Hameln, 14.05.2025: Presseinformation und Einladung von Bürgermeister Andreas Wittrock und Pastor Christof Vetter.
Die Familie Herzberg ist über fünf Generationen – seit dem späten 18. Jahrhundert – in Aerzen nachweisbar. Sie betrieb einen weitreichenden Landhandel, vor allem mit Getreide und Düngemitteln. Mit der Zeit konnte sie mehrere Häuser in der Osterstraße sowie Am Wall erwerben. Darunter befand sich das Haus Osterstraße 26, in dem sich schon damals ein Gasthof befand.
Die Haustafel, die durch die Initiative von Ludwig Cramer erhalten blieb, zierte eine 2017 abgerissenen Backsteinscheune, die Hermann Herzberg 1887 im hinteren Bereich des Gasthofes erbauen ließ.
Unterstützt durch den Flecken Aerzen und die evang.-luth. Kirchengemeinde Aerzen wird diese erhaltene Haustafel zur Erinnerung aufgestellt:
am 20. Juni
um 15 Uhr
in der Nähe der ehemaligen Scheune
vor der Marienkirche Aerzen
aufgestellt und eine zusätzliche Tafel mit Erklärungen erinnert an das Schicksal der Familie Herzberg.
Herzbergs verstanden sich voll und ganz als Deutsche und als Bürger des Fleckens. So waren sie Mitglieder im Patriotischen Kriegerverein Aerzen. Auf dem nahegelegenen Kriegerdenkmal befindet der Name von Rudolf Herzberg, der im Ersten Weltkrieg sein Leben verlor. Schon an den Befreiungskriegen gegen Napoleon (1813-1815) hatte ein Herzberg als Freiwilliger teilgenommen. Hermann Herzberg, der Erbauer der Scheune, wird 1896 als Mitglied im Aerzener Gemeinderat erwähnt.
Wegen der massiven antijüdischen Boykotte erlebte die Firma seit 1933 einen starken Niedergang. Offiziell erlosch sie 1937. Der letzte Vertreter der Familie, Alfred Herzberg, verließ Aerzen im Jahre 1935.
Zur feierlichen Enthüllung der Tafel mit einer kurzen Einführung in die Geschichte der Familie Herzberg durch den Hamelner Historiker Bernhard Gelderblom laden der Flecken und die Kirchengemeinde gemeinsam ein.
Mit freundlichen Grüßen
Auch im Namen von Bürgermeister Andreas Wittrock
Pastor Christof Vetter