Kurzbericht zur Ausstellungseröffnung „Erinnern heißt Kämpfen!“ im Museum Hameln am 21.09.2023

Hameln, 21.09.2023, eigener Bericht: Zwischen 25 und 30 Personen waren zur Eröffnung der Wanderausstellung über die Todesopfer rechter Gewalt in Niedersachsen seit 1990 erschienen.

Die Museumsleiterin Frau Höflich erklärte in der Begrüßung, das weniger das Kämpfen, mehr aber das Erinnern Aufgabe eines Museums sein. Sie freue sich aber mit dieser Ausstellung ein aktuelles Thema anbieten zu können.

Die Rollupausstellung, ergänzt durch ist im Vortragsraum des Museums noch bis zum 03. Oktober bei freien Eintritt zu besichtigen.

Frederike Wansing vom Bundesverband Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie erläuterte gut 20 Minuten Hintergründe und Inhalte der Ausstellung. „Die Ausstellung hat das Ziel an die Menschen zu erinnern, die in Niedersachsen durch rechte Gewalt getötet wurden“, so die Ausstellungskuratorin. „Darüber hinaus sollen die gesellschaftlichen Hintergründe rechter Gewalt sichtbar gemacht werden ebenso wie der unermüdliche Einsatz für Erinnerung vor Ort“, Die Ausstellung basiere auf journalistischen und antifaschistischen Recherchen sowie auf Gesprächen mit Angehörigen, Freund*innen und Initiativen vor Ort. Sie erläuterte, welche Bedeutung es für die Angehörigen von Opfern habe, dass die Taten als durch rechte Gewalt verursacht eingestuft werden. Häufig aber würden rechte, rassistische und antisemitische Tatmotive nicht als solche anerkannt. Ihr Wunsch sei, dass eine unabhängige wissenschaftliche Überprüfung der niedersächsischen Todesfälle rechter Gewalt erfolge.

In der Wanderausstellung werden 25 Roll-Up Motive, sowie begleitende Audios und Videos gezeigt. Die Ausstellung gliedert sich in drei Teile. Im Prolog werden nach einem einleitenden Abschnitt Begriffe, unterschiedliche Erfassungskriterien und die gesellschaftspolitischen Kontexte beleuchtet. Es folgt der Hauptteil mit Einzel-Portraits der Opfer sowie weiteren Fällen tödlicher Gewalt, bei denen es Hinweise auf rechte Tatmotive gibt oder zu denen nur sehr wenige Informationen gesammelt werden konnten. Die Ausstellung endet mit einem Ausblick zu Formen des Erinnerns und des Umgangs mit rechter Gewalt aus verschiedenen Blickwinkeln.

Alexander Remmel, als lokaler Initiator der Ausstellung lud im Anschluss an die Einführung zur Besichtigung der Infotafeln und zum Austausch im kleinen Kreise ein.

Hier entwickelte sich dann ein lebhafter Disput zwischen den Ausstellungsbetreuenden und MdB Ulrich Watermann sowie Hamelns Polizeichef Matthias Kinzel über die Rolle der Polizei und der Justiz bei der Ermittlung und Verurteilung politischer Gewalt.

Mit vor Ort waren noch zwei Ratsmitglieder der grünen Ratsfraktion und für Radio Aktiv Joachim Stracke.


Impressionen der Ausstellungeröffnung hier als Bilderfilm:


herral, 21.09.2023

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