Vorgestellt: Anke Blume, Oberbürgermeisterkandidatin der FDP für die Stadt Hameln

Hameln, 04.09.2021: Interview zur Wahl des Oberbürgermeisterin der Stadt Hameln. Anke Blume im Gespräch mit Ralf Hermes.

Sehr geehrter Frau Blume,

Frage 1: Können Sie zum Einstieg drei Ihrer hervorstechenden Wesensmerkmale / Eigenschaften benennen?

Antwort: Das erste ist zuhören. Es ist wichtig, Menschen reden zu lassen. Ich kann auch zwischen den Zeilen hören, das ist eine meiner tragenden Eigenschaften, als Rechtsanwältin, auch vor Gericht. Ich bin eine gute Zuhörerin

Das zweite ist sehr überlegt und hartnäckig zu sein. Ich bleibe an Dingen, Problemen dran, die gelöst werden müssen. Ich führe alles bis zum Ende und gebe nicht schnell auf.

Die dritte Eigenschaft ist, dass ich vermitteln kann. Ich bin es als Mediatorin gewohnt. Hier verbinden sich auch Beruf und Persönlichkeit. Ich suche vermittelnde Lösungen.


Frage 2: Mögen Sie vielleicht noch drei Hobbys nennen, mit denen Sie sich privat beschäftigen:

Antwort:  Kein Problem. Spieleabende mit Freunden und Familie liebe ich, sowohl gängige Gesellschaftsspiele wie Siedler von Catan oder auch z.B. mit unserer Seniorin UNO. Dabei ist es wichtig, auch miteinander zu reden. Schade, dass das durch Corona lange nicht möglich war.  

Als zweites, Tanzen, miteinander tanzen. Ich bin mit meinem Schatz in der Tanzschule Für Sie. Es ist einfach toll, aufeinander einzugehen, sich aufeinander zu konzentrieren.

Weiterhin der Klassiker: Ich lese gerne, Krimis, historische Krimis. Jetzt möchten Sie bestimmt fragen, welches aktuelle Buch. Ich lese gerade Lady Churchill von Marie Benedict. Es ist sehr spannend, die Sichtweise der Frau aus der Zeit zu verfolgen. Eine Gesellschaft, in der Frauen mit der Politik nichts zu tun hatten und da kam eine, die will mitreden. Dieser Spagat zwischen traditioneller Gesellschaft und einer markanten Persönlichkeit ist spannend.


Frage 3: Was ist Ihre Motivation für das Amt, oder anders, warum wollen Sie sich das antun?

Antwort: Ich „tue“ mir die Kandidatur schon zum zweiten Mal an. Als Juristin bin ich gut in Verwaltungsprozessen.  Ich verstehe wie Verwaltung funktioniert, das ist das rein Sachliche. Das bin ich aber nicht nur. Ich bin auch Idealistin, das ist schwierig. Ich meine es aber ernst. Ich will etwas für die Zukunft in Hameln in Gang bringen.  Das klingt vielleicht pathetisch. Ich will etwas für die nächste Generation anstoßen, etwas aufbauen. Mit dem man weiterarbeiten kann.   Ich weiß, dass ich das kann – einen Anfang setzen und dann fortführen. Etwas provokant möchte ich auch betonen: Ich brauche das nicht für einen Egotrip oder für meine Persönlichkeit, das habe ich nicht nötig.


Frage 4: Fühlen Sie sich qualifiziert 800 Mitarbeitende zu führen? Wo liegen Ihre Stärken in der Personalführung?

Antwort: Ich sage ja. Aber Sie wollen bestimmt wissen warum. Ich leite eine Kanzlei, klar, da kann man sagen, das sind keine 800 Mitarbeiter. Ich bin dort die Chefin, ich muss sowohl führen, wie auch Verständnis haben. Im Ergebnis wird es nicht so sein, dass ich mit 800 Menschen direkt zusammenarbeite. Da sind vordringlich erst einmal die Leitungen der Abteilungen im Rathaus, mit denen ich direkt zusammenarbeite. Ich will aber auch nicht im Elfenbeinturm sitzen. Wenn jemand es möchte, kann jeder zu mir kommen, das ist mir wichtig.

Ich habe Vertrauen ins Team, bin neugierig und ich hinterfrage auch. Ich bin für sachliche Kritik offen, ich brauche keinen blinden Gehorsam, ich brauche Leute, die den Mut haben, sachliche Kritik zu äußern.

Frage 5: Zur Sacharbeit in/für die Stadt Hameln. Ihre Kernvision für Hameln 2030? Drei Oberbegriffe als Priorität nach jetzigem Stand. Das Vordringlichste für unsere Stadt:

Antwort:

  1.  Ich möchte eine „Wohlfühlstadt“ haben. Das umfasst alle, Bürger und Bürgerinnen, Gäste, jung und alt. Wohlfühlen heißt, ich bleibe gerne hier / ich komme gerne wieder. Jeder wirbt für Hameln. Das hätte ich gerne. Das führt automatisch auch zum Thema.
  2. Zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort Hameln. Das ist jetzt sehr FDP, aber die Bedeutung stimmt. Ohne Geld nichts los. Wir müssen digital sein, innovativ. Z. B. auf dem Gelände der Linsingen Kaserne. Wir brauchen dort das Lern- und Ausbildungszentrum. Wir haben uns in der Geschichte einmal für die Jugendanstalt entschieden, jetzt geht es um eine Hochschule und ein Gelände für Studierende. Vielleicht bleiben diese auch länger in Hameln.
  3. Wichtig und schwer wird auch Thema Klimaschutz sein. Wir wollten/wollen immer noch Solarstadt des Nordens sein. Dazu müssen wir was tun, wir stagnieren da. Das neue Thema ist die Fahrradstadt, da arbeitet man ja dran.

Frage 6: Unterstützung – auf welches Netzwerk, welche Personen wollen Sie bauen? Wer gehört zu Ihrem Team?

Antwort: Mein Netzwerk sind 57.434 Personen, das sind die BürgerInnen von Hameln, das ist mein Netzwerk. 800 Mitglieder im Rathaus gehören dazu, die verstehen ihren Job. Ich bin Mitglied einer Partei, die das Potential hat, in der Landes- und Bundesregierung mitzuarbeiten. Dazu kommt ein Stadtrat, der aus meiner Sicht mit seiner Vielfalt das beste für Hameln möchte.


Frage 7: Wie geht es weiter? Was sind Ihre Vorstellungen für den Wahlkampf in Coronazeiten?

Antwort: Eine Woche noch, dann gibt es die erste Entscheidung.

Zwischenfrage: Haben Sie einen Tipp für den Wahlausgang?

Antwort: Nicht wirklich, aber ich habe einen Wunsch, den verrate ich jetzt aber nicht.

Die Coronazeit hat den Wahlkampf schwierig gemacht. Ich bin es nicht gewohnt, an Menschen nicht herangehen zu können. Kein Plakat, kein Flyer kann das auffangen, was der menschliche Kontakt z.B. am Wahlstand ausmachen kann und soll.


Frage 8:  Ihr Fazit zum Gespräch heute? Haben Sie noch Wünsche / „letzte Worte“ (für heute):

Antwort: Ja, ich wünsche mir vor allem, dass viele, die Betonung liegt auf viele, zur Wahl gehen. Demokratie ist für mich, dass die Person, die gewählt wird, von einer Mehrheit gewählt wurde. Bei einer Wahlbeteiligung von unter 50 % bestimmen zu wenige. Das ist nicht das, was ich möchte. Das ist zwar immer noch demokratisch, aber ich wünsche mir mehr.

Im Ergebnis also:  Ich rufe auf, zur Wahl zu gehen.

Mein Slogan dazu für Hameln ist „leidenschaftlich für Hameln“ und das meine ich so.


Das Gespräch wurde am 04.09.2021 geführt.  Dieses vorliegende Manuskript wurde von Frau Blume für eine Veröffentlichung beim Hamelner Boten freigegeben.

Dokument als PDF:

Hameln, 04.09.2021

Ralf Hermes


Siehe auch:

3 Gedanken zu „Vorgestellt: Anke Blume, Oberbürgermeisterkandidatin der FDP für die Stadt Hameln“

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