„Friedhofskultur und Biodiversität einer städtischen Nekropole im Wandel“

Themen-Führung macht auf Bedeutung des ›Waldfriedhofs Am Wehl‹ aufmerksam

Seit längerem befinden sich sowohl die „Friedhofs-“ und „Bestattungskultur“ als auch die „Trauer-“ und „Erinnerungskultur“ mehr und mehr im Wandel, findet die Frage, wo und wie wir bestatten gesellschaftlich immer stärkere Aufmerksamkeit, augenscheinlich sowohl durch die Vielzahl an Studien, Fachtagungen sowie Publikationen zum Thema als auch seitens des Echos in den Medien.

Auch die größte Hamelner Nekropole, der ›Waldfriedhof Am Wehl‹ – Ort der Erinnerung, aber auch der Trauer sowie Melancholie seit dem Jahre 1938 – verliert mehr und mehr die klassische Funktion, nur „Quartier der Toten“ zu sein. Im zunehmendem Maße wird die Nekropole zu einem Rückzugsort, wird als Habitat aktiver Flora und Fauna zum Parameter für Biodiversität, sprich biologische Vielfalt, in kommunaler Gegenwart. Seitens der Bevölkerung als „grüne Oase“, also als Lebens-Raum, entdeckt und bewusst als solcher wahrgenommen, wandelt sich die Nekropole mehr und mehr zu einem öffentlichen Erholungs- sowie Freizeitraum mit einem Nebeneinander diversiver Bestattungsformen sowie diversiv-aktiver Flora und Fauna.

(Dieser Gastbericht und die folgenden Bilder wurden freundlicherweise vom Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.)

Um auf diesen Wandlungsprozess aufmerksam zu machen, veranstaltete der Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln am 11. Mai 2019 eine Themen-Führung mit dem Titel Der Hamelner ›Waldfriedhof Am Wehl‹: Friedhofskultur und Biodiversität einer städtischen Nekropole im Wandel“.

Nach einer thematischen Einführung mittels zweier kurzer Impulse zum „Wandel der Friedhofskultur“ im Allgemeinen (von Edward Menking, Mitwirkender des veranstaltenden Vereins an der Themen-Führung) sowie im Speziellen zum „Wandel der aktiven Flora und Fauna im Habitat ›Waldfriedhof Am Wehl‹“ (von Rainer Marcek, Abt. Friedhöfe der Stadt Hameln) schloss sich ein informativer Rundgang, geleitet von Friedhofsmeister Rainer Marcek, über die größte Nekropole der Stadt Hameln an, auf der – seit 1934 in Anlage und am 7. Mai 1938 eröffnet – Ende des Jahres 1938 erstmals bestattet wurde.

Während des zweistündigen Rundgangs über die zirka 31 Hektar große Anlage, die für ihre Wechsel zwischen Offenlandschaft und forstähnlichen Strukturen charakteristisch ist, fanden Zwischen-Stopps zur Veranschaulichung von naturkundlichen sowie zeithistorischen Bedeutsamkeiten statt, bei denen augenscheinlich wurde, dass Nekropolen wie der Hamelner ›Waldfriedhof Am Wehl‹ als Orte kulturhistorischer und naturkundlicher Bedeutung besonders erhaltens- und schützenswert sind, einen hohen Wert nicht nur für die Gesellschaft sondern auch für das Ökosystem haben.

Edward Menking

Fotos des Vereines – Wir bedanken und für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.

Ankündigung:

Am (Samstag) 16. November 2019 widmet sich eine Themen-Führung des Vereins für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln dem Thema: Der Hamelner ›Waldfriedhof Am Wehl‹: Bestattungskultur einer städtischen Nekropole im Wandel“, wiederum mit und geführt von Friedhofsmeister Rainer Marcek / (unter Mitwirkung von) Edward Menking.

Der Beitrag des Vereins wurde unverändert veröffentlicht am 27.05.2019

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