Gastbeitrag: Zum „Offenen Brief“ an die DEWEZET und der Antwort. Von Günter Bialkowski

Hameln, 29.09.2023: Eine Lesermeinung zur Diskussion.

Offener Brief

Im Raum steht ein offener Brief. Geschrieben von Ralf Hermes, Betreiber des Hamelner Bote an Chefredakteurin Fr. Niemeyer, Regionalzeitung DWZ. Thema: „Die Berichterstattung der Dewezet in der Montagsausgabe vom 25. September 23 wirft Fragen auf.“ Fr. Niemeyer antwortet mit Mail vom 27.09.23. Anlass die unbefriedigende Berichterstattung über den 1. Blaulichttag in Hameln am 23.09.23!

In der Antwort begründet die Chefredakteurin neben anderem „…, dass die Redaktion viel Zeit in die Planung, Umsetzung und Analyse ihrer Berichterstattung investiert“. Und fährt fort: „Dank moderner Technologien sei es einfacher geworden, sich dabei konsequent an den Interessen und Bedürfnissen der LeserInnen zu orientieren. Die Redaktion müsse sich nicht auf subjektives Empfinden und persönliche Erfahrungen verlassen, sondern kann täglich auf umfangreiches Datenmaterial zurückgreifen, das das Nutzungsverhalten der KundInnen abbildet.“ Zum Schluss erfolgt zum Nachlesen der Hinweis auf die Online- Veröffentlichung. Die Chefredakteurin, so der Eindruck, unter Rechtfertigungsdruck stehend, vermeidet hier professionell das Eingehen auf konkrete offene Fragen und verweist auf moderne digitale Technologien. Wohlwissend, dass die nie echte Gefühle und wahre Bedürfnisse nach empfinden noch das Geschehen am Blaulichttag in Hameln adäquat nachzeichnen können. Das Nutzungsverhalten der Kunden ist ihr wichtig! Damit setzt sie das Thema, wie sie es für Ihre Zeitung braucht. Es geht ihr um die Zukunft: Print oder Digital! Der Tageszeitungs-Journalismus steht auch in Hameln vor einem großen Wandel. Offenbar verspricht ein digitaler Wandel Wachstumsschübe die im Printformat nicht mehr zu erzielen sind.

Doch es gibt uns Menschen, dabei geht es nicht nur um viele alte Leser die fern jeglicher digitaler Nutzung auf die gedruckte Zeitung setzen! Wie will Fr. Niemeyer, die Redaktion den Wandel hinbekommen, so wie die Berichterstattung zum Blaulichttag in Hameln erfolgte kann es wohl nicht gehen! Es geht immer auch um Nähe, wie will die DWZ hier und jetzt am Leser dranbleiben? Wichtige Themen nicht vernachlässigen, den Leser mehr als bisher einbinden? Konzepte entwickeln, in denen die Inhalte – auch kritische – der Leser und Leserinnen mit den Inhalten der Journalisten und der Redaktion verknüpft werden können?

Alle Zeitungen kämpfen heute am Limit. Es geht nicht nur um ein Facelifting, es geht um Ausrichtung in die Zukunft, egal ob print oder digital. Das versteht auch die Leserschaft. In der Printzeit war die DWZ eine lokale Heimat-Zeitung, wird Sie es auch im Digitalen bleiben? Wenn ja, dann muß sie nah bei den Menschen und ihren Themen bleiben!

Im Falle des Offenen Briefes sollte eine Entkrampfung zu Hr. Hermes dem Hamelner Boten, den nichtprofessionell schreibenden Lesern und Leserinnen möglich sein. Eine gewisse Distanz, die sich hier in der letzten Zeit aufgebaut hat kann auch schnell wieder abgebaut werden. Fr. Niemeyer sollte einfach mal zum Telefonhörer greifen und in einem persönlichen Gespräch die Sache bereinigen! Schließlich haben wir heute größere Aufgaben zu bewältigen.

Unsere Demokratie, heute sehr in der Defensive, braucht schließlich alle die sich im Kampf gegen Populismus und rechte Unterwanderung engagieren.

Günter Bialkowski


Bezugsbericht:


herral, 29.09.2023

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