Gastbeitrag: „Nein, nein, nein“ zum Kommentar „Soziale Schieflage“ vom 17.10.2024

Hameln, 17.10.2024: Günter Bialkowski kommentiert einen Beitrag von Tim Szent – Ivanyi, DEWEZET vom 17.10.2024.

Nein, nein, nein Hr. Ivanyi! Mit so einem knappen Kommentar zum Thema Krankenversicherung und Gesundheitsmarkt kommen Sie mir nicht davon. Sie schreiben seit 1999 für RND über Gesundheits- und Finanzpolitik. Ich frage sie allen Ernstes: Warum schreiben Sie nicht ganzheitlich? Oder warum können Sie sich nicht endlich einen anderen Blick auf unser immer ineffizienter werdendes Gesundheitssystem aneignen?
Sie titeln in der DWZ „Soziale Schieflage“, in der Frankfurter Rundschau heißt ihr inhaltlich identischer Beitrag vom 16.10.24 „Schieflage verhindern“. Was denn nun - haben wir schon eine soziale Schieflage oder kommt sie erst und kann man sie noch verhindern? Auch scheinen Sie ihre Verantwortung gegenüber den Lesern, die in diesem System vielfach die Endverbraucher sind und deshalb die schwächste Position einnehmen nicht wirklich wahr zu nehmen. Schreiben Sie aus Überzeugung vom Gesundheitswesen oder ist Ihnen entgangen, dass wir schon seit ein paar Jahren den politisch gewollten Gesundheitsmarkt haben. Und es dieser Gesundheitsmarkt ist, der diese soziale, medizinische, psychologische, gerontologische Schieflage erst verursacht hat und der für die miese Stimmung in unserer Bevölkerung verantwortlich ist.

Sie schreiben „Auch Lauterbach trägt eine Mitschuld an dem Desaster“ heute. Dabei geht es um versprochene Reformen in der Vergangenheit, die aber bis heute nicht eingelöst wurden. Ich frage Sie, hat nicht auch die Presse eine Mitschuld, wie auch ein großer Teil der Journalisten und Journalistinnen? Ich erinnere mich noch gut an die 1990 er und folgenden Jahre als es nicht schnell genug gehen konnte, mit der Privatisierung endlich dem traditionell bewährten Gesundheitswesen den Garaus zu machen! Es waren vielfach Medien, Tageszeitungen und Gesundheitslobbyisten die uns Verbraucher zur Zustimmung für das neue und bessere Gesundheitsmodell bewarben.

Und heute … bekommen wir von Journalisten Nebenschauplätze geliefert, siehe Debatte um Sportunfälle und die Kosten dafür. Nur wenige haben heute den Mut wirklich Ross und Reiter zu benennen und uns ganzheitlich zu informieren, warum es in diesem Gesundheitsheitsmarkt nicht voran geht und er damit immer dysfunktionaler und ungerechter wird!

Günter Bialkowski

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