1. Hamelner Blaulichttag: Fragen an die DEWEZET-Chefredaktion und die Antwort von Frau Niemeyer

Hameln, 27.09.2023: Die Berichterstattung der DEWEZET in der Montagsausgabe vom 25. September wirft Fragen auf. Ich habe dazu am 26.09.2023 einen offenen Brief an die Redaktion gesandt und heute eine Antwort von Frau Niemeyer erhalten:


Frau Niemeyer antwortet mit Mail vom 27.09.2023:

Sie bedankt sich für die Anmerkungen und bittet um Nachsicht, dass die nicht jede einzelne der kritisierten redaktionellen Fragestellungen erläutern oder gar rechtfertigen wird. Sie versichert, dass die Redaktion viel Zeit in die Planung, Umsetzung und Analyse Ihrer Berichterstattung investiert.

Dank moderner Technologien sei es einfacher geworden, sich dabei konsequent an den Interessen und Bedürfnissen der Leser*innen zu orientieren. Die Redaktion müsse sich nicht auf subjektives Empfinden und persönliche Erfahrungen verlassen, sondern kann täglich auf umfangreiches Datenmaterial zurückgreifen, das das Nutzungsverhalten der  Kund*innen abbildet. Die Erkenntnisse, die daraus gewonnen werden, fließen in die redaktionellen Entscheidungsprozesse zurück und beeinflussen maßgeblich sowohl die Themenauswahl als auch Art und Umfang der Berichterstattung. 

Frau Niemeyer verweist darauf, dass online ein ausführlicher Videobericht sowie eine umfangreiche Bildergalerie zum Thema angeboten wurde: https://www.dewezet.de/lokales/hameln-pyrmont/blaulichttag-in-hameln-retter-stellen-sich-persoenlich-vor-BETK74NL3VED3IKBOLNTQTMZGM.html

Selbstverständlich führe eine datengestützte und -gesteuerte Themenplanung nicht dazu, dass die Produkte jede Leserin und jeden Leser an jedem Tag zufriedenstellen. Ebenso selbstverständlich könne es in der Redaktion auch trotzdem noch zu Fehleinschätzungen und -planungen kommen. Kritisches Feedback seien deshalb immer eine wichtige und willkommene Ergänzung zum anonymen Strom der Daten.


Ralf Hermes, herral, 27.09,2023

2 Gedanken zu „1. Hamelner Blaulichttag: Fragen an die DEWEZET-Chefredaktion und die Antwort von Frau Niemeyer“

  1. Hallo Ralf,
    unabhängig vom Sachverhalt finde ich interessant, dass das massive Tracking der Leser (in welches man einwilligen muss) tatsächlich auch genauso intensiv ausgewertet wird.
    Ich bin keine Freund dieser Trackerei (dabei sind Cookies noch das Harmloseste). Insbesondere das „Fingerprinting“ also tatsächliches Wiedererkennen eines einzelnen Hosts anhand seiner Merkmale, die der Browser übermittelt oder die per Java-Script abfragbar sind, bereitet mir einige Sorgen. Ich sehe darin einen Angriff auf die Pressefreiheit, den die Presse selbst verursacht. Aus meiner Sicht bedeutet Pressefreiheit auch, dass ich mich frei informieren kann. Heute ist es so, bildlich gesprochen, dass immer einer von der Zeitung hinter mir steht und nachsieht, welche Artikel ich lese.

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