Wo sind all die Tulpen hin?

Hameln, 31.04.2025: Ein Gastbeitrag mit praktischen Gartentipps von Birgit Wendling.

Letztes Jahr noch prachtvoll, dieses Jahr keine Spur mehr von den schönen Tulpen – wie kann das sein?

Dass Tulpen aus dem Garten verschwinden, kann verschiedene Gründe haben:

  1. Die Wühlmäuse haben die Tulpenzwiebeln zum Wintersnack erklärt.
  2. Es gab wochenlang Staunässe im Garten und die Zwiebeln sind verfault. Tulpen haben es nach der Blüte lieber monatelang trocken.
  3. Die Blumenzwiebeln wurden bei Gartenarbeiten verletzt.
  4. Die Ernährungssituation war zu schlecht, z. B. durch konkurrierende starkzehrende Stauden, die in die Nähe gepflanzt worden sind oder weil die Stiele und Blätter zu früh abgeschnitten wurden.
  5. Ein häufiger Grund ist aber, dass viele – besonders die prächtigen – Tulpen nur einjährig sind. Sie sind also gar nicht auf Mehrjährigkeit gezüchtet worden.

Wer Wühlmäuse im Garten hat, sollte lieber auf Tulpen verzichten und stattdessen auf Narzissen und Hyazinthen umsteigen. Deren Zwiebeln sind giftig und werden von den hungrigen Nagern verschont. Wer trotzdem Tulpen möchte, kann sie in Drahtkörben im Boden versenken oder in Töpfe pflanzen. Nässe vertragen Narzissen besser als Tulpen, also auch häufiges Gießen umstehender Pflanzen. 

Wer sich nicht merken kann, wo die Tulpenzwiebeln verbuddelt wurden, kann die Stellen beschildern, im Frühling Fotos machen oder beim Pflanzen der Erde etwas feinen Kies beimischen, der einen beim Buddeln daran erinnert, dass da schon etwas ist. Andere Pflanzen sollten mit etwas Abstand gepflanzt werden. 

Tipp für nächstes Jahr: Wenn die Tulpen 3-4 cm ausgetrieben haben, ist es sinnvoll, sie zu düngen. Die passende Nährstoffmischung bietet Tomatendünger. Wichtig ist, nach der Blüte die verwelkten Blüten abzuschneiden, aber die Blätter und Stiele stehen zu lassen, bis sie ganz verwelkt sind. Tulpen verlagern die Energie daraus wieder zurück in die Zwiebel.

Leider geben die meisten Züchter und Händler nicht an, ob ihre Tulpen ein- oder mehrjährig sind. Prachtvoll gefüllte Tulpen sind meistens einjährig. Am zuverlässigsten kommen Tulpen wieder, die in die Tulpenklasse der Darwin-Hybrid-Tulpen fallen. In diese wurden die robusten Fosteriana-Tulpen mit zentralasiatischer Herkunft eingekreuzt.

Bei https://staudengaertnerei-bornhoeved.de lassen sich jetzt schon solche Tulpen sogar in Bioqualität vorbestellen, z. B. „Pink Impression“, „Red Impression“, „Salmon Impression“, „Ad Rem“, „Big Love“ und „Dafeng“. Geliefert und gepflanzt wird erst im Herbst, gerne nach dem ersten Frost bis spätestens Ende Dezember. Bei mir im Garten kommen seit Jahren die Tulpensorten „Purissima“, „Yellow Purissima“, „Orange Emperor“, „Orange Princess“ und „Prinses Irene“ von www.gaissmayer.de wieder.

Bei den roten und gelben Tulpen mit schwarzem Basalfleck, die oft in übernommenen Gärten noch jahrzehntelang erscheinen, handelt es sich wahrscheinlich um die alten Sorten „Apeldoorn“ und „Golden Apeldoorn“, die immer noch erhältlich sind. Wer sich für Narzissen entscheidet, sollte bereits im September ans Werk gehen. Hier kann ich besonders die bewährten Sorten „Ice Follies“ und „Thalia“ empfehlen, die nicht verschwinden, sondern sich gut vermehren. Hyazinthen sind ebenfalls robust, ihre Blüten fallen aber häufig aufgrund ihres Gewichts um.

B. Wendling (wenbir)

Golden Apeldoorn

dav

Orange Emperor und Thalia


eingestellt: 21.04.2025

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