Hameln, 15.01.2024: Günter Bialkowski schriebt zum Leitkommentar von Christina Dunz in der DEWEZET vom 15.01.2024
Da braut sich was zusammen, sagt Christina Dunz in der Dewezet-Ausgabe vom 15.01.24. Wer würde ihr widersprechen wollen. Auch ihre Position, dass bei machen Entwicklungen unserer Tage ein Eins zu Eins-Vergleich mit den 20er Jahren des vorigen Jhd. nicht gegeben ist, werden viele Menschen teilen! Dennoch einzelne Parallelen gibt es! Da ist vor allem die gefühlt schlechte Stimmungslage in allen Bevölkerungsschichten. Und es gibt den ausufernden Spaltpilz der inzwischen jeden gutgemeinten Diskurs verhindert. Und so kommen unsere besten Werte unter die Räder. Unmut, Hass, Gewalt, Diktatur! Das ist, so scheint es manchem an das Gute Glaubenden zu dämmern, ist die ewige Spirale in Demokratien, die in ihren Grundfesten nicht stabil genug sind! Ob Deutschland stabil genug sein wird, um diesen Wirbelsturm Afd abwehren zu können, wird sich erst noch zeigen. Wir sind noch nicht über den Berg. Ende 2024 werden wir genügend Daten haben, um ein erstes Fazit ziehen zu können.
Erste Einsichten machen sich breit, wie gegen den Höhenflug der AfD aber auch gegen die Zunahme der rechtsextremen Einstellungen in der Bevölkerung vorgegangen werden kann (Alisha Mendgen: Späte Einsicht, DWZ 15.01.24). Die Ignorierung der AfD rechts von der CDU, durch die CDU selbst gehört auch dazu! Wenn die CDU nun mit der AfD in den Clinch gehen will, sollte sie nur die Protestwähler und Symphatisanten der AfD im Blick haben, die anderen scheinen für die Demokratie (siehe Studien) verloren. Wohlfeiner AfD-Sprech von Spitzen der Union immer wieder gerne benutzt, sollte von nun an unterbleiben. Und – das stellt Fr. Mendgen gut heraus, die CDU muss deutlich mehr als bisher den Kontakt zur Bevölkerung suchen. Mit anderen Worten, sie muss (hier meine ich die CDU-Basis) ihre Spitzenvertreter die Herren Merz, Linnemann, Söder, Dobrind u. a. auf die Straße bringen. Die vornehme Zurückhaltung bei Demonstrationen gegen Rechts vor allem im Osten hat auch dazu beigetragen, dass die AfD im Osten unserer Republik so stark werden konnte. Heute ist Farbebekennen angesagt auch für Konservative!
Letzter Punkt: Wir a l l e sind gefordert gegen die Erregungsökonomie (Frank Buschmann) anzugehen. Ich schließe hier ganz bewußt Teile unserer Journalisten, Redaktionen und E-Medien mit ein. Runterfahren ist angesagt! Und es muss ein Tabu fallen. Unsere Art zu Wirtschaften, unser Umgang mit natürlichen Ressourcen muss endlich in den aktuellen Tagesdiskurs aufgenommen werden! Hier liegen die Wurzeln unserer sozialen, verteilungs-ökonomischen und ethischen Probleme. Wir produzieren auf Verschleiß, Ausrottung und Untergang! Dass muss parteiübergreifend endlich erkannt, angefasst und umgesetzt werden!
Günter Bialkowski
Als simpel gestrickten Menschen habe ich Fragen:
Kann man/frau eine Problematik, somit auch eine Partei, größer schreiben, als sie eigentlich ist ?
Zur AfD (Alternative für Dumme) fällt mir eigentlich gar nichts ein außer Fremdenhass, Antisemitismus und Russenfreundlichkeiten. Ich sehe kein tragfähiges Politikmodell , nicht eine Person in der „Führung“, die einer Silbe wert wäre. Man höre sich nur einmal eine Rede von Frau Weidel oder Herrn Höcke an. Bei mir verursacht es nur Brechreiz und Durchfall. Beschreibt das die Erregungungökonomie?
Keine Ahnung. Gleichunwohl sehe ich nur, daß dieser Haufen jede Menge Aufmerksamkeit gewinnt, die ihm nicht gebührt.
Sorgen mache ich mir wirklich um die Europa-Wahl, wenn die Protestwähler ohne Sinn und Verstand richtig reinhauen könnten nach dem Motto: Die Wahl ist eh Wurscht, dann zeigen wir es mal denen da oben.
Neulich vernahm ich eine erregte Debatte bei einem Discounter, nicht bei einem Konsum: „Dann bauen wir halt die Mauer wieder auf und zahlen keinen Soli mehr“. So geht es natürlich auch.