Kommentar: „Kampfansage“ wie der stellv. Chefredakteur der DEWEZET die Verkehrsdiskussion in Hameln anheizt. #dewezetkorrektiv

Hameln, 20.05.2023: Veröffentlicht wurde die „Kampfansage“ des Herrn Thimm auf Facebook am 19.05.2023 um 07.05 Uhr. „Hamelns Rad-Aktivisten sagen Autofahrern und Fußgängern den Kampf an.“ so die Schlagzeile.

Ich reibe mir verwundert die Augen, kenne ich doch einige der „Rad-Aktivisten“ persönlich und habe diese als ausgesprochen friedliebend und an einer sachlichen Diskussion interessiert erlebt. Die Initiative hatte ein Mobilitätspapier für die Zukunft Hamelns vorgestellt, welches m.E. mit sachlichen, sicherlich auch kritischen Vorschlägen aufwartet. Von Kampf oder Straßenkrieg hab ich da nichts gelesen. Die „Kampfansage“ ist somit eine Interpretation von Herrn Thimm, dessen polarisierende Aufmachung (nicht nur bei Facebook) eines will: Aufmerksamkeit und Aufregung. Dieses gelingt der Zeitung bei Facebook sofort. Bisher 40 „lachende Smilies“, 84 Kommentare. Hier ein paar Auszüge:

„Diese „Aktivisten“ sollten weniger kiffen, dann könnten sie auch klarer denken.“ schreibt Ernst K.

„… Aber das ist ja, seit dem die Grünen was zu sagen haben, Standart. Chaos anrichten, Gesetze ändern, die Menschen in die Armut treiben und als allerletztes wird sich um die Infrastruktur gekümmert.“ schreibt Thomas B.

„Diese sogenannten Aktivisten sollten es einfach mal mit Arbeiten versuchen… Und schon hätten die gar keine Zeit mehr für solch ein Blödsinn…“ schreibt Matthias M.

„Solche Aktivisten sind meist Arbeitslose, die blenden es aus, dass Menschen zur Arbeit müssen um Steuern zu zahlen, damit die Aktivisen auch ihr Bürgergekd bekommen.“ schreibt Kevin L. und führt in einem anderen Kommentar aus: „Soso, die Aktivisten sagen den Kampf an, wahrscheinlich sind es ungebildete, kriminelle, wie die Chaoten der letzten Generation?“

„Clickbait auf Bild-Niveau, Glückwunsch Dewezet“ schreibt Katharina M.

„Ach Leute, ihr springt aber auch über jedes Stöckchen, das euch ein übereifriger Chefredakteur hinhält…. Ich schließe mich mal mit ein. Die einen springen von hier, die anderen von da. Blöd nur, dass dabei die Inhalte auf der Strecke bleiben.“ schreibt Antja M.


Wer sich selbst ein Bild machen möchte: https://www.facebook.com/Dewezet.de/

Aber weg von Facebook und weg von der Aufmacherschlagzeile. Hin zum Inhalt des Berichtes von Herrn Thimm. Die „Macher der Initiative“ geben demnach an, den Klimaschutz in Hameln voranbringen zu wollen. Die Rechnung der namentlich genannten „Rad-Aktivisten“ sei laut Thimm relativ simpel, um dann die Zahlen der Initiative im Vergleich zu Eurostat, dem Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt in Zweifel zu ziehen. Es folgt eine Aufzählung von zehn vorgeschlagenen Eingriffen in den Autoverkehr. „Wir wollen mehr Raum für Radfahrer, damit Autofahrer umsteigen müssen.“ so Thimms Abschlusszitat eines der „Rad-Aktivisten“.

Keine dieser inhaltlichen Aussagen ist sachlich falsch, die Art der Formulierung und die Auswahl der Informationen sind m.E. auf Polarisierung und Konflikt zugespitzt. Zum Thema Fußgänger (und Fußgängerzone – siehe Unterschlagzeile) im redaktionellen Beitrag kein inhaltliches Wort. Die Fußgänger tauchen erst im Kommentar von Herrn Thimm auf, der diese jetzt gemeinsam mit allen anderen Mobilitätsteilnehmern gegen die Einzelsicht der Rad-Aktivisten ins Feld führt. Diese, so Thimm, wollten die Hamelner mit Maßregelung und Bevormundung umerziehen. Die Mehrheit der Menschen in dieser Stadt werde sich das nicht gefallen lassen. Anschließend fordert der stellvertretende DEWEZET-Chefredakteur zum gesellschaftlichen Frieden auf.

Der Polarisierer und „Kampfansager“ preist den Wert des Gemeinsinns?

Der Beitrag ist ein gutes Beispiel für destruktiven Journalismus.

Ralf Hermes


Unterschiede in den Schlagzeilen des Druckartikels und der Onlineausgabe/Facebookpostings:


Wer sich selber ein Bild von den Vorschlägen der Initisative „Verkehrswende Hameln jetzt“ machen möchte, der findet die Broschüre unter

Weitere Infos unter:

https://hamelnerbote.de/?s=verkehrswende

und

#dewezetkorrektiv

Ralf Hermes, 20.05.2023

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