Gastbeitrag: Medien und Nachrichtenwüsten!

Hameln, 22.04.2025: Am 19.04. erreichte mich die folgenden Gedanken von Günter Bialkoswski u.a. auch zur Tagesausgabe der DEWEZT

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute möchte ich Sie gedanklich auf ein Problem hinweisen, von dem mglw. viele Menschen gar nicht wissen, dass es dieses gibt. Es geht um Medien, konkret um Tageszeitungen, egal ob gedruckt oder digital im Internet. Und wie uns Informationen und Nachrichten übermittelt werden. Dies kann in einer Region mit nur einer Tageszeitung darüber entscheiden, wie die Botschaft verbreitet wird und wie ahnungslose Leser und Leserinnen zu einer bestimmten Reaktion (Meinungsfindung) veranlasst werden.

Wir müssten also über vieles reden, geht aber aus Zeitgründen und Textlänge nicht. Deshalb in Kurzfassung, was ist wichtig? Welchen Stil, welche Haltung pflegen Redaktion und einzelne Journalisten? Werden Stereotypen benutzt? Wie wirkmächtig sind Zeitungsfusionen, Redaktionszusammenlegungen oder Informations- oder Artikel-Einkäufe bei großen Redaktions-Netzwerken und welchen Nutzen bringen sie dem Leser? Werden damit Kommunikationswege, Meinungsaustausch untereinander oder mit Redaktion und Journalisten, gar Leserbeiträge angeregt, letztendlich Medienkompetenz beim Leser generiert?

Ich habe mir die Zeitungsausgabe der Dewezet vom 19.04.25 einmal genauer angesehen. War von der Menge der Seiten (ca. 60) ziemlich überrascht, eine respektable Ausgabe. Auch inhaltlich viele Themen, aktuelle und zeitlos nachdenkliche Beiträge. Was auffiel, nicht wenige politische und gesellschaftlichrelevante Themen werden von Journalistinnen u. Journalisten des Netzwerks RND geliefert. Aus der Forschung wissen wir, dass dieser Journalismus oftmals ein Symptom für spätere Nachrichtenwüsten sein können. Zumal das Netzwerk RND nach eigenen Angaben mehr als 100 Abnehmer, mit insgesamt 2,5
Mill. Gesamtauflage beliefert (Wikimedia). Dass dabei ganze Bevölkerungsgruppen z.B. alte Menschen heute schon in Nachrichtenwüsten leben wird dabei gerne übersehen. Verständlich, dass mit diesen Praktiken das Vertrauen der Leserschaft schwindet und auch die Kommunal-Berichterstattung zu kurz kommt. „Dieser Monopolisierungsprozess führt zwar nicht zwangsläufig dazu, dass die Lokalberichterstattung in einem Gebiet völlig verschwindet, aber er verringert die Pluralität der Standpunkte und die Vielfalt der
Berichterstattung (de.ejo-online.eu).

Diese Entwicklungen finden überall in Deutschland statt. Wir stehen letztlich vor der Frage, wie lange wird es in bestimmten Regionen Deutschlands noch die gedruckte Tageszeitung geben? Der Trend zu online-zeitungen ist aus wirtschaftlichen Gründen unverkennbar. Dies liegt am allerwenigsten an uns Lesern! Es sind die Medien, es sind die sinkenden Werbeeinnahmen, es ist der rasante Fortschritt der uns alle in ein Laufrad zwingt aus dem scheinbar kein Entkommen möglich ist. Dieser Beitrag sollte vor allem eins, ein Bewusstsein für Nachrichtenwüsten - und wie wir diese verhindern können schaffen. In dem wir vor allem die lokale Spielwiese, da wo soziale und politische Spannungen hautnah ausgetragen und eingeübt werden erhalten, können wir vielleicht verhindern, dass sich Nachrichtenwüsten in Deutschland ausbreiten.

Günter Bialkowski

eingestellt am 22.04.2025 – herral

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