Am Donnerstag den zweiten April berichtet die DEWEZET mit der Schlagzeile „Unmut über lange Staus“ über den Beginn der Baumaßnahmen für eine Neue Tankstelle auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Rosenbusch. Die Verkehrsbehinderungen habe die Aufmerksamkeit der Redaktion erregt. Hintergrund der Beeinträchtigungen der Allgemeinheit ist, dass eine Aufweitung der Fischbecker Landstraße erfolgen muß, um eine Linksabbiegespur für den stadteinwärts fahrenden Verkehr aus Fischbeck zu ermöglichten. Hier wird in meinen Augen ein neuer Unfallrisikopunkt geschaffen. Die Verantwortlichen sind sich der problematischen Lage durchaus bewusst. So wird vom Tankstellengelände aus ein Ausfahrt in Richtung Stadtmitte auch nicht zugelassen werden.
Dafür wir extra ein Anschluss an die Wilhelm-Lampe-Straße geschaffen. Die Zufahrt zur Fischbecker Landstraße muss dann über den Knotenpunkt Reherweg erfolgen. Das hier neu geplanten Unfallrisiko durch Linksabbieger auf einer Bundesstraße wir in den Bericht aber nicht thematisiert. Genau so wenig hat die Zeitung in der Vergangenheit über den erfolgten Kahlschlag auf dem ehemaligen Gärtnereigelände berichtet.
Sämtlicher Bewuchs ist bis auf ganz wenige Reste und einige Ersatzpflanzungen entfernt worden.
Siehe auch:
https://hamelnerbote.de/?tag=rosenbuschzujet
Dass die Pläne für die Tankstelle zudem ein hohes Risiko für die historische Tankstelle in Wehrbergen darstellte wurde in einem Zeitungsbericht vom 26. August 2010 mit der Schlagzeile „Konkurrenz belebt das Geschäft“ thematisiert.
Ich hatte in einer Stellungnahme im Jahr 2016 auf die Konkurrenzusammenhänge hingewiesen und eine Bewertung gefordert. Hier die Entfernungsdarstellung zu den bestehenden Tankstellen:
1.000 Meter vom Tankstellengelände Rosenbusch zur Tankstelle Wehrbergen (Fahrzeit 2 Minuten):
2.000 Meter vom Tankstellengelände Rosenbusch zur Shell-Tankstelle an der Basbergstraße (Fahrzeit 3 Minuten):
Es geht hier m.E. nicht um eine „Versorgungssicherung oder-verbesserung“ der Bevölkerung, sondern um Markverlagerung zugunsten einer anderen Tankstellenkette und Vermarktung eines Grundstückes. Das weder Politik*, noch Verwaltung, noch Medien diese Zusammenhänge kritisch hinterfragen, ist für mich mehr als bemerkenswert. Hingewiesen habe ich auf diese Entwicklung vielfach. (*Korrektur/Ergänzung – im Umweltausschuss gab es Diskussionen, die anhand der Protokolleinträge nachvollziehbar sind. Siehe Ende des Berichtes.)
Zwischendurch gab es dann noch die Information, dass der Tankstellenbetreiber von Jet zu Aral gewechselt habe.
Im aktuellen DEWEZT Bericht gibt es Hinweise, das die Aral Aktiengesellschaft sich trotz vorliegender Baugenehmigung der Stadt Hameln nicht zu einer Bestätigung eines zeitnahen Baubeginnes äußern wollte. Die Corona-Krise habe sämtliche Pläne über den Haufen geworfen. Man halte aber an den Pläne fest. Auf dem 3.000 Quadratmeter großem Gelände sollen sechs Zapfsäulen, eine Waschanlage und eine Verkaufsshop mit 24-Stunden Öffnungszeiten entstehen.
Übringens. Es sind 550 Meter vom Tankstellengelände Rosenbusch zum Autopflegezentrum in der Wilhelm-Lampe-Straße (Fahrzeit 2 Minuten):
Die Situation am 5.4.2020:
Über die historische Tankstelle Wehrbergen:
Zusammenstellung: Ralf Hermes, 5.4.2020
Ergänzung/Korrektur. Es gab durchaus im Umweltausschuss kritische Anmerkungen von Seiten der Grünen und Frischer Wind/Piraten. Diese erschließt sich, wenn man in den Protokollen recherchiert. Aufgrund eines Kommentares von Frau Schumann füge ich hier noch die Protokolle der Ratssitzung bzw. Umweltausschusssitzung zu diesem Thema und weiteren Unterlagen hinzu:
Ratssitzung am 18. September 2019:
Das komplette Protokoll aus dem Ratsinformationssystem:
Protokollauszüge Stadtentwicklungsausschuss vom 13.09.2019:
Das gesamte Protokoll:
Am 21.08.2019 wurde geleichfalls der Punkt beraten und divers Unterlagen im Ratsinformationssystem eingestellt:
Protokollauszug vom 5. Juni 2019:
Weitere Unterlagen können den Ratsinformationssystem entnommen werden:
Festgelegte Kompensationsmaßnahmen:
Der vollständige Umweltbericht umfasst 121 Seiten. Ist im Ratsinformationssystem eingestellt. Aufgrund der Datengröße hier kein Download.
Ganz so stimmt dass nicht, unsere Fraktion( Frischer Wind/Piraten) und soweit ich mich erinnere auch sie Grünen haben dagegen gestimmt.
Sehr geehrte Frau Schumann, das war mir nicht bekannt. Eine öffentliche Berichterstattung dazu habe ich nicht bemerkt. Von den Grüne weiß ich, dass sie den Hochwasserschutz hinterfragt haben. Das aber durch einen direktes Gespräch. Habe ich eine Berichterstattung dazu übersehen?
Bericht wurde ergänzt.