Offener Brief an die DEWEZET – Initiative reagiert auf „Kampfansage“ des stellv. Chefredakteurs mit Gesprächsangebot

Hameln, 01.06.2023: Am 19.05.2023 veröffentlichte die DEWEZET online vorab eine Bericht über ein Vorschlags-/Diskussionspapier zur Verkehrsplanung in Hameln mit der Schlagzeile „Hamelner Rad-Aktivisten sagen Autofahrern und Fußgängern den Kampf an“. Die Initiative reagiert nun mit einem offenen Brief an die Lokalzeitung. Hier der Brief im Original:

Per E-Mail

Offener Brief: Thomas Thimm, stellvertretender Chefredakteur DeWeZet

Bezug: DeWeZet Hauptausgabe 20.05.23 – Artikel „Radler sagen Autofahrern den Kampf an“, und Kommentar „Alle an einen Tisch“

Sehr geehrter Herr Thimm, lieber Thomas,

wir beziehen uns zunächst auf den oben angesprochenen Artikel, den du verfasst hast.

Die von dir verwendete Sprache, ist die des Boulevards und die daraus folgende Polarisierung hat uns überrascht und irritiert und unsere Initiative diskreditiert.

Die wissenschaftlichen Fakten sind klar, wir Menschen verursachen durch unser Verhalten den Klimawandel. Die Auswirkungen sind spürbar.

Wir schlagen Handlungsmöglichkeiten vor, die es ermöglichen, in unserem direkten Umfeld dagegen etwas zu unternehmen. Unsere Vorschläge beziehen sich unmittelbar auf den Green City Plan 2018 und das vom Rat-Hameln beschlossene Integrierte Stadtentwicklungskonzept 2030: „…verkehrsgerechter Rückbau der innerstädtischen Haupterschließungsstraßen wie Ostertorwall etc.“

Du verschweigst, dass es diese Konzepte gibt und sie bereits beschlossen sind. Wir mahnen lediglich ihre zeitnahe Umsetzung an.

Außerdem denken wir nicht nur an Radfahrer, wie es Dein Kommentar suggeriert, sondern auch daran, wie die Lebensqualität in unserer Stadt erhöht werden kann, beispielsweise durch weniger Lärm und weniger Schadstoffausstoß.  Der öffentliche Raum und seine Straßen könnten so viel mehr sein als nur der Fortbewegung zu dienen: Erholung, Begegnung, spielende Kinder, Bäume.

Dein Kommentar aber verschweigt, was der Autoverkehr uns allen kostet: Geld, Verschmutzung, Lebensqualität, Gesundheit, sieht ihn aber dennoch als geradezu naturgegeben an, weil “hierzulande eben die meisten Wege nicht mit dem Fahrrad zu erledigen” seien – zahllose Menschen belegen Tag für Tag das Gegenteil, erledigen ihre Wocheneinkäufe, Termine, Arztbesuche eben doch mit dem Rad.

Du schlägst in der Überschrift zu deinem Kommentar vor: „Alle an einen Tisch“.

Wir als Initiative greifen diese Überlegung auf und möchten dieses mit dir, mit der DeWeZet gemeinsam in die Tat umsetzen.

Wir schlagen vor:

Die DeWeZet und die Initiative Rad-Verkehrswende Hameln JETZT! kommen zu einem „runden Tisch“ zusammen und besprechen unser Konzept neu und seriös, so wie wir dies auch mit den politischen Entscheidungsträgern in Rat und Verwaltung tun werden.

Wir freuen uns über eine zeitnahe Rückmeldung.

Mit freundlichen Grüßen,

für die Initiative Rad-Verkehrswende Hameln JETZT!

Karsten (Holexa)

PS. Das von dir im Artikel verwendete Zitat von mir „…………., damit Autofahrer umsteigen müssen“, ist nicht korrekt. Ich habe in dem über einstündigen Telefonat mit dir immer wieder versucht deutlich zu machen, es geht darum in Hameln eine attraktive und sichere Infrastruktur zum Radfahren zu schaffen, damit die Menschen Lust haben das Fahrrad zu nutzen.


PDF:


Zum Hintergrund:

Nachtrag vom 02.06.2023: Text des offenen Briefes unverändert eingefügt.

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