Sechs Ausgaben der DEWEZET zeigt das Bild. Sie sollen, die den LeserInnen im Weserbergland über die wichtigsten Ereignisse unserer Region informieren. Die Weltpolitik lasse ich mal außen vor. Nachfolgende einige persönliche Gedanken (#dewezetkorrektiv) über das geschriebene:
Lügde – die Stadt in NRW ist weiter das Schwerpunktthema auf der Titelseite der Deister-Weser-Zeitung. Hier geht es für mich um mittlerweile um vier „Dimensionen“. Eine davon ist nicht Gegenstand der Berichterstattung der DEWEZET.
Aber der Reihe nach:
- Die Täter – verabscheuenswürdige Verbrecher, deren Taten vor Gericht bewertet und dann verurteilt werden. Nicht vergessen, das sind die, die aktiv die Verbrechen begangen haben.
- Die Jugendämter in Lippe und Hameln-Pymront. sowie die politisch Verantwortlichen Landräte beider Landkreise. Hier gibt es Verdachtsmomente, Fragen, Unstimmigkeiten, Vertuschungsversuche auf Sachbearbeiterebene. Alles was einer Überprüfung bedarf, Verdachtsmomente die untersucht werden. Versäumnisse, die schon eingestanden und umfangreich erläutert wurden.
- Das Handeln der Polizei sowie des politisch verantwortliche Innenminister in NRW. Zuständig für die Ermittlungen und scheinbar oder vermeindlich offensichtliche Ermittlungspannen /-fehler / -Versäumnisse. Auch dazu wird umfangreich geprüft. Auch durch die Gerichte.
Hier gilt es nichts schönzureden. Vieles wirf Fragen auf. Es ist auch schon vieles hinlänglich gesagt/geschrieben. Die juristische Prüfung läuft. Die politische auch.
Reden wir über die Dimension Nr. 4:
4. Die Berichterstattung der DEWEZET. Hier gibt es erstaunliche Parallelen zur Fehlbewertung im Landkreis Hameln-Pyrmont zu den Hinweisen über den Missbrauch der Kinder. Jeder einzelne Bericht der DEWEZET für sich allein genommen, mag seine Berechtigung haben. Wann aber wird die Grenze zwischen kritischen Journalismus und überzogener Berichterstattung überschritten? Zweifel kommen für mich auf, wenn ich Umfang und Platzierung der Berichte auf der Titelseite meiner Zeitung betrachtet. Hier wird ein Thema massiv „am kochen“ gehalten. Selbst kleine Meldungen werden zu Schlagzeilen. Jedes mal mit Wiederholung der Vorwürfe in krasser Formulierung. Fast schon „Gehirnwäschecharakter“ hat die Dimension und die drastischen Bewertungen der Wiederholungen. Die Beiträge haben oftmals nur 1/3 Neuigkeiten und 2/3 Wiederholung altbekanntes.
Auch ich wiederhole mich jetzt: Es gibt auch bei solchen Fällen ein Übermaßverbot, einen Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, einen Grundsatz journalistischer Ethik, auch entlastende Stimmen zu nennen. All das bekommt die DEWEZET nicht mehr hin. Die Distanz zum Thema ist weg. Hier werden Verantwortliche an einen permanenten journalistischen Pranger gestellt.
Die Zeitung demonstriert ihr Macht und missbraucht sie aus meiner Sicht.
Das Übermaß an Berichten, die Glaubwürdigkeit und Vertrauen in Verwaltungshandeln m.E. schon zersetzend hinterfragen dient nur einer politischen Richtung, der Rechtsaußen.
In einer Demokratie sind glaubwürdige Informationen die Lebensader. Die Zeitung hat hier eine sehr hohen Bedeutung!
Hatte. Die Überspitzung/Übertreibung in der Darstellung zerstört bei mir jegliches Vertrauen in die Zeitung als Informationsträger. Ich möchte mich nicht so offensichtlich manipulieren lassen. Die Folgen für unserer Gesellschaft, für unsere Stadt sind fatal.
Es gibt allerdings keine gedruckte/gleichwertige Alternative zur DEWEZET. Was kann man tun? Ich persönlich habe keine Hoffnung mehr, die Zeitung wieder auf einen etwas maßvolleren Weg zu bringen. Kritisiert man die Zeitung ist es „bashing“. Kritisiert die Zeitung ist das Journalismus.
Unsere Heimatzeitung brechen die Leser weg. Wenn einen plumpen Populismusweg die Gegenmaßnahme der Redaktion ist, dann ist das der falsche Weg.
Siehe ansonsten: https://hamelnerbote.de/?tag=dewezetkorrektiv
Ralf Hermes, 15.04.2019/überarbeitet 19.04.2019
Ein Gedanke zu „Zeitungsgedanken vom 15.04.2019 – Lügde es gibt eine vierte „Dimension“!“