Gastbeitrag: „Augen auf beim Asternkauf!“

Hameln, 06.08.2024: Birgit Wendling schreibt und folgenden persönlichen Gartentipp

Augen auf beim Asternkauf!

Da stehen sie wieder in den Eingangsbereichen der Discounter – Töpfe mit niedrigen lila Astern. Sie leuchten so schön und rufen “Nimm mich mit und bring etwas Farbe in deinen Herbst!”.

sdr

Dabei gibt es einiges zu beachten:

1. Astern sind mehrjährig. Sie werden zwar als Saisonware präsentiert, fast alle überstehen aber locker unsere Winter. Sie sind also, wenn sie ins Beet gepflanzt werden und dort bleiben dürfen, in den nächsten Jahren noch da. Das ist auch nachhaltiger und kostengünstiger, als sie jedes Jahr wegzuwerfen und neue zu kaufen.

2. Überraschung – in den Folgejahren werden die Astern wesentlich höher als im Jahr des Kaufs! Ob es stimmt, dass sie “chemisch gestaucht” werden, wie ich einmal gehört habe, oder ob das ihr natürlicher Lebenszyklus ist, weiß ich nicht. Es ist aber eine Tatsache, dass sie ein Jahr später locker 40, 50 oder 60 cm hoch werden. Das sollte man beim Positionieren im Beet berücksichtigen.

3. Manchmal werden die Pflanzen als mehrfarbige “Duos” oder “Trios” verkauft. Nach meiner Erfahrung lohnt sich das nicht. Zumindest bei den “Trios” leidet unweigerlich eine Pflanze von dreien so bei der Enge im Topf, dass sie nicht zur Entfaltung kommt und früher oder später eingeht. Manchmal funktioniert es, die Wurzeln der zwei oder drei Pflanzen zu entwirren und sie mit mehr Abstand ins Beet zu pflanzen, oft aber auch nicht. Dies gilt nicht nur für Astern, sondern generell für alle Pflanzen, die als “Duo” oder “Trio” verkauft werden.

Grundsätzlich gilt, dass der Pflanzenkauf beim Fachhandel dem Kauf beim Discounter vorzuziehen ist. Die Discounter haben nicht die Bedingungen, um die Pflanzen, während sie zum Verkauf stehen, angemessen zu pflegen. Trotzdem schaffe ich es manchmal auch nicht, auf den Spontankauf zu verzichten…

Unabhängig davon, ob es überhaupt sinnvoll ist, Pflanzen beim Discounter zu kaufen, haben wir in Hameln und Umgebung hervorragende Alternativen dazu. In Wehrbergen gibt es beispielsweise die renommierte Staudengärtnerei Junge, die über 80 Sorten Astern vom Bodendecker “Snowflurry” mit 10 cm Höhe bis zur Riesin “Barr’s Blue” mit 160 cm Höhe im Angebot hat. Gerne kaufe ich sowohl mehrjährige Stauden als auch einjährige Blumen in der Gutsgärtnerei Ohr (Emmerthal), die versichert, ohne Pestizide auszukommen.

Bei regionalen Gärtnereien wachsen die Pflanzen an unser Regionalklima angepasst. Außerdem kann man sich beraten lassen. Deshalb lohnt es sich, dort etwas mehr zu bezahlen als beim Discounter oder Restpostenmarkt. Die Überlebenschancen der Pflanzen sind nach meiner Erfahrung deutlich höher.


Die Autorin Birgit Wendling hat 2013 einen eigenen kleinen Garten angelegt und damit schon viele lehrreiche Erfahrungen gemacht.


unverändert veröffentlicht – herral, 06.09.2024

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