Hameln, 19.12.2025: Jacqueline Krüger, Kreisvorsitzende der FDP Hameln-Pyrmont schreibt:
Zum Ende der Physiotherapie-Ausbildung in Hameln – eine Entscheidung ohne transparente Begründung
Die Entscheidung des Niedersächsischen Kultusministeriums, den Ausbildungsgang Physiotherapie an der Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln auslaufen zu lassen, stößt im Landkreis zu Recht auf deutliche Kritik und großes Unverständnis. Der seit 2021 bestehende Bildungsgang war als landesweiter Schulversuch konzipiert worden, um dem massiven Fachkräftemangel im therapeutischen Gesundheitsbereich entgegenzuwirken – viele Patienten erleben diesen Mangel aktuell. Die Folge: lange Wartezeiten, hohe Belastungen in den Praxen.
Nach Angaben des Kultusministeriums endet der Schulversuch nach einer Evaluation und werde „nach sorgfältiger Abwägung“ nicht fortgeführt. Gründe, belastbare Bewertungskriterien oder nachvollziehbare Ergebnisse dieser Evaluation wurden jedoch bislang nicht öffentlich gemacht. Diese mangelnde Transparenz ist genauso zu kritisieren wie die Entscheidung selbst und wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten liefert.
Hameln-Pyrmont als Gesundheitsregion, die Gesundheitsversorgung ganz allgemein, die Patienten und Patientinnen und nicht zuletzt jene, die sich für diese schulgeldfreie Ausbildung als mögliche Zukunftsperspektive interessieren, sind die Verlierer dieser Entscheidung, die dem Kultusministerium nicht einmal eine ordentliche Begründung wert ist.
„In Zeiten des Fachkräftemangels und zunehmendem therapeutischen Bedarf Ausbildungsplätze in diesem Bereich abzubauen, spricht nicht für Weitsicht und sollte dem Kultusministerium mehr als ein paar dünne Worte wert sein“ so die FDP-Kreisvorsitzende Jacqueline Krüger. „Die Ausbildung ist nicht nur ein Beitrag für die Gesundheitsversorgung, sondern eben auch ein Anker in der Region. Junge Menschen wandern ab, wenn ihnen keine beruflichen Perspektiven geboten werden.“
Die FDP-Kreistagsfraktion fordert das Kultusministerium nachdrücklich auf, die Gründe dieser Entscheidung zu nennen, die Ergebnisse der Evaluation transparent darzulegen und die Beendigung des Schulversuchs vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels kritisch zu überprüfen. Eine nachhaltige Gesundheitsversorgung darf nicht durch intransparente und fachlich nicht erklärte Entscheidungen gefährdet werden.
Jacqueline Krüger
Kreisvorsitzende FDP Hameln-Pyrmont
Siehe auch zum Thema die Info des Landkreises Hameln-Pyrmont:
