Die Meldungsbilanz der DEWEZET von Dienstag bis Donnerstag sind sechs redaktionelle Lügdte-Berichte und drei Leserbriefe. Ein „befremdlicher“ Bericht kam gleich am Dienstag. Die Anwälte haben jetzt Akteneinsicht zu den Details der Vernehmungen bekommen, um ihre Mandanten im Gerichtsverfahren zu vertreten. Warum aber werden jetzt Details aus der Akte von einem dieser Anwälte an die Presse gegeben? Ist das im Sinne der Opfer? Die Medien nehmen das auf – ich halte das für grenzwertig. Den betroffenen Kindern dient das nicht und als Leser morgens am Frühstückstisch möchte ich nicht in eine Gafferrolle gesetzt werden. Die Details des Kindesmissbrauchs gehören nicht in die Öffentlichkeit.
Empörung zu wecken – Emotionen zu verstärken? Sämtliche DEWEZT-Berichte sind darauf ausgelegt. Ich habe unter #dewezetkorrektiv mehrfach diese Art von Journalismus als unverhältnismäßig und nicht mehr verantwortlich begründet. Sie macht mir erheblich Sorge. Die Geister, die hier gerufen/geweckt werden, können sehr zerstörerische Kräfte entwickeln.
So gab es, und für diese Hinweise am Rande eines Artikels bin ich der DEWEZET dankbar, eine zweite Schweigeaktion in Anlehnung aber ohne Zusammenhang mit der Hamelner Initiative vor dem Kriegerdenkmal in Aerzen. Samstags um 16 Uhr hatte hier eine Initiative aufgefordert sich zu treffen um ihre Betroffenheit und ihre Trauer über die Ereignisse um Lügde zum Ausdruck zu bringen. Der Pastor der Ev.-Kirche-Aerzen ist hingegangen. Am 12. Mai veröffentlichte die Gemeinde auf ihrer Facebookseite dann folgenden Text:
Ich finde diese klare Statement von Herr Pastor Vetter richtig gut!
Der Vollständigkeit halber noch ein Kurzkommentar zum Thema „Sonderermittlungen“
„Eine theoretisch gute, praktisch sehr problematische Entscheidung. Ich fürchte dass in einer derart emotionalisierten Debatte jedes kritische Detail zur Schlagzeilenmeldung auf der Titelseite wird, selbst wenn es an anderer Stelle schon beschrieben wurde. Haben Objektivität und Sachlichkeit bei den derzeitigen Erfahrungen gerade mit der Art der Berichterstattung der DEWEZET überhaupt eine Chance? Bei der Forderung nach einem Sonderermittler/externen Prüfer geht es m.E. überwiegend darum, mit der Lupe nach noch mehr Detailfehlern zu suchen und diese dann medientechnisch auszuschlachten. Die Leute, die „Köpfe rollen sehen möchten“, werden sich auch mit einem „unabhängigen“ Prüfergebnis nicht zufrieden geben. Dennoch aber ist eine unabhängige Prüfung ein weiterer Weg, zumindest für die Menschen, die noch Fragen oder Zweifel haben, aber im Urteil auch noch offen für die Ergebnisse dieser Prüfung sind. Insofern sollte halte ich die Entscheidung für einen Weg, den man gehen kann.“
Abschlussbemerkung:
Diese ständigen Wiederholungen sind ermüdend. Soll man aber das Handeln der DEWEZET ohne Widerspruch hinnehmen?
Ralf Hermes, 16.05.2019