Bericht zum Pressegespräch: Für welche Kirchen im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont braucht’s neue Lösungen?

Hameln, 06.12.2024: Am Freitag, 6. Dezember 2024 hatten wir die Möglichkeit, an dem Pressegespräch über die Entscheidung des Kirchenparlaments über die Einstufung von Sakralgebäuden im Kirchenkreis teilzunehmen. Bericht von Birgit Wendling dazu mit den Ergebnissen für Hameln:

Kirche im Wandel – die Kirche im Dorf lassen?

Auch der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Hameln-Pyrmont muss mit sinkenden Mitgliederzahlen (derzeit mehr als 46.000) und dadurch geringeren Kirchensteuereinnahmen zurecht kommen. Ab 2025 knüpft das Landeskirchenamt in Hannover seine Zuschüsse zu Baumaßnahmen für Kirchen und Kapellen an eine Kategorisierung. Am 4.12.2024 hat die Synode des Kirchenkreises dem Folge geleistet und alle Gotteshäuser in die eigens entwickelten Kategorien A-D einsortiert. Bei einer Gegenstimme und sechs Enthaltungen stimmte eine Mehrheit von 42 Synodalen für die Kategorisierung, die in einem aufwändigen Diskussionsprozess erarbeitet worden war. Dass je 30% der Kirchen und Kapellen in die Kategorien A und B und je 20% in die Kategorien C und D fallen müssen, war eine Vorgabe des Kirchenkreises an die Synode.

A- und B-Kirchen sind von regionaler und überregionaler Bedeutung. Deren Erhalt erfolgt auch weiterhin aus Kirchensteuermitteln. Unter C oder D einsortierte Kirchen erhalten künftig in erster Linie Mittel zur Sicherung der Gebäudesubstanz und zur Gefahrenabwehr.

Für Hameln stellt sich das Ergebnis wie folgt dar:

Kategorie A: Münster St. Bonifatius, Marktkirche St. Nicolai, Martin-Luther

Kategorie B: Heilig Kreuz, St. Martini Hilligsfeld

Kategorie C: St. Annen Wangelist, St. Aegidien Holtensen

Kategorie D: St. Johannis Klein Berkel, Kapelle Rohrsen

Gesucht werden mittelfristig laut Superintendent Dr. Stephan Vasel Lösungen wie Fördervereine, Mitnutzungen oder vielleicht auch Umnutzungen wie Kolumbarien. Er hofft auf die Wertschätzung der Kirchen als kulturellem Erbe und öffentlichen Begegnungsräumen auch durch nichtkirchliche Akteure. Breite Bündnisse zu finden, ist seine Vision für die Gemeinden. Langfristig können aber wohl nicht alle Kirchen erhalten werden.

Die stellvertretende Bauausschussvorsitzende der Kirchenkreissynode Sabine Merz versichert, dass sich alle Kirchen aktuell in einem guten baulichen Zustand befinden. Die Auswirkungen der Kategorisierung werden sich also erst in einigen Jahren bemerkbar machen. (wenbir)


herral, 06.12.2024

Nachtrag: radio aktiv: Hameln-Pyrmont: Die Zukunft der Kirchen
Radiobericht mit Superintendent Stefan Vasel

https://www.radio-aktiv.de/2024/12/07/hameln-pyrmont-die-zukunft-der-kirchen/

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