Ausstellungseröffnung im VHS-Gebäude: „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“

Hameln, 21.04.2022: Vom 22. April bis zum 30. Juni 2022 ist im Treppenhaus des VHS Gebäudes in der Sedanstraße 11 in Hameln eine Bannerausstellung der Wüstenrot Stiftung zu sehen.

Hier ein Bericht und Bilder von der Ausstellungseröffnung am 21.04.2022 um 18.00 Uhr:

Der Leiter der VHS Hameln-Pyrmont Roland Cornelsen begrüßte als Hausherr zunächst die Ehrengäste aus der Region. Erschienen waren die stellvertretende Landrätin Mechthild Clemens, aus Emmerthal den Bürgermeister Dominik Petters und der vorherigen Bürgermeister Andreas Großmann. Aus Hameln war der stellvertretenden Bürgermeister Hagen Langosch mit dabei. Insgesamt waren etwa 20 Personen der Einladung der VHS, der Wüstenrot Stiftung und des Vereins für Regionale Kultur- und Zeitgeschichte gefolgt.

Im Treppenhaus der VHS sind ca. 20 Roll-Up-Banner mit den prämierten Siegern des bundesweiten Wettbewerbes der Wüstenrot Stiftung „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ zu sehen. Einer der mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreise ging an den Dokumentations- und Lernort Bückeberg.

Die Gesellschaft dazu ist im VHS Gebäude Hameln ansässig.

Für die Stiftung erläuterte Dr. Stefan Krämer die Idee des Wettbewerbes und die Entscheidung der Jury für den Lern- und Dokumentationsort.

Interessant war der Hintergrund und die Motivation des Geldgebers. Die Wurzel liegen im Jahr 1921 als sich in Stuttgart ein Verein „Gemeinschaft der Freunde“ gründete, die auf rein gemeinnütziger Grundlage die Schaffung von Wohngelegenheiten und Altersheimen für die Allgemeinheit anstrebte. 1924 nahm der Verein in Wüstenrot (Kreis Heilbronn) die Arbeit als Bausparkasse auf. Die Gewinne der Unternehmensgruppe „Wüstenrot“ wurden nie ausgeschüttet und verblieben grundsätzlich im Unternehmen. 1990 gestaltete sich der Verein zu einer Institution mit Stiftungscharakter um. Einzelheiten sind auf der Homepage der Stiftung unter https://wuestenrot-stiftung.de/die-stiftung/ nachzulesen.

Die Unterschiede zum BHW / Postbank / Deutschen Bank wurden sehr deutlich.

Deutlich wurde auch, dass der politisch und konfessionell unabhängige Stiftungsverein sich mit dem Wettbewerb auch ganz praktisch den demokratischen Gemeinwesen verpflichte hat. Über 400 Initiativen hatten sich beworben und die Vielfalt der auf den Ausstellungstafeln präsentierten und prämierten Ideen ist beeindruckend.

Dr. Stefan Krämer erläuterte das die Sicherung unserer offenen, demokratischen Gesellschaft eine Gemeinschaftsaufgabe vieler unterschiedlicher Ebenen sei. Die Wüstenrot Stiftung habe Beispiele prämiert, wie gebaute Orte demokratische Werte erfahrbar machen, Identität und Zugehörigkeit kennzeichnen. Sie würden demokratische Haltung und Orientierung zum Ausdruck bringen und schaffen Gelegenheiten für Teilhabe.

Die Ausstellung wäre zuvor in der Paulskirche in Frankfurt am Main zu sehen gewesen. Besonders verwies Dr. Krämer auf einen großen Präsentationsbildschirm im Vortragsraum der VHS, auf dem auch Videos über die beschriebenen Orte zu sehen sind.


Im Namen des Preisträgers sagte Bernhard Gelderblom vom Verein für Regionale Kultur- und Zeitgeschichte Danke und erläuterte den Sachstand des Projektes zum Zeitpunkt der Bewerbung und die Bedeutung des Preises für den Lernort Bückeberg.

Anfangs sei es sehr schwer gewesen, in der Politik Unterstützung für das Projekt zu gewinnen. Ausdrücklich bedankte sich Herr Gelderblom für die Unterstützung durch den damaligen Bürgermeister Andreas Großmann. Im Rückblick sei es ein Fehler gewesen, sich auf die negativen Stimmen und Leserbriefe zu fixieren. Die Erfahrungen und Rückmeldungen mit dem fertig gestellten Lernort seine beeindruckend positiv. Viele Menschen würden den Ort aufsuchen und zur Information nutzen. Das Preisgeld sei Verpflichtung die Arbeit fortzuführen, insbesondere auch um Jugendliche vor den Verführungen von Populismus und Extremismus zu warnen. Die im Rahmen des Reichserntedankfestes verführte und beeindruckte Masse Mensch folgte der Propaganda letztendlich in den eigenen Tod und/oder in eigenes schweres Verbrechertum.

Auf Wunsch des Leiters der Volkshochschule ging Bernhard Gelderblom auch auf die Geschichte des Hauses Sedanstraße 11 ein, welches ursprünglich als Landwirtschaftsschule gebaut und anfangs als reine Winterschule genutzt wurden. Den Nationalsozialisten sei es schon früh gelungen, die landwirtschaftliche Bevölkerung auf ihre Seite zu ziehen. Das Reichserntedankfest am Bückeberg sprach als Zielgruppe ehr den Mittelstand und insbesondere die Frauen an.

Zum Ende bedankte sich Herr Gelderblom beim Team der VHS Hameln-Pyrmont für die Vorbereitung und Bewirtung. Anschließend stellten sich alle Vortragenden den Fragen der Zuhörenden im Einzelgespräch.

Die Filme, die im Seminarraum zu sehen sind, sind auch im Internet verfügbar.

https://www.orte-demokratie.de/3D/index.html

Hier eingebettet der Filmbeitrag zum Bückeberg:


Zusammenstellung vom 21.04.2022, herral

Nachtrag vom 24.04.2022:

Radio Aktiv berichtet:

Landkreis Hameln-Pyrmont: Die Ausstellung „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ wurde jetzt in der Volkshochschule Hameln eröffnet und ist noch bis zum 30. Juni in den Räumen der Volkshochschule Hameln-Pyrmonz in der Sedanstraße 11 zu sehen. Einer der Preisträger des bundesweiten Wettbewerbs ist der „Dokumentations- und Lernort Bückeberg. Christoph Huppert berichtet…

Bericht in der DEWEZT vom 23.04.2022:

https://www.dewezet.de/dossiers-hintergrund/themendossiers/gedenkstaette-bueckeberg_artikel,-dokumentations-und-lernort-bueckeberg-erhaelt-preis-und-20000-euro-_arid,2742187.html

Weiter Berichte beim Boten:

https://hamelnerbote.de/archive/tag/dokumentationsort-bueckeberg

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