Hameln, 19.08.2021: In der Sumpfblume Hameln trafen sich mit weiten Abstand gut 35 Interessierte, einige Techniker und die Podiumsgäste zu einem Austausch. Online zugeschaltet waren eine unbekannte Zahl Zuschauer aus dem Internet. Es ging um politische Bildung in politisch schwierigen Zeiten. Insgesamt gab es dazu vier Kurzvorträge und dann eine Publikumsrunde. Ein Verlaufsbericht:
Nach der kurzen Begrüßung startete der lokale Bundestagskandidat der Grünen, Helge Limburg. Zitat:
Nach Kurzvorstellung und Standortbestimmung erläuterte er die Überlegungen der Grünen zu einem Demokratiefördergesetz und den politischen Streit darum.
Es folgte ein ehr wissenschaftlicher Vortrag von Frau Simon, Mitarbeiterin an der Universität Kassel im Fachgebiet Erziehungswissenschaft mit der These „In Jugendbildungsstätten, Jugendverbänden und Jugendzentren können junge Menschen viel über Demokratie lernen und erfahren. Fachkräfte sollten sich deshalb mehr mit politischer Bildung beschäftigen – und deutlicher Stellung gegen Rechts beziehen.“
Als nächstes kam Axel Remmel, Geschäftsführer der „Dokumentations- und Lernort Bückeberg gGmbH“, zu Wort. Er erläuterte den bisherigen Sachstand der Baumaßnahmen am Bückeberg und die Zusammenhänge zur politischen Bildung. Weitere Infos ergeben sich aus einem verteilten Flyer:
Für den letzten Kurzvortrag war der Grüne Bundestagsabgeordnete Jürgen Trittin direkt aus Berlin zurück nach Hameln gekommen.
In freier Rede und ohne Präsentation zog er mit dem weltpoltischen Tagesgeschehen die Zuhörer in seinen Bann. Er hatte vorab der DEWEZET ein Videointerview gegeben, welches frei zu sehen ist und die wesentlichen Inhalte seiner Aussagen wiedergibt. Siehe: Link DEWEZET
Den Kurzvorträgen schloss sich eine längere, lebhafte Diskussion mit den Zuschauern an, die z.B. auch mit eigenen Beispielen aus dem Erziehungsbereich die Einschätzungen der Referentin ergänzten.
Mein persönliches Kurzfazit: Eine in Gänze gelungene und gut moderierte Veranstaltung mit einer „Schattenseite“: Der Abend blieb (abseits des Bückeberges) im Allgemeinen/Überregionalen und damit lokal unkonkret. Für mich liegt der Kern von politischer Bildung in politischer Information. Wie aber ist die Qualität der politischen Berichterstattung lokal zu bewerten? So spielte z.B. das aktuelle Handeln der Vor-Ort-Medien genau so wenig eine Rolle, wie das konkrete Agieren der Facebook-Trolle in unserer Region. Die Querdenkerscene hier, wie auch die lokalen AfD-Aktivitäten waren mit ihrem subtilen Agieren nicht Thema. Kurzum: Eine Folgeveranstaltung zu diesem vielschichtigen Thema wäre durchaus denkbar.
Am Rande angemerkt: Gefreut hat mich die Inschutznahme der Polizei vor den subtilen Anwürfen eines Altgrünen, der regelmäßig sein Polizeibild von 1977 auf die Gegenwart übertragen will. Hier fanden sowohl Herr Trittin wie auch Herr Limburg wesentlich differenziertere Worte und stellten eine Veränderung im Handeln und Selbstverständnis der Polizei in den letzten 40 Jahren klar.
Ralf Hermes, 19.08.2021
Weitere Berichte zur Veranstaltung:
Anton Posnak berichtet für Radio Aktiv. Der Beitrag mit Originaltönen von Helge Limburg, kann hier angehört werden:
listen.radio-aktiv.de/beitraghoeren.php?id=36827
Frau Balzereit berichtet in der DEWEZET mit vielen inhaltlichen Aussagen unter: