Gastbeitrag: „Zur Debatte um die von der Hamelner Rats-Mehrheitsgruppe vorgeschlagene temporäre Sperrung des 164er Rings für den Kfz-Verkehr“

Hameln, 22.08.2025: Rainer Schams von der Initiative Rad-Verkehrswende Hameln Jetzt!“ schreibt:

Die Dewezet informierte ihre Leser am 09.09. 25, die Mehrheitsgruppe aus SPD und Grünen beabsichtige, eine Feldstudie durchzuführen, bei der der 164er Ring ein halbes Jahr lang für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werde. Ihr Antrag dazu werde am 13. November im Umweltausschuss behandelt.

Der Dewezet-Artikel berichtet auch über Kritik aus den Reihen der CDU-Fraktion an dem Plan,  und er wird begleitet von einem ebenfalls sehr skeptischen Kommentar von Chefredakteur Thomas Thimm.

Sowohl in Thimms Kommentar, als auch in der Darstellung der Antragsbegründung  durch SPD-Fraktionschef Wilfried Binder, wird auf einen ähnlichen Vorschlag der „Initiative Radverkehr“ oder der „Rad-Initiative“ (richtig: der Initiative Rad-Verkehrswende Hameln JETZT!) Bezug genommen. Da hier  Abläufe und Kausalitäten aber zum Teil durcheinandergehen, sollen hier die Dinge einmal sortiert und zum Teil geradegerückt werden.

Richtig ist: Die Initiative Rad-Verkehrswende Hameln JETZT! begrüßt grundsätzlich den Antrag der Mehrheitsgruppe aus SPD und Grünen, auch wenn unseres Erachtens bei dessen Umfang und  Begründung mehr möglich wäre.

So wird Lärm- und Emissionsschutz als Motiv für den Antrag zwar erwähnt, betont wird aber vor allem, dass man Ausweichflächen für die Marktbeschicker in der Phase des Umbaus der Rathaustiefgarage sucht.
Auch konzentriert sich der Antrag ausschließlich auf den 164er Ring und ignoriert so unseren weitergehenden Vorschlag, der für die Scharnhorststraße eine Einbahnstraßenregelung und ausschließliches Anwohnerparken vorsieht.

Aber dass es nun immerhin zu diesem Antrag kommt, ist angesichts der zum Teil massiven Kritik an unserem Vorschlag ein erster richtiger Schritt auf dem Weg zu einer Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität im ganzen Viertel. 

Dieser Fokus unseres Antrags macht im übrigen deutlich, dass wir zwar auch die Situation der Radfahrenden in der „Fahrradsraße“ Scharnhorststraße verbessern wollen, dass wir aber keineswegs, so wie es der Kommentar von Herrn Thimm suggeriert, „vor allem unsere eigenen Ideen und die unserer Klientel im Sinn“ haben und dabei “den Blick für das große Ganze vermissen“ lassen.  

Die neu aufflammende Kritik hat dabei einmal mehr ausschließlich den stehenden oder fahrenden motorisierten Verkehr im Blick und vermutet Mehrbelastung im Viertel – dass es dort durch weniger Abgase, Lärm und CO2-Ausstoß tatsächlich eine ENTLASTUNG gäbe, so wie es Stadtentwicklungs- und Klimaschutzkonzept vorsehen, wird unterschlagen.

Auch wird nun zum Teil so getan, als käme der Antrag aus heiterem Himmel, völlig überraschend und unausgegoren. Richtig ist vielmehr, dass der Vorschlag, einen modalen Filter auf dem 164er Ring zu installieren, von uns in einem sorgfältig und gründlich überlegten Gesamtkonzept zur Beruhigung des Viertels u.a. auf mehreren Bürgerversammlungen vorgestellt und bereits im Februar 2024 im o.g. Antrag an ALLE Ratsfraktionen übersandt wurde.

Und, da dies zunehmend in Vergessenheit zu geraten scheint:

eigentlich plant die Stadt schon seit langem die Vergrößerung des Bürgergartens durch Einbezug des fraglichen Abschnitts des 164er Rings und des kleinen Parks daneben.

Und eigentlich hat die Stadt 2023 in ihrem Klimaschutzkonzept die „Reduzierung des fahrenden und ruhenden motorisierten Individualverkehres angestrebt.“

Soll dies alles plötzlich nicht mehr gelten?

Rainer Schams, Initiative „Radverkehrswende Hameln Jetzt!“


Zur Homepage der Initiative:

Der Antrag auf Durchführung eines Feldversuches am 164er Ring ist im Ratsinformationssystem der Stadt Hameln zur Einsicht eingestellt:

https://ris.hameln.de/ris/hameln/file/getfile/92878


Der entsprechende DEWEZT Beitrag ist hinter einer Bezahlschranke. Es gibt aber ein frei aufrufbares Video auf Youtube, welches die Art vermittelt, wie die DEWEZT über diesen Vorschlag berichtet. Siehe:


herral, 22.09.2025

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