktbeamter Zeichen und Maßstäbe gesetzt. … In großer Zahl waren die Verantwortlichen der Polizei, der Stadt, der Parteien, der Kirchengemeinden, der Jugendanstalt, des Roten Kreuzes, der Arbeiterwohlfahrt und andere erschiene. Sie bescheinigten diesm Mitbürger, daß er vielfältig und oft im stillen dem Bürger die Polizei als Freund und Hlefer nahebrachte und manchen Konflikt in und zu Einwohnergruppen lösen helfen konnte. Ihn zeichne ein hohes Maß an Engagement und Menschlichkeit aus.
In den folgenden Jahren engagierte sich Klaus-Dietrich Gruhl vielfältig im Paritätischen Wohlfahrtsverband für die Nachbarschaftshilfe. Gruhl: „Die soziale Not und das Alleinsein waren vor allem in Privatwohnungen groß. Da haben wir an die Tür geklopft und unsere Hilfe angeboten.“ Später gingen die Freiwilligen auch in die Altenheime. „Den Senioren etwas vorzulesen oder etwas mit ihnen zu unternehmen – das gehörte zu unseren Aufgaben. Es entstand eine beispielhafte, mehrfach ausgezeichnete – und über die Stadtgrenzen hinaus vielerorts nachgeahmte – Zusammenarbeit auch zwischen Senioren und Schülern der Wilhelm-Raabe-Schule.
Er engagierte sich bei den GdP Senioren. Ende der 80er Jahre regte Gruhl gemeinsam mit dem Paritätischen die Einrichtung eines Seniorenbeirates für die Stadt Hameln an. Gruhl wurde hier zum ersten Vorsitzenden gewählt. Nach dem Fall der Mauer unterstützte Gruhl beim Aufbau eines Paritätischen Landesverbandes Sachsen-Anhalt in Magdeburg.
Klaus-Dietrich Gruhl hielt immer Verbindung zu seiner GdP. Wir sind stolz, ihn zu den unseren zu zählen.
Danke an dieser Stelle aber auch an unseren Kollegen Jürgen Sörries, der Klaus Gruhl in den letzten Jahren begleitet und betreut hat.
Ralf Hermes, Bezirksgruppenvorsitzender
Nachruf in der DEWEZET:
Klaus-Dietrich Gruhl im Alter von 94 Jahren gestorben
Ein großes Herz hat aufgehört zu schlagen
HAMELN. Er begegnete seinen Mitmenschen stets auf Augenhöhe, war offen, aktiv und empathisch – im Alter von 94 Jahren ist Klaus-Dietrich Gruhl, einer der ersten Kontaktbeamten des Landes und ein Mann mit einem sozialen Herzen, jetzt gestorben.
Zur Traueranzeige der Paritäten:
Ursprungsbeitrag:
herral, 31.08.2024