Tschernobyl- Mahnwache mit Abständen. (#akwgrohnde)

Unveränderte Weitergabe einer Presserklärung des Anti-Atom-Plenums Weserbergland:

Die Mahnwache des Anti-Atom-Plenums-Weserbergland zum 34. Jahrestag des atomaren GAUs in Tschernobyl musste unter Corona-Bedingungen, d.h. mit 1,5 m Abstand zwischen den 33 Teilnehmer*innen und empfohlenen Tragen von Nase-Mund-Schutzmasken stattfinden. Christian Kruggel eröffnete mit scharfen Gedanken und Beobachtungen, dass die Menschheit aus 2 Weltkriegen und mehreren Atomkatastrophen viel zu wenig gelernt habe.

Es folgte die einfühlsame Lesung von Britta Kellermann aus dem Buch „Tschernobyl- Eine Chronik der Zukunft“

von der Literatur-Nobelpreisträgerin von 2015, Svetlana Alexijewitsch, aus dem persönlichen Erleben einer Zeitzeugin in Monologform. Die tiefe Betroffenheit bei den Zuhörer*innen mündete in eine Gedenkminute.  

Dieter Kölkebeck vom AAPW betonte auch den 2. Aspekt dieser Mahnwache: Neben der Erinnerung ist das Mahnen, das kritische Begleiten, Hinterfragen und Warnen weiterhin Auftrag der Anti-Atom-Bewegung. Ungeklärte Fragen sind z.B.: 1.) Ist das AKW Grohnde noch systemrelevant?  2.) Darf eine Revision mit diesen Personenzahlen auf engem Raum (bisher 100, ab Montag [ 3. – 6. Woche] mit 250 externen Facharbeitern zusätzlich zu den ständigen Mitarbeitern) im AKW arbeiten, wo andernorts weit höhere Auflagen den Normalbetrieb strikt beschneiden? Wer nachrechnet stellt fest. dass die üblichen 1000 Fremdarbeiter in 2 Wochen weit höhere Arbeitsstunden leisten als die jetzige Besatzung. Was muss an Arbeitsaufträgen hinten herunterfallen ?  3.) Dürfen wir zulassen, dass monströse Transportbereitstellungshallen für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll in Würgassen („Logistikzentrum“) und in Grohnde gebaut werden?  „Wehrt euch!“ und „We shall overcome“ wurden mit Kampfgeist und inbrünstiger Hoffnung zum Abschluss gemeinsam gesungen.

Dieter Kölkebeck

 P.S.: Ich danke allen Teilnehmern für ihr Erscheinen und den zahlreichern Helfern aus der „Anti-Atom-Familie“ für ihre Unterstützung!

Abschrift der PE unverändert: Ralf Hermes, Hameln, den 27.04.2020

2 Gedanken zu „Tschernobyl- Mahnwache mit Abständen. (#akwgrohnde)“

  1. Immerhin 25 vermummte Personen und 3 Stk. Polizisten haben der Veranstaltung beigewohnt. Geboten wurde ein sehr engagiertes Statement von Christian, eine eindrucksvolle Lesung von Britta und, ja was und, eine etwas einsame Veranstaltung in Zeiten der Corona-Zeiten. Wir waren unter uns. Zusammen haben wir noch gesungen.
    Dank an Dieter, er hat wieder alles organisiert, und das war gut so.
    34 Jahre Atomkatastrophe Tschnobyl kann man selbst mit wenigen Teilnehmern würdevoll gedenken.
    Thomas

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