Landkreisinfo: Kreisarchiv übernimmt Sammlung von Bernhard Gelderblom

Hameln, 10.05.2025: Die Kreisverwaltung informiert…

Die Aufgabe kommunaler Archive ist es, relevante Unterlagen der Verwaltung, der Gemeinden aber auch nichtamtlicher Quellen zur regionalen Geschichte, wie zum Beispiel Ortschroniken, zu sammeln. Sie sind daher besonders für die lokale Forschung von sehr hohem Wert. Von daher ist auch für das Archiv des Landkreises Hameln-Pyrmont ein guter Austausch mit Forschenden, insbesondere bei regionalen Themen, wichtig und wertvoll.

„Mit Bernhard Gelderblom verbindet das Kreisarchiv eine lange und gute Zusammenarbeit. Seine Arbeiten, besonders zu den Opfern der NS-Terrorherrschaft wie Juden und Zwangsarbeitern im Landkreis Hameln-Pyrmont, sind überregional bekannt und höchst anerkannt. Diese Sammlung ist vom Inhalt durch die Regionalität einzigartig und eine sehr wichtige Ergänzung der Bestände des Kreisarchivs. So sind einige der Inhalte der Forschungsarbeiten auch aus archivierten Akten der Kreisverwaltung gewonnen, zum Beispiel durch die umfangreichen Akten zur Zwangsarbeit oder zum Reichserntedankfest auf dem Bückeberg“, erklärt Kreisarchivar Jan Timmer.

„Wir freuen uns daher sehr über den Vorschlag und das Angebot von Herrn Gelderblom, seine Sammlung als „Vorlass“ zu übernehmen“, so Landrat Dirk Adomat, der sich in der letzten Woche mit Herrn Gelderblom im Kreisarchiv getroffen hat, um die ersten Unterlagen offiziell in Empfang zu nehmen.

Um die Sammlung auch zügig der Forschung zugänglich zu machen, ist die Verarbeitung der gesammelten Werke eine besondere arbeitsintensive Herausforderung. Deswegen wurde in einer Arbeitsgruppe mit Herrn Gelderblom, Jan Waitzmann von der Dokumentations- und Lernort Bückeberg gGmbH und dem Kreisarchiv eine Zusammenarbeit mit Dr. phil. Anton Weise vom Historischen Seminar der Leibniz-Universität Hannover angestrebt. Die Studierenden seiner Seminargruppe nehmen in diesem Projekt die Sammlung Gelderblom auf, lernen dabei dessen Forschungstätigkeit kennen und erhalten wichtige Einblicke in die Archivarbeit. Die Unterlagen werden von den Studierenden inhaltlich ausgewertet, in Archivmappen zur langfristigen sicheren Verwahrung umgebettet und im Archivinformationssystem Arcinsys verzeichnet.

Angesichts des großen Umfangs der Sammlung Gelderblom wird sich diese Arbeit über mehrere Jahre hinziehen. Begonnen wurde im Wintersemester 2024/25 mit dem Thema „Judentum im Kreis Hameln-Pyrmont und im Nordkreis Holzminden“ und jetzt im Sommersemester fortgeführt mit dem Thema „Juden in der Stadt Hameln“. Nächstes großes Thema sind die „Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg“. Weitere Themenfelder wie „Zuchthaus Hameln“ und „Zwangsarbeit in Hameln-Pyrmont“ folgen in den kommenden Semestern.

Für dieses Projekt wurde eigens das Archivprogramm Arcinsys für das Kreisarchiv eingerichtet.

„Dabei handelt es sich um ein Informationssystem, das vom Niedersächsischen Landesarchiv zur Verfügung gestellt wird. Arcinsys bietet die Möglichkeit, die Bestandsinformationen der teilnehmenden Einrichtungen sofort online sicht- und suchbar zu machen“, so Timmer.

Die Sammlung Gelderblom kann auf diese Weise schnell der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Dieses gilt natürlich auch für den gesamten bisher erfassten Bestand des Kreisarchivs.

Der Arcinsys-Zugang hat allein deswegen schon einen hohen Mehrwert für das Archiv und ermöglicht künftig allen interessierten Nutzern den digitalen Zugang.


radio aktiv berichtet:


Quelle:

https://www.hameln-pyrmont.de/Wir-f%C3%BCr-Sie/Aktuelles/Pressemitteilungen/Kreisarchiv-%C3%BCbernimmt-Sammlung-von-Bernhard-Gelderblom.php?object=tx,2561.5.1&ModID=7&FID=3767.1334.1&NavID=2561.50&La=1


herral, 10.05.2025

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