Baumfrevel am Ada-Lessing-Park

Hameln, 13.07.2024: Zum Vorfall hier zunächst die Presseinfo der Stadtverwaltung und dann ein paar eigenen Bilder und Hinweise.

Auf der Homepage der Stadtverwaltung Hameln wurde am 12.07.2024 der folgende Beitrag eingestellt:

Unbekannte haben Baum im Ada-Lessing-Park irreparabel geschädigt


Rinde von Ahorn „geschält“

Sie spenden wertvollen Schatten, sorgen für ein gutes Klima und sind ganz nebenbei noch schön anzusehen: die Bäume am Ada-Lessing-Park. Leider werden es einige von den erst vor kurzer Zeit gepflanzten Bäumen vielleicht gar nicht erst schaffen, groß zu werden, da sie mutwillig zerstört werden. Immer wieder muss die Stadt am neuen Quartier Bäume notversorgen. Manchmal ohne Erfolg.

Es käme immer wieder vor, dass die Rinde vom Baum abgerissen und der Stamm regelrecht ´geschält´ werden würde, erklärt die Stadt Hameln. Bei kleinen Wunden kann eine Folie Abhilfe schaffen. Die schwarze Folie, vergleichbar mit einem Pflaster, fördert die Bildung des sogenannten Wundkallus, dem Wundverschluss des Baumes. Unter der Folie schafft es der Baum, seine Wunde mit eigenen Mitteln zu schließen. Ist das erfolgt, wird die Folie, auch um die Bildung von Pilzen zu verhindern, wieder entfernt. Doch wird einem Baum, wie zuletzt geschehen, die Rinde in großen Stücken vom Stamm geschält, ist er irreparabel geschädigt. Auch eine Folie kann da nichts mehr retten. Der Baum stirbt ab. Leider würde aber auch die Folie immer wieder abgerissen, so die Stadt.

Den Verursacherinnen oder Verursachern scheint nicht bewusst, welchen massiven Schaden sie anrichten. Nicht nur, dass der Baum im schlechtesten Fall abstirbt oder zumindest in seinem Wachstum zunächst stark geschwächt wird. Der zuletzt am Ada-Lessing-Park geschädigte Ahorn hat ohne Pflanzung 1100 Euro gekostet. Kosten, die zu vermeiden sind.


Siehe auch:

https://www.hameln.de/de/buergerservice-verwaltung/die-stadtverwaltung/pressemitteilungen-und-kontakt/stadt-buerger/rinde-von-ahorn-geschaelt


Ich habe mir den beschädigten Baum und die Schutzfolie am 13.07.2024 angesehen:

Deutlich zu erkennen ist auch ein (wohl nachträglich angebrachter) Schnitt, der die Folie aufgetrennt hat.


Leider gab es im Umfeld des Ada-Lessing-Parks noch weitere Taten. So wurden in der Vergangenheit an der Löhner Bahn, Höhe des ehem. Pipers Club, jetzt K+X Gesellschaft für soziale Arbeit. Ähnliche Beschädigungen vorgenommen. Die Stadtverwaltung versuchte die Bäume mittels Folieneinschlag zu retten, allerdings vergebens. Der eine betroffene Baum wurde zwischenzeitlich gefällt. Ein aktuell beschädigter Baum ist mittlerweile abgestorben.


herral, 13.07.2024

Nachtrag zu den vielen kritischen Facebookkommentaren zu dieser Tat:

„Insgesamt kann man vermuten, dass für diese Art der Sachbeschädigung wohl mehr jugendlich Dummheit, Übermut und Blödheit ursächlich ist. Die Empörung bei solchen Tagen steht in einem Kontrast zum Schweigen, wenn zwar legal, aber völlig rücksichtlos gesunde große alte Bäume gefällt werden. Die Gründe dafür, z.B. störender Laubfall oder Samenflug oder planerischer Mehraufwand / Umdenken bei Bauprojekten oder was es sonst noch so an Gründen genannt aufgeführt (vorgeschoben) wird, wird von vielen klaglos akzeptiert. Im Abwägungsprozess ist der Wert eines großen alten Baumes für das Stadtklima, die -ökologie oft irrelevant. Das Thema „Eigentum verpflichtet“ spielt oft keine Rolle. „Ich zuerst“ ist dann wichtiger.“

14.07.2024, herral

Nachtrag vom 16.07.2024: Eine weitere Beschädigung jedoch deutlich kleiner und von der Stadt schon mittels Folie überdeckt hatte ich an einem anderen Baum übersehen. Dieser Baum dürfte, wenn er jetzt in Ruhe gelassen wird, noch eine Chance haben:


Hier noch ein Blick auf einen anderen Baum. Hier zeigen sich kleiner andere Beschädigungen, die bei entsprechenden Unwillen leicht zu vergrößern sind.


16.07.2024

2 Gedanken zu „Baumfrevel am Ada-Lessing-Park“

  1. Dass für diese Taten jugendliche Dummheit, Übermut und Blödheit verantwortlich ist, wage ich zu bezweifeln. Jugendliche beschäftigen sich eher mit ihrem Smartphone. Ich halte derartige Vorgehensweisen für das Werk eines erwachsenen Psychopaten, der genau weiß was er tut. Das sogenannte Ringeln eines Stammes wurde früher bei Obstbäumen brutalst angewendet, die nicht blühen und fruchten wollten. Heute würde das eher als schwere Sachbeschädigung oder versuchter Totschlag gewertet. Da hat jemand offensichtlich Fachwissen und ist krank im Kopf. Zu ähnlichem Untaten kam es bereits mehrfach im Bürgergarten.

  2. Sieht nach Werkzeugeinsatz aus (Messer?). Wenn das so weitergeht, gibt’s bald nur noch Dornensträucher…

    Wie so oft macht eine Person (oder wenige) etwas Gutes, was von der Allgemeinheit für die Allgemeinheit finanziert wurde, für alle kaputt. Das ist traurig, doch wie ließe sich das verhindern? In so einem Fall wäre ich doch für Überwachungskameras, zumindest bis die zerstörerische Person erwischt wurde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.