Am Mittwoch, den 3.4.2019 kündige die DEWEZET einen Bericht zum Missbrauchsfall Lügde in der öffentlichen Sitzung des Jugendhilfeausschusses an. Der Text der Ankündigung enthielt schon in der Unterzeile ein „Aber:“ Viele der weiteren Sätze künden Vorbehalte und eine kritische Färbung an. Vorweggennomen wird von der Redakteurin: „Wer also Antworten auf offene Fragen durch ein strukturiert aufbereitestes Schriftstück erwartet, wird wohl enttäuscht.“ Die These lautet, gleichfalls vorweggenommen, dass Forderungen nach größtmöglicher Transparenz von allen und für alle kaum erfüllt werden dürfte. Dieser Artikel hatte für mich erneut eine bedenkliche Befangenheit und Voreingenommenheit.
Ich habe mir am Nachmittag/Abend des 3. Aprils die mehr als drei Stunden Ausschusssitzung selber angesehen. Einmal um mir ein persönliches Bild zu machen und zum zweiten, die Berichterstattung der DEWEZET unmittelbar bewerten zu können.
Am 4. April veröffentlichte dann die Zeitung einen ersten Bericht über den Verlauf der Sitzung. Im ersten Drittel des Beitrages wurden die mittlerweile allseits bekannten Fakten/Vorwürfe gegen die Verwaltung/den Landrat zum x-ten male wiederholt. Es folgten Schilderungen, die gleichfalls eine deutlich bewertende, gefärbt kritische Auswahl darstellen. Insbesondere die Äußerungen der im letzten Drittel benannten Fachleute waren aus meiner Sicht wesentlich unvoreingenommener und auch kritisch in Richtung der politischen Kritiker des Landkreises.
Der beschriebene „Eklat“ zwischen Frau Körtner war tatsächlich einer und hatte seine Ursache in einem m.E. absolut unpassenden Auftreten und Agieren der CDU Mandatsträgerin.
Ein weitere Bericht zur Ausschusssitzung folgten am Freitag, den 5. April im Weserberglandteil. Hier wiederum zum Beginn eine Wiederholung / Verurteilung der bekannten Fakten um im zweiten Teil des Berichtes der AfD-Kreistagsabgeordneten Raum für die Darstellung ihrer Position einzuräumen.
Warum das jetzt erfolgt, ist für mich unverständlich. Es gab in den mehr als dreistündigen Wortbeiträgen eine Vielzahl von Beiträgen die fachlich qualifizierter waren. Positiv herausstellen würde ich z.B. das Statement von Ina Loth für die FDP, die strukturiert kritisch Fragen vorbrachte und aus meiner Sicht das Lager der politischen Gegenseite am qualifiziertesten vertreten hat. Die Redakteurin hätte auch ausführen könne, wie selbstgefällig, aggressiv, überheblich und nur mit Emotionen agierend Frau Körtner auftrat. Ohne konkrete Fragen oder mit Begründungen argumentierend bot sie das schlechteste Schauspiel von Politik an diesem Tage.
Nicht mit einem Wort wurden die m.E. ruhigen und klaren Statements von Ulrich Watermann in seinen formellen Redebeiträgen berücksichtigt.
Meine Befürchtungen aufgrund der vorhergehenden Artikel haben sich zu 100 % bestätigt. Die DEWEZET berichtet im Fall Lügde erneut stark parteiisch gegen den Landkreis/Landrat.
Am 5. April gab es noch zwei weitere Berichte zum Fall Lügde. Auf Seite 32 (Welt im Spiegel) wurde ausführlich über einen weiteren Fall in NRW berichtet. Auf Seite 1 (Titelseite) ein Bericht mit der Hauptschlagzeile: Ein Verdächtiger mehr – vier weitere Opfer bekannt“
Dieser Beitrag ist für mich ein Musterbeispiel für eine aufgeblasene Meldung mit an sich nebensächlichen Detailinformationen. Dann noch Spekulationen, die einen Satz später gleich als ausgeschlossen verworfen wurden.
Was dieser Beitrag (Lügde liegt in NRW) auf der Titelseite unserer Heimatzeitung als Lokalmeldung zu suchen hatte, erschließt sich mir nicht. Er passt aber in meine Gesamtbild einer um fortlaufende skandalisierende Berichterstattung bemühte DEWEZET Chefredation. (Siehe unten Kommentarkommentare Zum stellvertr. Cefredakteur Herrn Thimm).
Erwähnenswert ist in Gesamtzusammenhang der Abschluss eines Berichtes über eine Verfolgungsjagd mit ihrem Ende in Rinteln/Möllenbeck vom 3. April. Nach einem schweren und sehr gefährlichen Einsatz war hier ein sehr rücksichtslos flüchtender Verdächtiger gestellt und festgenommen worden. Am Ende diese Artikels wird dann spekuliert und ein Hinweis auf die in der Kritik stehenden Kreispolizei Lippe gegeben, der NRW-Innenminister Herbert Reul ein schlechtes Zeugnis ausgestellt habe.
Am 4. April erschien der bisher erste/einzige Leserbrief zum Fall Lügde in der DEWEZET. Natürlich mit den subjektiven Vorwürfen von Schluderei, Interesselosigkeit und Abwarten bis was passiert als Vorwürfe gegen die Handelnden in der Verwaltung.
Alles in allen, ist einfach nur peinlich, was in der Dewezet insgesamt an in der Summe überzoger und einseitig verurteilender Berichterstattung zum Fall Lügde stattfindet!
Siehe auch:
Mit kritischen Grüßen
Ralf Hermes