Hameln, 30.05.2022: Er fand statt, er war gut! Trotz Schwierigkeiten, Hindernissen, Kosten, Terminverschiebungen und reduziertem Publikum. Trotz Corona und Ängsten, ob der Neustart vielleicht zu früh war. Ein (euphorischer/subjektiver) Verlaufsbericht mit Bildern von Ralf Hermes:
Mitgefiebert und auch mitgelitten habe ich schon mit Andreas Appel und dem Organisationsteam. Zunächst noch unbelastet die Planung des 50. Jubiläumsballes für den Januar 2021, der aufgrund der Zahl eines halben Jahrhunderts ein ganz besonderer Ball werden sollte. Ein Ball, für den man auch tiefer in die Tasche greifen wollte. Dann die Katastrophe: Absage – in Kenntnis des sich immer stärker aufbauenden Risikos damals 2020 frühzeitig und in eigener Verantwortung. Bis auf eine Ausnahme machten alle Künstler, die HMT und die Band mit, so dass auch durch eine Dankefestschrift die Chance für einen zweiten Anlauf im Jahr 2022 bestehen blieb. Die Ballplanung für den traditionellen Termin am 22.01.2022 stand. Dann wieder die Entscheidung: Es geht nicht. Gemeinsam mit dem Hallenmanagement der Rattenfängerhalle wurde dann ein weiterer Ausweichtermin gefunden. Nicht ganz glücklich, der Samstag nach Himmelfahrt, aber allein der Tag war noch frei und auch alle KünstlerInnen sowie die Band konnten schieben. Allerdings die Cateringfirma musste neu gesucht werden. Unser Glück: nach längerer Suche fand sich jemand, der einspringen konnte und wollte. Sonst wäre es das Aus gewesen.
Kurzum, es war ein Kraftakt für alle und durchaus ein Wagnis. Wir wollten die Sicherheit in der Halle auf das höchste Maß gewährleisten und muteten den Gästen noch einmal Kontrolle von Impfnachweis oder das Ablegen eines Schnelltestes zu.
Danach aber konnte ungezwungen gefeiert werden. Mit deutlich reduzierter Gästezahl (etwa 350 statt wie sonst üblich zwischen 550 und 600 Teilnehmende) ging es nach kurzer Verzögerung los. Exakt sieben Minuten brauchte der GdP Kreisgruppenvorsitzende für die Begrüßung. Nicht reden, sondern feiern war die Devise. Dennoch war Platz für ein Gedenken an den langjährigen Ballorganisator und „Vater“ des Polizeiballs Helmut Bläsche und den langjährigen Weggefährten Hannes Lehnert, welche den 50. Jubiläumsball nicht mehr erleben konnten.
Was dann folgte war bemerkenswert. Der Caterer musste einen unplanmäßigen Personalausfall in großer Höhe kompensieren. Es musste improvisiert werden und jeder machte mit. Die lange Schlange am Getränkestand löste sich nach einiger Zeit auf und alle konnten versorgt werden. Das Serviceteam blieb ruhig und freundlich, ackerte was es konnte, und die Gäste blieben verständnisvoll.
Das Programm war ungewöhnlich und beeindruckend in seiner Vielfältigkeit. Özgür Cebe wechselte zwischen Comedy und Kabarett, manchmal blieb einem das Lachen stecken. Er sprach drastisch, aber vieles war des Nachdenkens wert und hatte Tiefsinn. Die Tanzdarstellung der Hip Hop Masterclass-Gruppe sprühte vor Energie und Lebensfreude. Die Artistik des Duo Sienna war beeindruckend. Eleganz und Kraft.
Von Tisch zu Tisch ging der Schnellzeichner Juri Didenko und traf mit spitzem Stift und Kunst die Gesichter. Schon das Zuschauen machte Spaß.
Was dann die Band Crossfader und das Technikteam von PES in den Saal zauberte, war des 50. Jubiläumsballs mehr als würdig.
Die Musik, die Darbietung, der Wechsel der Programmfolge – alles war mit so viel Freude, Abwechslungsreichtum und Stimmung gespielt, dass die Zeit wie im Fluge verging. Bis 3 Uhr war die Tanzfläche beständig voll.
Es war eine Freude, den Spaß zu sehen, den das mittlerweile überwiegend junge Publikum hatte. Es war eine Freude zu sehen, dass das Feiern in festlicher Kleidung nicht out ist. Es war eine Freude zu sehen, wie einfallsreich, professionell und mutig sich Polizistinnen mit Gesangsdarbietungen in der Band mit eigenen Darbietungen integrierten.
Nennen mochte ich die Ehrengäste, die dem Polizeiball trotz aller Widrigkeiten die Treue hielten. An erster Stelle der Oberbürgermeister Claudio Griese sowie Landrat Dirk Adomat mit Frau. Aus der Bundespolitik war Frau MdB Mareike Lotte Wulf für die CDU das erste Mal dabei. Der innenpolitische Sprecher der SPD Ulrich Watermann hatte den Landtagskandidaten und Kreispolitiker Constantin Grosch mitgebracht.
Kevin Komolka als frisch gewählter Landesvorsitzender der GdP Niedersachsen feierte zusammen mit seiner Ehefrau kräftig mit. Erstmals dabei Imke Hennemann Kreikenbohm, die für den DGB aus Hannover der Einladung folgte.
Auch genannt die Spitze der Polizei im Weserbergland mit der Leiterin des zentralen Kriminaldienst Dilek Baydak-Stadelmann, die Leiterin des Einsatzbereiches Hameln-Pyrmont/Holzminden Marina Vieth, der Leiter des Polizeikommissariats Holzminden Oliver Busche und last not least der Leiter der Polizeiinspektion Matthias Kinzel.
Die große Mehrzahl der Gäste kam aus dem aktiven Polizeidienst aller Bereiche der Polizei sowohl aus Hameln, Bad Münder, Holzminden und Bad Pyrmont. Weniger als sonst aber auch aus Hannover oder Göttingen.
Alle hatten sich die fröhliche Feier wahrlich verdient.
Der ausdrücklicher Dank an noch einmal alle die guten Menschen hinter der Theke, den Chef des Caterings, den Spezialisten am Technikpult, die vielen helfenden Hände vom Hallenteam, die Verantwortlichen der HMT, alle Künstler, Franzi, Steffi und Ela und das wunderbare Musikteam von Crossfader.
Ralf Hermes, 31.03.2022
Schattenmeldung: Nach 49 Jahren erstmals nicht mit dabei waren Berichterstattende und Fotografierende der Deister- Weserzeitung aus Hameln. Die ausgesprochene Einladung verblieb ohne Antwort. So gab es als Berichterstattung nachträglich am Dienstag eine abgeschriebene Facebook-Verlaufsmeldung des Veranstalters.
„Wir von hier“ war einmal. Jetzt heißt es „ganz weit weg“ von den Menschen unserer Region.
#dewezetkorrektiv
Übrigens: Mit Weitergabe des Staffelstabes des Kreisgruppenvorsitzes der GdP Hameln-Pyrmont im Jahr 2017 übergab ich die Verantwortung der Organisation des Polzeiballes.
Siehe auch:
3 Gedanken zu „2. (eigener) Verlaufsbericht zum 50. Polizeiball in Hameln (28.02.2022)“