Gastbeitrag Manifest – wider alle Vernunft

Hameln, 12.06.2025: Günter Bialkowsik schreibt zum Kommentar „Nicht zur Seite schieben“ in der DEWEZET vom Daniela Vates.

Hallo Fr. Vates,

bin oft genug ihren Ausführungen gefolgt. Doch diesmal geht mir Ihr Kommentar „Nicht zur Seite schieben“ gegen den Strich. Wir leben nicht mehr in der Zeit als die SPD-Größen die das Manifest unterzeichnet haben, Politik für Deutschland betreiben durften. Schon damals nahmen sie gegenüber Russland eine defensive Haltung ein. Niemand hat mal unter Angela Merkel Tacheles geredet und ihren Kuschelkurs mit Putin zur Diskussion gestellt. Nun sollten sie mal beiseite treten und Friedrich Merz und Lars Klingbeil machen lassen.

Sie und auch die Friedensbewegten aus der SPD, die Sie „als Unbelehrbare, als Illusionäre, als friedensbewegte Spinner“ (allerdings nicht abwertend) aufführen, haben wohl immer noch nicht begriffen, dass selbst die Friedensmärsche, die sog. Ostermarschierer an Zuspruch in der Öffentlichkeit verlieren. In der neuesten „Bild“-Umfrage von Ende Mai 25 sprachen sich 60% der Befragten für stärkere Sanktionen gegen Russland aus. Es liegt also nach wie vor allein an Russland den Verstoß gegen das Völkerrecht, den Überfall auf die Ukraine zu beenden. Täglich sterben Zivilisten, sinnlos Kinder, Frauen, alte Menschen und Soldaten. Wir alle müssen uns der neuen Realität stellen, Putin will nicht verhandeln. Er setzt allein auf militärische Stärke.

Innenpolitisch löst m.E. dieses Manifest eine falsche Diskussion aus, weil es gegen alle Vernunft, sicher ungewollt aber dennoch wirksam der AfD und dem BSW in die Hände spielt. Die deutsche Presse Landschaft die diese Richtung unterstützt, sollte an dieser Stelle ihre Deutungshoheit an die Erwartungshaltung der Mehrheit der Bürger und Bürgerinnen in Deutschland abtreten.

Für mich ist das alles ein Possenspiel, ich erinnere nur an Afghanistan. Damals wurde unser Land im weit entfernten Asien verteidigt. Heute wollen einige nicht begreifen, das Putin nur Stärke beeindruckt. Deshalb sollten wir m.E. die Ukraine und Selenskji mit allem was wir militärisch bieten können unterstützen, dieses Volk verteidigt vor der Haustür Europas nicht nur seine eigene - sondern auch unsere Freiheit. Letztlich wird ein Sinneswandel, ein Kurswechsel innerhalb der SPD davon bin ich fest überzeugt, auch dieser altehrwürdigen Partei wieder mehr Zustimmung generieren.

Günter Bialkowski

herral, 14.06.2025

Ein Gedanke zu „Gastbeitrag Manifest – wider alle Vernunft“

  1. „Die deutsche Presse Landschaft die diese Richtung unterstützt, sollte an dieser Stelle ihre Deutungshoheit an die Erwartungshaltung der Mehrheit der Bürger und Bürgerinnen in Deutschland abtreten.“

    Das finde ich zu viel verlangt. Angela Merkel wurde oft vorgeworfen, nach Umfragen zu regieren. Jetzt sollen die Medien ihre Kommentare danach ausrichten? Die von Frau Vates in ihrem Kommentar in der Dewezet vom 11.6. geäußerte Meinung ist genauso legitim wie die von Herrn Bialkowski in diesem Artikel.

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