Ich hatte heute die Möglichkeit als „Bürgerreporter“ für den HamelnerBoten an einer Pressekonferenz der SPD Weserbergland teilzunehmen.
Es war schon interessant zu erleben, wie so etwas abläuft. Zu 18.00 Uhr war in die Sumpfblume eingeladen worden. Man führte mich in einen kleinen Besprechungsraum mit großem SPD-Wandtransparent. Es warteten von der DEWEZET schon der Redaktionsleiter Frank Henke sowie Frank Neitz als Fotograf. Dazu kam für Radio Aktiv Anton Posnak. Es erschien dann die SPD Unterbezirksvorsitzende Frau Barbara Fahncke sowie der SPD Landtagsabgeordnete Dirk Adomat. Ca. 40 Minuten dauerte das Gespräch. Frau Fahncke stellte zunächst das Verfahren dar, Herr Adomat stellte sich und seine ersten Ziele und Gedanken vor. Es folgte eine Reihe Nachfragen der Medienvertreter. Hier nur ein Kurzbericht zu den Inhalten:
Zunächst erklärte Frau Fahnke, dass soeben der Vorstand des SPD Unterbezirks Hameln-Pyrmont einstimmig die Nominierung von Dirk Adomat als Kandidat für den Landratsposten vorgenommen habe. Die letztendliche Entscheidung wird aber das Votum der Mitgliederversammlung der SPD am 29.11. ab 17.00 Uhr in Lauenstein sein. (Anmerkung: Zumindest theoretisch ist es also noch möglich, dass sich dort ein zweiter SPD-Bewerber oder eine Bewerberin dem Mitgliederentscheid stellen könnte. Wahrscheinlich ist das aber wohl kaum.)
Als zweites blickte Frau Fahnke zurück auf das Wirken des Landrates Tjark Bartels, dem sie viele gute Erfolge für das Weserbergland zuschrieb. Das Ausscheiden des Landrates würde sehr bedauert. Seine Gesundheit habe nun höchste Priorität. Die SPD beabsichtige sich noch gebührend und würdigend von Tjark Bartels in einem angemessenen Rahmen zu verabschieden. Wann das passieren würde, sei abhängig von dessen Gesundheitszustand.
Die SPD habe sich zu einer möglichst schnellen Normierung eines Kandidaten entschlossen. Dazu hätte es eine Findungskommission gegeben, welche ein Anforderungsprofil für den Landrat des Landkreises erstellt hätte. Sehr schnell sei die Wahl auf den Landtagsabgeordneten und Kommunalpolitiker der SPD, Dirk Adomat, als vor Ort ansässigen Kandidaten gefallen. Andere Personaloptionen seien nicht ernsthaft erwogen worden, da Herr Adomat viele Punkte des Anforderungsprofiles gut erfüllen würde.
Gespräche über den Wahltermin ständen noch aus. Dieser (und auch der Termin einer denkbaren Stichwahl) dürfe nicht in den Ferien liegen. Eine Option sei evtl. der 15.03.2020.
Im Folgenden äußerte sich dann Herr Adomat zu einem „Drei-Punkte-Programm“, welches ich hier nur in schnell mitgeschriebenen Stichworten wiedergeben kann:
- Er möchte der „Landrat für alle sein“. Ein Slogan, der von Rüdiger Butte geprägt worden sei. Die gemeinsame Stärke sei herauszustellen, ein offenes Ohr für alle zu haben und Politik und Verwaltung sollten zusammenrücken. Die Zerrissenheit dürfe nicht fortgesetzt werden. Verwaltung und BürgerInnen und Bürger hätten das nicht verdient.
- Die zukunftsorientierten Arbeiten, die laufen, würden fortgesetzt und durch neue Ideen ergänzt. Es folgte eine Aufzählung der Schwerpunkte: ÖPNV, Bildung, Gesundheitsregion/Daseinsfürsorge, Breitbandausbau. Der Umwelt- und Klimaschutz sei ihm als Umweltpolitiker wichtig, dieser solle aber sozialverträglich gestaltet werden.
- Besonders am Herzen läge ihm ein anständiger Umgang und eine bürgernahe Politik. Er wolle eine starke Nachbarschaft fördern und ein offenes Ohr für alle haben.
Ein konkretes Wahlprogramm mit detaillierten Angaben würde noch erstellt.
Es folgten Nachfragen von Anton Posnak und Frank Henke zu Lügde bzw. dem Jugendamt, persönlicher Qualifikationen, ersten Maßnahmen, Unterschieden zum Vorgänger, persönliche Motivation. Radio und Zeitung werden über die Antworten berichten.
Zur Arbeit im Landkreis wurde noch gesagt, dass er jetzt zwei Jahre als MdL arbeitet, vorher viele Jahre in unterschiedlichen Funktionen in der Kreisverwaltung tätig war. Davon allein sieben Jahre im Sozialbereich und vier (?) Jahre als Stabsstellenmitarbeiter von Rüdiger Butte.
Das Gespräch mit der Presse verlief nüchtern und sachlich. Die Pressekonferenz wurde per Handyvideo aufgezeichnet. Soweit meine Eindrücke. Jetzt bin ich auf die Berichterstattung der Profis gespannt.
Ralf Hermes, 17.11.2019
Text als download:
Über die Kandidaten wird sicher noch viel diskutiert werden, wenn der Wahltermin feststeht. Aber Eines kann bereits jetzt festgestellt werden: Potentielle Kandidaten der „HartzIV“-Partei und der „Wirschaffendas“-Partei sollten diesmal keine Chance vom Wähler bekommen. Die Zukunft der Weserbergland-Region darf nicht länger den ewigen Weiterso-Parteien überlassen bleiben. „Einfach Dirk wählen“, das war einmal. Ein Aufbruch steht an, und wie man am Beispiel von Hannover sieht, geht es doch auch ohne die „Dino-Parteien“. Der zukünftige Landrat hat die Aufgabe, die Region aus der „Altenheim-Situation“ im Schatten des Großraums Hannover in eine Wissens- und Forschungs-Region im Grünen zu führen. Dabei sind Kenntnisse von Regionalplanung und Raumordnung sowie Zukunfts-Visionen unerlässlich. Abschließende Frage: Was hat Adomat bereits für die Region gerissen? Wie ist seine Meinung über Grohnde, Ith-Müllkippe, Umbau in der Landwirtschaft, Verkehr, Hochschullandschaft mit Forschung, und, und, und. Allgemeinplätze und Stimmungskanone auf Ortsvereinstreffen sind nicht länger ausreichende Qualifikation.