Gastkommentar zum Thema: „Wie wäre es mal mit Primärtugenden“ von Sven Oliver Clausen, vom 03.08.2024 in der DEWEZET

Hameln, 03.08.2024: Günter Bialkowski schreibt:

Ja, ja der Sven Oliver Clausen der hats drauf. Deutschland braucht ein neues Geschäftsmodell, „um unseren hohen individuellen Wohlstand zu sichern“. Da ist sie wieder, diese erbärmliche Verallgemeinerung! Nie lässt die DWZ mal wirklich alternative Journalisten ran, die uns die Welt erklären - wie sie wirklich ist. Immer wieder verweise ich und andere in anderen Medien auf den ganzheitlichen Anspruch! Ja, wir brauchen ein neues Geschäftsmodell. Ein Modell, von dem alle profitieren - nicht nur die da oben. Wobei heute niemand so recht weiss, auch dank unserer Presse, wo das Oben anfängt. Haben wir doch alle noch in guter Erinnerung, dass selbst Hr. Merz der CDU-Vorsitzende sich mit seinen Einkünften bei Blackrock zur Mitte zählt. Nein ich pflege hier keinen Sozialneid und ich halte auch nichts von den alternativen Vorschlägen die hierzu von der AfD kommen. Ich spreche von der realen Spaltung unserer Gesellschaft in arm und reich! Hier wird von der DWZ zu wenig geliefert. 

Warum fordert der Autor von uns den persönlichen Einsatz von „Talent, Geist und Zeit“, wenn er dabei vergisst, das gleiche von den System-Gewinnern z.B. den Erben großer Vermögen ohne eigene Leistung einzufordern. Hier werden mit Sicherheit viele Menschen die in den unteren Etagen unseres Systems arbeiten noch viele Beispiele anführen können. Ich bringe es auf den Punkt: Unser Geschäftsmodell verherrlicht die eigene Leistung, hat ja eine gewisse Zeit nach 1945 auch gut funktioniert. Dann wurde das System immer kopflastiger und bestimmte Akteure in bester Vernetzung zu bestimmten demokratischen Parteien drehten an bestimmten Stellschrauben und unsere Gesellschaft, unsere Demokratie wurde immer ungerechter! Das spüren heute immer mehr Menschen! Und sie wollen, dass es wieder gerechter wird in Deutschland. Aber wie kann das geschehen? Erleben wir doch gerade in westlichen Demokratien, an der Spitze die USA, dass immer mehr Populisten, Millionäre und Milliardäre die Macht ergreifen- und die haben nicht unsere Werte von Gerechtigkeit und Allgemeinwohl im Sinn! 

Hier liegen die wahren Probleme, sehr geehrter Sven Oliver Clausen. Hier müssen Sie ansetzen und zwar ganzheitlich! Ihre Andeutung, ich meine die Sache mit dem Regierungswechsel im Herbst 2025 zielt ins Leere. Gehen Sie mal unters Volk, damit meine ich nicht die Echokammern des Bösen und der Hetze im Internet, sondern hören Sie die einfachen und ganz normalen Leute. Viele von denen haben inzwischen
inhaltlich resigniert, weil einfach vieles nicht mehr funktioniert. Ihnen ist das Vertrauen ganz allgemein in die Politik abhanden gekommen. Vielleicht werden Sie sogar verblüfft sein, wenn Sie erfahren, dass vielen Menschen hier unten bis in die Mitte der Gesellschaft selbst ein Regierungswechsel egal ist! Dieses Meinungsbild gibt es leider! Hier wirkt ein Vertrauensverlust in unserer Bevölkerung nach, der sich über die Jahre, inklusive Fr. Merkels Aussitzer-Jahre angesammelt hat - und nun - ausgerechnet unter dieser Ampel-Konstellation kippt der Zuspruch zu unserer Regierungsform, ja zu unserer Demokratie. Die Situation ist aus meiner Sicht brandgefährlich! Und unsere demokratischen Parteien und auch unsere Tagespresse und die Medien, alle sind weit davon entfernt, hier endlich gemeinsam ein Alarmsignal zu erkennen und gemeinsam eine demokratische Erneuerung herbei zu führen! Ohne eine innere moralisch-ethische Erneuerung wird es nicht gehen. Denn mit jedem Tag an dem hier nichts passiert, werden die populistischen und an der Zersetzung unseres Staates interessierten Kräfte stärker. Noch können wir alle in freier Entscheidung an der „Zeitenwende“, der inneren Erneuerung oder wie wir das sonst noch nennen wollen mitwirken. 

Schauen wir in unsere kollektive Geschichte, damals Ende der 1920er Anfang der 1930er Jahre gab es ähnliche Entwicklung. Wohin sie führten habe wir alle in der Schule mitbekommen und nehmen wir unsere alljährlichen Gedenktage dazu ernst! Lassen wir es „Nie wieder“ so weit kommen! 

Günter Bialkowski

Ein Gedanke zu „Gastkommentar zum Thema: „Wie wäre es mal mit Primärtugenden“ von Sven Oliver Clausen, vom 03.08.2024 in der DEWEZET“

  1. Kleine Anmerkung am Rande, wie so oft:
    Herr Bialkovski übersieht geflissentlich, das die Dewezet keinen Redeakteur namens Swen Oliver Clausen oder anderen ihr Eigen nennen kann. Die Anzahl der Redakteure bei der Lokalschmonzette ist sehr überschaubar. Der Rest kommt von der Matsack-Mediengruppe ( oder wie der Verein nun heißt). Ein Gastbeitrag müsste sich an letzere wenden. Prinzipiel ist der Gastbeitrag aber mehr als lesenswert.

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