31.10.2024: Günter Bialkowski schreibt:
Sehr geehrte Fr. Dunz,
es wäre schön gewesen, wenn Sie in diesem Kommentar etwas mehr Optimismus eingestreut hätten. Vielleicht gehören sie nach Prof. Ambos (siehe Diskussionsbeitrag bei Markus Lanz, von Nina Rerzy) zu jenen Medienvertretern, die „atmosphärische Probleme der Ampel“ und „persönliche Befindlichkeiten ein bisschen hochputschen“.
Möglicherweise geschieht am 5 Nov. tatsächlich ein „Wunder“ und die Dreier-Koalition unter Bundeskanzler Scholz bekommt den Haushalt 2025 doch noch unter Dach und Fach. Es gehört seit Angela Merkel heute zur Politik dazu, dass das Regieren wahnsinnig schwierig geworden ist! Wir sehen, wie selbst Regierungsbildungen im Osten zu zeitlichen und inhaltlichen Problemen heran reifen! An diesen Problemen ist Frau Merkel durch ihre Art des Zögerns, nicht Erkennens, des Problem-Aussitzens und des fehlenden Durchsetzungs-Willen hochgradig beteiligt. In Ihrer Zeit sind die politischen Ränder groß geworden und können heute AfD und BWS unsere Demokratie vorführen! Dies alles wird von Ihnen leider verschwiegen. Damit wird die Ex-Bundeskanzlerin und die CDU/CSU geschont. Diese Thematik gehört aufgearbeitet!
Ich gehe davon aus und das wissen Sie auch, sehr geehrte Fr. Dunz, dass bei vorgezogenen Neuwahlen, so sie denn kommen, auch die größte heutige Oppositionspartei CDU/CSU mit genau den gleichen Problemen zu kämpfen haben wird, wie Olaf Scholz heute. Machen wir uns doch nichts vor, Friedrich Merz ist ein umstrittener Vorsitzender, kein Team-Player. Wer in seiner eigenen Partei nicht einmal den Unvereinbarkeitsbeschluss zur AfD durchsetzen kann, weil es eben mehrere Strömungen und Meinungen dazu gibt, der wird schwerlich eine demokratische Regierungs-Koalition mit völlig auseinander strebenden Parteien zustande bringen. Wir müsse uns alle ehrlicher machen. Allen voran Medien und Journalisten. Unsere Demokratie steht in schwerem Abwehrkampf gegen autoritäre Parteien, Persönlichkeiten und Strukturen. Diese Regierung sollte deshalb mehr gestützt, denn schlecht geredet werden. Wir werden dazu lernen müssen, weil sich die Krisen und Probleme noch steigern werden und der Umgang mit dieser Realität nüchtern und mit Optimismus angegangen werden muss. Letzteres vermisse ich leider immer häufiger in den Kommentaren in unserer Heimatzeitung DWZ.
Günter Bialkowski
heral 31.10.2024