Hameln, 20.09.2024: Folgende Leserzuschrift von Sibylle Voss mit den Blick auf eine weitere Facette zum Nachdenken veröffentliche ich gerne als Gastbeitrag:
Klima-Demo einmal anders – sauber! Ich wünsche für morgen Hunderte von teilnehmenden Radlern m/w/d, gern mit dem einen oder anderen kleinen Hund im Fahrradkörbchen als Zeichen dafür, daß alle Anstrengungen für zukunftsfreundliches Handeln nicht nur für Menschen, sondern allgemein für das Leben, für Lebewesen auf dieser Erde, gedacht sind.
Als nicht mehr radltaugliche Fußgängerin werde ich jedenfalls vor Ort sein und die Abfahrt mit den besten Wünschen für die Ziele der Demo anschauen. Einige Überlegungen dazu: wie wäre es, wenn aktive Klimaschützer (zu denen ich mich zähle), noch öfter den Artenschutz auf ihre Fahnen, sprich Banner und Plakate heben und auch in Reden betonen würden? Mit Klima“wandel“ und Klimakrise sind fast ausnahmslos negative und bedrohliche Assoziationen und Bilder verbunden: Dürre, Feuer, Überschwemmungen, Korallenbleiche usw.
Mit dem Blick auf Arten lassen sich Vielfalt und Schönheit, die es zu schützen gilt, anschaulich zeigen. Die Schatzkammer Natur ist immer noch groß, ist überwältigend, trotz aller Verheerungen und dem „Schwund“, die Menschen mit ihrer Wirtschaftsweise vor allem in den vergangenen Jahrzehnten angerichtet haben. Diesen Reichtum selbst wahrzunehmen, immer neu zu staunen und ihn anderen gegenüber herauszustellen, hieße die Aufmerksamkeit auf einen anderen, den eigentlichen Wohlstand auf dieser Erde zu lenken.
Feldhase und Rebhuhn, Moorente und Erdhummel, Turteltaube und Gartenschläfer, Luchs und Laubfrosch waren einige der Tiere, die vor gut zwei Jahren auf dem Titel des Magazins Focus abgebildet waren. „Ist die Welt, wie wir sie lieben, noch zu retten? wurde unter der Überschrift „Das große Artensterben“ gefragt. Diese Frage steht im Raum und sie geht mir in Hirn und Herz. Leben wir die Antwortversuche und lassen nicht zu, daß diese Erde den Bach runtergeht. „Erderschöpfungstag“ für Deutschland war Anfang Mai…Wenn eine Schuldenbremse unabdingbar ist, dann mit Blick auf diesen Schuldenberg.
Heute ist auch Weltkindertag. Jegliches noch so starke Bemühen, die Rechte und das gute Leben von Kindern auszubauen und auf Dauer zu stärken, wird erfolglos sein ohne den Schutz der Lebensgrundlagen auf diesem Planeten. Gesunde Böden, sauberes Wasser, reine Luft – intakte Ökosysteme.
Seien wir also Erdenbürger und Erdenbürgerinnen im besten Sinne und bewegen womöglich auch andere dazu. Oft ist das schwer und mühselig. Aber es macht auch froh und nicht selten glücklich. Ein Ehrenamt, finde ich.
Sibylle Voss, Hameln
herral, 20.09.2024