Hameln, 06.04.2024: Am 29.03.2024 erreichte mich folgender Gastbeitrag von Günter Bialkowski zu dem DEWEZET Beiträgen „An Zäunen scheiden sich die Geister“ von Jens Spieckermann und „Habe ganz ehrlich gesagt Angst“ von Dorothee Balzereit, vom 26.03.2024
Wenn ich der Kaiser von Deutschland wäre, würde ich als erstes das Wort „abschotten“ zum Unwort des Jahres erklären. Als zweites würde ich alle meine Berater bitten, sich dafür einzusetzen, dass alle Bemühungen die in diese Richtung zielen sofort gestoppt werden! Denn hier sehe ich eine Wurzel allen Übels! Doch ich bin nicht der Kaiser setze aber auf den klaren Menschen-Verstand. Und erlebe gerade im höheren Lebensalter was es heißt, von der Gesellschaft weitgehend abgeschottet leben zu dürfen / leben zu müssen.
Damit ist das Thema gesetzt und ich werde es ganzheitlich angehen. Nicht grundsätzlich, denn dazu ist hier weder der Ort noch die Zeit. Auch nicht in Kästchen geordnet und schön separiert wie es uns die Bürokratie zur Bewältigung unserer Massen-Gesellschaft suggeriert, sondern so, wie es mir mein Verstand und mein Gefühl gerade vorgibt, eben ganzheitlich!
Das Thema Abschotten in seinen vielfältigen Formen hat eine große Schwester und die heißt Ausgrenzen. Dazu habe ich von Dorothee Balzereit ein Interview in der DWZ vom 26.03.24 gelesen. Sie befragt eine Schülerin mit türkischem Migrations-Hintergrund und die Schülerin des hiesigen Albert-Einstein-Gymnasiums äußert sich, öffnet ihre Gefühle und zeigt ihre Gedanken. Sie hat Angst und sie ist enttäuscht von dieser Gesellschaft, die es zuläßt, dass AfD-Leute im Deutschen Bundestag sitzen von denen nicht wenige als rechtsextrem eingestuft sind und schon wieder über Remigration unwillkommener Bevölkerungsgruppen reden und Pläne entwickeln. Ihr Appell: „Wir sollten solche Pläne nicht akzeptieren.“
Wie weit und wie wichtig das Thema Abschotten in Hameln genommen wird, hat Jens Spieckermann in seinem Beitrag „An Zäunen scheiden sich die Geister“ beschrieben. An der von der DWZ durchgeführten Befragung nahmen 145 Leser/Bürger teil. Die Antworten sind unterschiedlich, wie auch die dahinter stehenden Einstellungen und Motivationen. Spieckermann war es wichtig darauf hin zu weisen, dass die Städte detaillierte Vorgaben zur Grundstücksgestaltung machen können. Und dass drei Viertel der Teilnehmer über 65 Jahre alt waren? Was sich darüber hinaus an Mehrwert aus der Umfrage für unser Gemeinwohl ergibt, bleibt vorerst unklar.
Möglich dass die DWZ noch einen Folge-Beitrag mit sozial-psychologischem Tiefgang anschließt. Auch das Momentum der Erstarkung der AFD und des Populismus in unserer Gesellschaft könnte mglw. mit diesem Abschottungstrend in unseren Vorgärten zu tun haben. Es wäre zur Orientierung der Leserschaft enorm wichtig, hier einmal tiefer liegenden Grundursachen/Grundmotiven nachzugehen! Denn der Erhalt unseres sozialen Friedens sollte auch der DWZ jede Mühe wert sein.
Günter Bialkowski
herral, 06.04.2024
Nur mal eben so kurz:
Ein Schott beschreibt, ich habe jetzt nicht gleich Wikipedia aufgerufen, im wesentlichen eine Trennwand in einem Schiffsrumpf. Es dient dazu, im Falle einer Havarie, das Absaufen des Kahns zu verhindern. Nun meinen viele Menschen, sich vor dem Untergang und Umwelt durch einen meterhohen Zaun abschotten zu müssen. Der Schott im eigenen Garten ist aber nur blickdicht und hilft bei Ungemach und Wassermassen rein garnichts, denn Schiffe, die sich in der Nacht begegnen, sehen sich nicht. Und so kommt es unweigerlich zur Kollision mit der Natur, mit bunten Hecken, Gärten und einem netten Gespräch mit Nachbarn und Passanten über den eigenen Horizont.
Die Titanik hatte unglaublich viele Schotten und ist denoch auf ihrer Jungfernfahrt abgesoffen!