Konflikt um „Konfliktsprenger“ (?) – Pressemitteilung der SPD über deutliche Aufregung in der Elternschaft Halvestorf/Haverbeck

Hameln, 14.05.2021 – Pressemitteilung der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Hameln:

Es geht um die Zukunft der Grundschule Am Mainbach

Unter der Überschrift „Ein Ort für Systemsprenger. Wenn nix mehr geht: Grundschule soll Zwischenstation für verhaltensauffällige Schüler werden“ veröffentlichte die DWZ am 06.05.2021 einen Artikel über eine Hamelner Grundschule. Dieser weiß zu berichten, dass Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in der emotionalen und sozialen Entwicklung („Systemsprenger“) dort in dem Projekt „Chancenraum“ in Zukunft betreut werden sollen. Die Verfasserin bedient sich dabei bewusst des Begriffs „Systemsprenger“, den sie dem gleichnamigen Film zu dieser pädagogischen Problematik entnommen hat. Die Wirkung, die sie damit erzeugte, war ihr offensichtlich nicht bewusst!

Was es mit den Kindern, die in dem „Chancenraum“ betreut werden sollen, auf sich hat, ist richtig erklärt. Hier gibt es für die allgemeine Wiedergabe des Sachstandes keine Kritik zu üben. Leider liegt bei genauerem Hinsehen der Teufel im Detail. „Es scheint eine gewisse Unkenntnis beim Verfassen des Artikels vorgelegen zu haben.“ folgert das Halvestorfer Ortsratsmitglied, Ratsmitglied und Bürgermeister der Stadt Hameln Volker Brockmann. „Beispielsweise ist die Grundschule Haverbeck Bestandteil der „Grundschule Am Mainbach“. Diese hat zwei Standorte, einen in Haverbeck und einen in Halvestorf“ erklärt Brockmann verwundert. Auch andere örtliche Gegebenheiten sind offenbar nicht bekannt, da nicht erwähnt.

Das Schulgebäude in Haverbeck wird derzeit nicht für Unterrichtszwecke genutzt, da es für den Grundschulbetrieb brandschutztechnisch ertüchtigt werden muss. Zudem wird durch die derzeitige geringe Schülerzahl in der Schule Am Mainbach aktuell lediglich der Standort Halvestorf genutzt. In naher Zukunft (ca.2025) ist jedoch mit einem deutlichen Anstieg der Kinderzahlen zu rechnen. „Ein Generationswechsel ist deutlich zu beobachten! Es ziehen vermehrt junge Familien zu uns in die Ortsteile links der Weser und die Geburtenrate geht spürbar nach oben. Durch den Erwerb von Bestandsimmobilien und neue Baugebiete wird dieser Trend noch deutlicher ausfallen.“ weiß der Kommunalpolitiker Brockmann zu berichten.

Der Artikel vom 06.05.2021 hat nun der Ortschaft und der Grundschule Am Mainbach einen Bärendienst erwiesen! Allein durch die recht reißerische Schlagzeile und Überschrift entstand der Eindruck, dass Schulkinder aus dem Regelbetrieb mit „Systemsprengern“ zusammen unterrichtet werden sollten oder aber die Grundschule im Dorf ganz verschwinden würde. In der Elternschaft vor Ort hat das zu deutlicher Aufregung und Irritationen geführt. „Einen gemischten Schulbetrieb wird es nicht geben und die Grundschule bleibt erhalten.“ kann Brockmann berichten. Zudem zeigt er sich verärgert darüber, dass durch diese Berichterstattung auf die Elternschaft derart eingewirkt wurde. „In unseren beiden Ortschaften werden so manche Wogen zu glätten sein. Dies alles hätte nicht sein müssen, wenn die gesamte Situation präziser recherchiert und mit mehr Fingerspitzengefühl berichtet worden wäre!“

Das zeitlich begrenzte Projekt „Chancenraum“ ist hingegen für die Ortschaften Haverbeck und Halvestorf eine glückliche Fügung. Das Gebäude der Schule Am Mainbach in Haverbeck wird jetzt ertüchtigt werden. Anschließend wird das Projekt dort untergebracht und die Leerstandsphase überbrückt. Mit dem Ende des Projektes, voraussichtlich in 2025, steht das Gebäude der angewachsenen Schülerschaft der Grundschule Am Mainbach wieder zur Verfügung. „Das Projekt sorgt somit schlussendlich für den Erhalt des Standortes Haverbeck der Grundschule Am Mainbach. Wir geben dem Modellprojekt „Chancenraum“ ein Schulgebäude und bekommen dafür ein erhaltenes und funktionierendes Grundschulgebäude zurück“ freut sich der pensionierte Lehrer Brockmann. Weiterhin gibt der Hamelner Ratsherr zu bedenken: „Die Wohnort nahe Beschulung unserer Grundschulkinder ist für uns und insbesondere für die Familien von sehr großer Bedeutung! Wir lassen die Schule im Dorf!“


PE unverändert übernommen am 14.05.2021, herral

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