Veranstaltung: Der nationalsozialistische Krankenmord in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont

Hameln, 09.09.2024: Einladung für Donnerstag, 19.September 2024 um 19 Uhr in das Haus der Kirche

Der nationalsozialistische Krankenmord in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont

Die sogenannte „Euthanasie“, die Praxis der Vernichtung „lebensunwerten Lebens“ in der NS-Zeit, ist bisher für Hameln-Pyrmont nicht untersucht worden.

Dabei handelt es sich um ein Verbrechen unerhörten Ausmaßes. Den nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morden fielen in den Kriegsjahren schätzungsweise 300.000 Menschen zum Opfer. Die erste „rassenpolitische“ Gewaltmaßnahme des NS-Staates waren – noch in Friedenszeiten – Zwangssterilisationen. Bis 1939 mussten sich 400.000 Männer und Frauen zwangsweise sterilisieren lassen.

Ziel der Nationalsozialisten war, das deutsche Volk schön und klug zu machen und eine homogene „Volksgemeinschaft“ aus gemeinschaftsfähigen „Volksgenossen“ zu schaffen. Dieses Ideal hatte sein Gegenbild in den „Erbschwachen“, den „unnützen Existenzen“. Sie galt es aufzuspüren, an der Fortpflanzung zu hindern und möglicherweise zu töten.

Schaut man genauer hin, so ging es von Beginn an um die Erfassung und „Behandlung“ sozial unerwünschter, randständiger Personengruppen, häufig dörfliche kinderreiche Familien.

Das „Euthanasie“-Programm unterlag einer strikten Geheimhaltung und ist deswegen schwer zu recherchieren. Für Hameln-Pyrmont kommt hinzu, dass einschlägige Akten in den heimischen Archiven und in der zuständigen Landesheil- und Pflegeanstalt Hildesheim fehlen.

Einer Arbeitsgruppe des Vereins für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln e.V. (Bernhard Gelderblom, Mario Keller-Holte und Olaf Piontek) gelang es, bisher gut 30 Euthanasie-Opfer nachzuweisen. Von ihrem und dem Leid ihrer Familien soll in dem Vortrag die Rede sein.


Haus der Kirche, Hameln, Pferdemarkt (Emmernstraße 6)

Donnerstag, 19. September 2024 um 19 Uhr

Freier Eintritt

Eine Veranstaltung des Vereins für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln e.V.


herral, 09.09.2024

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