Am 15. März 1932 wurde vom Magistrat der Stadt Hameln der Polizeimeister T. aus Aschersleben zum Polizeikommissar für Hameln gewählt. Es hatten sich etwa 30 Bewerber um den Posten bemüht, von denen drei in die engere Wahl gestellt worden waren. Er ist Nachfolger des Polizeikommissar Ritter, der aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt geschieden ist.
Zeitgleich mit der Ernennung von Walter T. erfolgte eine Vermehrung des Polizeikorps um die Polizeihauptwachtmeister Ihold, Tegtmeyer, Lindau und Möhle sowie die Polizeioberwachtmeister Knapp, Steinecke, Boß und Kosinski.
Verstorben waren die Polizeiwachtmeister i.R. Eckardt und Otten und Stadtsekretär Schmidt. An die Stelle des zum Oberbürgermeister gewählten Bürgermeisters Dr. Scharnow trat im Juni Bürgermeister Dr. Harm.
T. hielt im folgenden öffentliche Vorträge zum Gas- und Luftschutz in Hameln (DEWEZET vom 22.02.1933)
Am 20. April 1933 meldet die DEWEZET, dass Polizeikommissar T. am Morgen, als die Hilfspolizei auf dem Pferdemarkt antrat, ehe sie zur Übung ausmarschierte, eine kurze Ansprache hielt, in welcher er des Reichskanzlers gedachte und mit der Mannschaft ein Heil auf den Führer Adolf Hitler ausbrachte. Die offizielle Feier der Stadt und der Bevölkerung fände dann wie angekündigt um 20.30 Uhr im großen Monopolsaale statt.
Am 23. April 1933 berichte die DEWEZET ergänzend vom
Appell der Polizei am Geburtstag des Führers. wie in allen Städten, in denen es eine kommunale Polizei gibt, so fand auch in Hameln am Sonnabend, dem 20. April, dem Geburtstag des Führers, ein feierlicher Appell im Polizeidienstgebäude statt. Vormittags um 10 Uhr versammelten sich die Polizeibeamten in Anwesenheit des Oberbürgermeisters. Nach einer Ansprache des Polizeikommissars T. wurden die bereits bekanntgegebenen Ernennungen mitgeteilt. Hierauf ergriff Oberbürgermeister Schmidt das Wort und sprach über das, was der Führer für das Berufsbeamtentum getan hat. Der feierliche Apell schloß mit der Erneuerung des Treuschwures und dem Versprechen, für den Führer einzustehen und unter Einsatz ses Lebens ihm die Treue zu halten.
Am Sonnabend, den 29. April 1933 erfolgte unter Führung des Polizeikommissar T. die Fahnenweihe des Hamelner Polizeicorps mit anschließendem Umzug durch die Stadt.
"Am Sonnabend Nachmittag weihte das Hamelner Polizeicorps seine neue Fahne. Um 15 Uhr trat die Mannschaft und die Hilfspolizei vor dem Hochzeitshaus an, wo ein SA-Kommando mit zwei Standarten Aufstellung genommen hatte. In geschlossenem Zuge ging es dann unter Führung von Polizeikommissar T. und Vorantritt der SA-Kapelle zur Münsterkirche, wo die Fahne feierlich eingesegnet wurde. Die Fahnengruppe hatte dem Altar gegenüber Aufstellung genommen, rechts und links durch die Polizeimannschaft flankiert. Eine zahlreiche Menschenmenge hatte sich im Gotteshaus eingefunden. Einleitend sang man gemeinsam, begleitet von der Standartenkapelle, die erste Strophe des Niederländischen Dankgebets. Schriftverlesung und Gesang leiteten über zu einer Ansprache Pastor K.: Das Geschenk der Fahne, so führte er aus, des Zeichens der nationalen Erhebung, ist der Beweis eines großen Vertrauens, das aber auch Rechtfertigung verlangt. Diese Feierstunde, die für kurze Zeit aus Last und Mühe des Alltags heraushebt, diene deshalb zu dem stillen Gelöbnis, alle Kraft, allen Eifer einzusetzen für den Staat und für das Beste unseres Volkes. Bedingung für solchen Dienst ist das Bekenntnis zu Gott, die Zeit gebietet Unterordnung unter seine Gebote, vor allem unter das Gebot der Nächstenliebe. Der Einzelne hat sein Eigenwollen zurückzustellen hinter der Sorge für alle. Der erste Schritt dazu ist getan, wir haben in der Tat wieder Richtung genommen; es gilt nur, diese Richtung, die Haltung der Besten unseres Volkes, zu bewahren. Man mag nach dem Ziel des Neuen fragen; welches Ziel kann es anders sein, als das Gute zu suchen; Glaube und Treue. Wenn ihr in diesem Sinne, als ganze Männer und als ganze Christen unter der euch verliehenen Fahne steht, dann wohl uns und Heil euch! Sodann verpflichtete Pastor K. jeden der Beamten durch Handschlag. An die kirchliche Feier schloß sich ein Umzug durch die Stadt."
Die DEWEZET berichte in mehreren folgenden Beiträgen von der Anwesenheit des Hamelner Polizeichefs bei verschiedenen Veranstaltungen. Hier zwei Beispiele:
1400 auf der Braunen Messe. Im Monopol Hameln begrüßte Senator Brombach die auswärtigen Parteigenossen herzlich. Anschließend gedenkt der Landesbeauftragte PG. Drake, Hannover, eindlich in herzlichen Worten der Mitarbeit der PGG. Oberbürgermeister Scheller, Polizeikommissar T, der Senatoren Brombach und Warneson. Noch mancher eifriger Förderer der Braunen Messe in Hameln wäre überdies zu nennen, aber ausdrücklichen wünschen gemäß seien ihre Namen verschwiegen.
Halali bei der Wehrberger Warte. Prächtiger Verlauf der Hubertusjagd des Hamelner Reitervereins, des Offizierkorps des Standortes und des SA-Reitersturms.
Hier ist Polizeikommissar T. auf einem Foto abgebildet:
Der vollständige Bericht:
Am 1.2.1939 wurde der aus Anlass des 30. Januar der Führer der Hamelner Polizei, Kommissar T. zum Hauptmann der Schutzpolizei befördert.
Am 15.11.1949 erscheint eine Traueranzeige, die bekanntgibt, dass der Hauptmann d. Polizei a.D. Walter T. im Alter von 50 Jahren nach schwerem, geduldig ertragenem Leiden verschieden ist.
Erläuterung zur Namensabkürzung: Ich verwende im geschriebenen Text nicht den vollständigen Namen, denn des es geht nicht um das persönliche Verhalten des Einzelnen oder gar um ein Verurteilung oder „Schuldzuweisung“, Eine authentische Darstellung der Geschehnisse anhand konkreter Ereignisse ist das Ziel. Der vollständige Name ist da nicht wichtig.
Nachtrag:
10. Mai 1933 – Ortspolizeibehörde J.B. T…. Bekanntmachung „Umbenennung von Straßen und Plätzen“: