Gastkommentar zu „Wir unterstützen kein weiter so“, von Jan Sternberg, DEWEZE 27.09.24

Hameln, 28.09.2024: Günter Bialkowski schreibt zur BSW und der Rolle der Medien in der aktuellen Situation:

Steht Europa vor Umwälzungen, die womöglich in Diktatur ähnlichen Zuständen einmünden könnten? Und wo steht unsere Bundesrepublik? Angesichts unserer AfD- und BSW-Erfolge und einiger anderer radikaler Kleinst-Parteien dürfen, ja müssen wir uns die Frage stellen, wie hoch ist die Zustimmung zum Extremismus und autoritären Persönlichkeiten in der Bevölkerung? Hierbei denke ich den arabisch-muslimischen Extremismus noch nicht einmal dazu, der ist genauso menschenverachtend und gehört demokratisch bekämpft!

In diesem Kampf zum Erhalt unserer Demokratie fällt unserer Presse, unseren Medien eine wichtige Rolle zu. Und so war ich auf das Interview das Jan Sternberg mit Sarah Wagenknecht führte ziemlich gespannt. Doch die Enttäuschung ließ nicht lange auf sich warten. Insgesamt fand ich die Fragestellungen zu harmlos. Seit gut einem Jahr beschäftigen sich die Medien mit AfD und BSW, dabei haben sie geholfen, diese Parteien
groß zu machen! Als Fr. Wagenknecht von Kennenlern-Gesprächen sprach, hätte Sternberg sofort kontern und die Richtung vorgeben müssen. Als Partei ist das BSW noch unbekannt, aber als Person, welche Prioritäten und politischen Inhalte diese Frau seit Jahren anstrebt, dürfte allen bekannt sein. Auch dem Red.-Netzwerk RND und der DWZ und allen Journalisten die in der DWZ veröffentlichen. Die Frage nach den roten Linien und ihrer Kanzlerkandidatur finde ich albern, weil sie der intellektuell und verbal gut sortierten Kaderfrau wiederum so viel Spielraum einräumte, dass sie ihren übrigen Heilsbringer-Sermon im Hameln-Pyrmonter-Verbreitungsgebiet ausgießen konnte. Hätte Sternberg mehr Mut bewiesen und wäre vom Mainstream-Journalismus abgewichen, hätte er die Frage stellen müssen, wann sie selber endlich liefern wird?

Diese Frau hat eine linke Partei, die sich im demokratischen Parteien-Spektrum links der Mitte einen legitimem demokratischen Platz erarbeitet hat, durch ihr persönliches Ego und ihre Affinität zur Diktatur Putins marginalisiert. Diese Frau will mit ihrer Partei, wie auch die AfD zurück in die Vergangenheit. Es waren neben einer überschaubaren Anzahl Deutscher in unserer Bevölkerung vor allem die Medien, die dieser Frau in Talkshows immer wieder den roten Teppich ausrollten und ihr so immer mehr Strahlkraft für ihre wirre und unrealistische Politik einräumten. Diese Frau möchte Frieden ohne Freiheit schaffen, demokratische Parteiarbeit ist ihr bisher unbekannt, Agitation dagegen schon.

Und so darf man gespannt sein, wie sie im Osten bei den Sondierungsgesprächen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg CDU, Grüne und SPD spalten oder zerlegen wird.
Ich sage voraus, der persönliche Mangel an Kompromissbereitschaft wird bei Fr. Wagenknecht die dortigen Gespräche eher platzen lassen. Regierungsbildungen, gar demokratische Kerner-Arbeit sind nicht ihr Ding!

Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk schreibt: „Für mich sind AfD und BSW zwei Seiten einer Medaille. Beide wollen zurück in die Vergangenheit. An dieser Stelle beginnt das
Irrationale.“ Ich finde dem ist nichts hinzu zu fügen.

An die DWZ von hier zum Schluss die Bitte: Erweitern Sie ihr Themen-Angebot, gewähren Sie JournalistInnen die uns alternatives Denken näher bringen wollen Beinfreiheit. Um mich optimal informiert zu fühlen, mußte ich zum dargelegtem Thema andere Quellen hinzu ziehen. Es wäre überhaupt schön, wenn sich regionale Tages-Zeitungen generell breiter aufstellen würden.

Günter Bialkowski

herral, 28.09.2024


Lesetipp:

Hinter den etwas reisserischen Titel verbirgt sich ein lesenswerter Beitrag:
Historiker Kowalczuk „Deswegen ihre Affinität zur blutrünstigen Diktatur Putins“
AfD und BSW triumphierten bei den Wahlen im Osten. Was ist der Grund? Wut und Hass, sagt Ilko-Sascha Kowalczuk. Im Interview erklärt der Historiker, woher der Zorn stammt.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100487176/afd-und-bsw-woher-kommt-der-erfolg-im-osten-experte-erklaert-die-wut.html

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