Gastbeitrag: Kirchen – Kirchenaustritte!

Hameln, 30.03.2025: Ein Nachdenktext von Günter Bialkowski.

liebe  Leserinnen, liebe Leser,

wenn alte Gewissheiten weg brechen, dann brennt in der Regel die Hütte. So stellt sich uns z.Z. die Welt dar, überall Krisen, Probleme, Konflikte, Krieg. Und es brennt schon länger in der Ukraine und in Nah-Ost. Und die Politik, aber auch Institutionen wie die UNO versagen, es ist zum verzweifeln angesichts der Todesopfer und des Leids der Menschen über all in der Welt.

Daneben gibt es noch eine andere, persönlichere Ebene, wo uns alte Gewissheiten weg brechen, der Bereich des Religiösen und der Kirchen mit ihren Festen, meist waren sie Höhepunkte und selbst am Ende des Lebens spendeten sie Trost. So weit in aller Kürze? 

Am 28.03.25 befasste sich der Journalist und Buchautor Simon Benne in der DWZ wieder einmal mit dem Mitgliederschwund beider großen Kirchen in Deutschland. Ehrlich gesagt, ich war enttäuscht. Zumal seine Leser wissen, dass er auch positive Alternativen aufzeigt und er selber bewußt katholisch ist und bleibt. 

Was mir bei diesem Beitrag in der DWZ zu kurz kommt, allerdings nicht zum erstenmal ist der fehlende Ausblick, die Verbindung zu heute? Wäre die Welt, wenn es die Kirchen jetzigen Zuschnitts nicht mehr gäbe humanistischer? Würden nicht noch mehr Menschen ins Netz abwandern und würden sie dort nicht ihre Blogger und Bloggerinnen anbeten? Und sind vielleicht die Evangelikalen die Trump und seine Milliardäre zur Macht verholfen haben vertrauenswürdiger? Diese kleine Auswahl mag ausreichen, um zu zeigen, was die DWZ ihren Lesern - Innen schuldig bleibt.

Man muss die Taz nicht mögen, ich schätze sie wegen ihrer Verfasstheit und Meinungsvielfalt, auch sie hat sich zum gleichen Thema geäußert „Die Schäfchen laufen ihnen in Scharen davon“ von Barbara Oertel, 28.03.25. Diese Zeitung lässt in diesen unsicheren Zeiten ihre Leser zu Wort kommen. Und sie machen rege Gebrauch davon! Denn nur ein Für und Wider der Meinungen, wenn überhaupt - kann hier in diesem individuellen Bereich für mehr Abklärung sorgen.

Persönlich habe ich häufig die Kirchen kritisiert, und sie sind bis heute kritikwürdig! Dennoch bemühe ich mich um Differenzierung. Kirchen sind zu allererst Räume der Spiritualität und des Glaubens, zugleich sind sie aber auch immer noch der Kitt der unsere Gesellschaft zusammen hält. Auch wenn sie sich schwer tun und der Moderne immer noch kein in sich schlüssiges Reformkonzept für das 21. Jhd. vorlegen können. Aber - in Zeiten der wegbrechenden  Gewissheiten, wie der unseren würden sie vielen Menschen fehlen.

Günter Bialkowski 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..