Eine private, nicht kommerzielle Seite, die sich mit Lokalnachrichten aus Hameln und Umgebung beschäftigt. Überparteilich, persönlich, konstruktiv – wenn es sein muss kritisch.
Am 24.12.2020 wurde vormittags die Forstmaschine in die Gartenanlage Einsiedlerbach gefahren. Am 28.12.2020 morgens um 08.30 Uhr sprang die Motorsäge an und innerhalb weniger Stunden wurde gerodet/gefällt, was in Jahrzehnten gewachsen ist.
Ob auf dem Gelände des ehemaligen „Ravelin Camp“ ein Baugebiet entstehen soll, ist hoch umstritten. Die Stadtverwaltung stellt jetzt ihre Pläne in Form eines „Grundsatzbeschluss über die weitere Entwicklung des Ravelin Camp“ vor.
Die kompromisslose Zerstörung sämtlicher Grünstrukturen am Riesackweg zugunsten eines Neubaugebietes steht in symptomatischer Ignoranz zu den Handlungserfordernissen, die der Klimawandel eigentlich von uns verlangen würde.
Ein Bewertungsbericht: Am neuen Baugebiet Riesackweg setzt sich mit Konsequenz fort, was schon am Gewerbebiet ehem. Gärtnerei Rosebusch Schule gemacht hat:
Der bedingungslose Kahlschlag. Nachdem zunächst die alten Gartenlauben und Gebäude auch der verwilderten Kleingartenanlage entfernt wurden, erfolgte jetzt die konsequente Grünfreiräumung. Nach meinem derzeitigen Informationen gibt es noch kein Bebauungsplanverfahren sondern einen Einstimmig beschossenen Aufstellungsbeschluss vom 28. März 2019. Selbst die großen Bäume waren aufgrund der aufgehobenen Baumschutzsatzung ungeschützt. Um die weiteren vielfältigen Lebensräume für die Natur wird man sich vielleicht noch im Rahmen von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Gedanken machen. Vollendete Tatsachen aber sind geschaffen. Die „Endgrünung“, damit meine ich die Fällung größerer Bäume hatte übrigens im gesamten Bereiches am Apenberg hatte schon zu Jahresbeginn angefangen. Die hier gezeigte Fläche ist nur ein kleiner Bereich der Gesamtplanungen.
Ein Alptraum? Der Blutbär am Vogelbeerweg – Welche Auswirkungen wird das haben?
Impressionen von den Bauvorbereitungen. Auf diesen Flächen soll ein Neubaugebiet, angrenzend an den Riesackweg entstehen. Die verwilderten Gärten sind sehr artenreich. So wurde z.B. die Raupe des Jakobsbär dort gefunden.
Fotos: Dagmar Köhler – zur Veröffentlichung für den Hamelnerboten freigegeben. Vielen Dank. 09.08.2019
Wenn zugemüllte Grundstücke zu Bauland werden, oder freie Wiesen oder Felder, dann ist das für viele kein Problem. Die „Schandflecke“ verschwinden, Wiesen oder Äcker sind ja eh frei, das stören Häuser nicht. Anders mag es sein, wenn für Bau- oder Gewerbegebiete gut durchgrünte, naturgelassene Kleingartenanlagen mit vielfältigen Baum und Buschbewuchs für ein Baugebiet planiert werden müssen. Dann wird der Eingriff in den Naturraum deutlicher, evtl. mag das Fragen aufwerfen über die ökologischen Folgen.
Vielleicht ist es Zufall, vielleicht auch mit etwas bedacht, dass in den Berichten über die Baugebiete Apenberg/Einsiedlerbach oder Riesackweg II ehr Fotos von „unkritischen“ Bereichen gezeigt wurden.
Derzeit werden Kleingärten am Basberg, insbesondere die Nebenflächen am Riesackweg für ein weiteres Baugebiet vorbereitet/freigeräumt. Aber auch darüber hinaus kommt es zu deutlich sichtbaren „Pflegearbeiten“. Das bedeutet dass die Grünstrukturen entfernt, Bäume gefällt, Hecken gerodet und die verwilderten Naturgrundstücke auf unterschiedliche Art und Weise für eine Bebauung vorbereitet werden. Die Auswirkungen für die dort bisher vielfältigen Naturlebensräume sind enorm. Die Bebaungspläne sind zwar noch „nur“ Absichtserklärungen, dennoch werden schon Tatsachsen geschaffen.